Lightyear One: Solarzellen und In-Wheel-Motor sorgen für höchste Effizienz

Cover Image for Lightyear One: Solarzellen und In-Wheel-Motor sorgen für höchste Effizienz
Copyright ©

Lightyear

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Der niederländische E-Auto-Hersteller Lightyear machte bisher nicht nur durch die verwendete Solartechnologie von sich reden, jetzt schickt man sich auch an, den effizientesten Antrieb der Welt einzusetzen. Dazu wurde gemeinsam mit dem slowenischen Unternehmen Elaphe der In-Wheel Motor weiterentwickelt. Dabei sitzt der Elektromotor direkt im Rad. Da dieses System kein Getriebe benötigt und insgesamt leichter als ein konventioneller E-Antrieb ist, steigt die Effizienz.

Der Lightyear One ist mit diesem System ausgestattet, jedes Rad wird von einem eigenen Elektromotor angetrieben. Zuvor wurde schon an der Aerodynamik optimiert, mit einem  Cw-Wert von 0,20 ist der Lightyear One aktuell der aeordynamischte Fünfsitzer auf dem Markt. Gemeinsam mit dem innovativen In-Wheel-Anrieb soll der Lightyear One überhaupt das effizienteste E-Auto der Welt werden, 97 Prozent der bereitgestellten Energie sollen auch tatsächlich am Rad ankommen. Das wäre tatsächlich ein herausragender Wert.

Lightyears Partner Elaphe wurden bereits in den 1980ern gegründet und hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Design, dem Testing und der Produktion von In-Wheel-Motoren. In den letzten Jahren hat man verstärkt an der Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Antriebs gearbeitet. Die Technologie wurde einem rigorosen Testverfahren unterzogen, bevor sie im Lightyear One zum Einsatz kam. Gemeinsam will man die emissionslose Mobilität so auf ein neues Level heben.

Bausteine wie der In-Wheel-Motor, die Umrichtertechnologie, die Solarzellen am Dach, das aerodynamische Design und die Reifenperformance ermöglichen dem Lightyear One heute bereits die höchste Energieeffizienz und die niedrigsten Verbrauchsraten aller Elektroautos auf dem Markt. Allein die Solarzellen auf dem Dach sollen im besten Fall eine zusätzliche Reichweite von knapp 9.500 Kilometern pro Jahr bringen.  Die ersten 150 Autos – die sogenannte „Pioneer Edition“ – ist zu einem Stückpreis von 150.000 Euro bereits ausverkauft. Im Mai diesen Jahres wurde außerdem bekanntgegeben, dass MyWheels, der niederländische Marktführer im Carsharing, den Lightyear One in seine Flotte aufnimmt – genauso wie LeasePlan.

Der bereits in der Entwicklung befindliche Lightyear Two soll hingegen mit etwa 50.000 Euro deutlich günstiger ausfallen und damit den Massenmarkt bedienen.

Quelle: Lightyear – Lightyear and Elaphe develop the most efficient production powertrain in the world

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Hiker:

Ja da haben einige wohl eine völlig skurrile Idee von Massenmarkt. Wobei ich starke Zweifel habe ob sogar 100‘000€ realistisch sind bei einem derart auwändigen System. Das im Endeffekt vielleicht 1-2% Einsparungen erbringt. Und 9600km im Jahr Ersparnis mit den Solarzellen, vorausgesetzt das Auto steht draussen und nicht etwa in der Garage, sind den gewaltigen Aufpreis niemals wert. Für mich ist dieses Fahrzeug völlig am Ziel vorbei geschossen. Wie etwa der BMW i3 mit seinem sauteuren Leichtbau aus Kevlar. Das wurde auch nie ein Massenprodukt und hat BMW Verluste in Milionen oder gar Milliardenhöhe beschert.

Hiker:

Ich frage mich ernsthaft wieviel durch die inWheel Motoren wirklich eingespert werden kann? Der Antrieb als solches ist bereits so effizient, dass ich mir kaum vorstellen kann was ein so teures und anfälliges System zusätzlich bringt.

Die Idee hatte vor mehr als 30 Jahren ja bereits Nicolas Hayek als er den Smart ins Leben rief. Schon damals hat man dieses Konzept nach kurzer Zeit als zu teuer eingestuft und fallen gelassen. Es ist also keine revolutionäre Idee die die Lightyear Gründer da umgesetzt haben.

Ich glaube kaum das da etwas revolutionäres auf den Markt kommt. Der Nabenmotor wird wieder in der Schublade verschwinden. Zusammen mit dem zweistufen Getriebe von Porsche das auch so eine Totgeburt darstellt. Teuer, anfällig und mit minimstem Nutzen.

Philipp:

Den Begriff „ungefederte Massen“ hast Du geschickt ausgelassen.
Während das Gewicht eines E-Motors bei einem Roller mit seinem eh schwammigen Fahrgefühl zu vernachlässigen ist, ist das bei einem ausgewachsenen Auto wieder was anderes.

Peter:

wir haben in unserem modularen 4×4/6×6 Kommunal-Forschungsfahrzeug EMPA-Trac ELAPHE-Motoren verbaut; allerdings innenliegend im Zentralrahmen. Laut unserem Lastenheft durften außen am Rad keinerlei Kabel, schon gar nicht HV-Kabel, keine Sensoren oder andere verletzliche Bauteile sein. Da in diesem Segment die Einsatzgeschwindigkeiten zwischen 5 und 50km/h liegen, verwenden wir außen im Rad Portalachsen-Reduktionsgetriebe mit ca. 1:3. Das funktioniert wirklich sehr gut! Die Steuerung und Fahrdynamikregelung dafür hat das AIT entwickelt.

neumes:

Der bereits in der Entwicklung befindliche Lightyear Two soll hingegen mit etwa 50.000 Euro deutlich günstiger ausfallen und damit den Massenmarkt bedienen.

Massenmarkt bei 100.000 Euro-Auto….
Flasche Pommes ……
*lachflash*

es bleibt spannend

David:

Das absurde und viel zu teure Auto Lightyear One mal außen vor gelassen, ist der Radnabenantrieb durchaus interessant. Er ist zB in vielen elektrischen Motorrollern verbaut, dort ist der optimale Betriebspunkt des Motors für deutsche Zulassungen auf 45 km/h erlaubte Höchstgeschwindigkeit ausgelegt und so kann man in diesem meistgenutzten Bereich extrem effizient fahren kann. Bei Beschleunigung von null ist die Effizienz überhaupt nicht gut, aber das absolute Gewicht des Rollers ist auch nicht so hoch, dass das völlig eskaliert.

Bei einem Auto im Stadtverkehr hat man dagegen ein Problem. Dieses Problem lösen moderne Motoren mit variablem Betriebspunkt. Wenn zusätzlich Reluktanz für eine Drehmomenterhöhung bei niedrigen Drehzahlen sorgt, kann der Radnabenmotor auch für Autos sehr interessant werden. Ob er jetzt direkt in der Radnabe oder radnah sitzt, ist eine Frage der Gesamtauslegung des Fahrzeugs. Lightyear gibt sich im Begriff modern, aber der Motor selbst scheint old-fashioned zu sein. Da muss man dringend ran.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG Cyberster im Test: 450 km Alltag mit dem E-Roadster

MG Cyberster im Test: 450 km Alltag mit dem E-Roadster

Sebastian Henßler  —  

MG Cyberster auf der Straße: mehr GT als Kurvenjäger, Bremse gut dosierbar, erster Biss verhalten; offen lauter, geschlossen bis 200 km/h gelassen.

Cover Image for Diese 7 E-Autos mit LFP-Akku laden am schnellsten

Diese 7 E-Autos mit LFP-Akku laden am schnellsten

Daniel Krenzer  —  

Zwei der Elektroautos schaffen sogar allen Theorien zum Trotz höhere Ladeleistungen als die Konkurrenz mit NMC-Batterien an Bord.

Cover Image for EU-Daten belegen: Plug-in-Hybride bleiben eine Mogelpackung

EU-Daten belegen: Plug-in-Hybride bleiben eine Mogelpackung

Daniel Krenzer  —  

Von wegen weniger CO2: Trotz immer größeren Akkus ist der CO2-Ausstoß von Plug-in-Hybriden sogar weiter gestiegen.

Cover Image for ADAC fordert weitere Maßnahmen für E-Auto-Förderung

ADAC fordert weitere Maßnahmen für E-Auto-Förderung

Michael Neißendorfer  —  

Anlässlich der IAA Mobility in München skizziert der ADAC wesentliche Voraussetzungen für den Hochlauf der Elektromobilität.

Cover Image for Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Sebastian Henßler  —  

Friedrich Merz setzt auf Technologieoffenheit – doch Schlupflöcher wie E-Fuels gefährden Klimaziele und binden Ressourcen an ineffiziente Lösungen.

Cover Image for EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

Michael Neißendorfer  —  

Das bereits vor mehr als zwei Jahren festgelegte Ziel, ab 2035 komplett aus der Benzin- und Dieseltechnologie auszusteigen, halte die EU für „erreichbar“.