LFP- und Feststoffbatterien für die vollelektrischen Fords

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Ford

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Elektroautos müssen billiger werden, um in der breiten Masse anzukommen. Nur wird das nicht so schnell passieren. Davon geht zumindest Ford Motor CEO Jim Farley aus. Steigende Preise für die Batteriematerialien lassen die Preise momentan eher steigen denn fallen. Ford will auf LFP und Feststoffbatterien setzen.

Ich glaube nicht, dass sich bei Lithium, Kobalt und Nickel so schnell etwas tun wird„, erklärte Farley am Mittwoch vor Journalisten im Rahmen eines Events des Autoherstellers in dessen Fertigungswerk in Michigan. Einen Tag zuvor hatte Ford bekanntgegeben, den Preis für den neuen F-150 Lightning wegen der hohen Preissteigerungen bei den Materialien anheben zu müssen. Die Steigerung beträgt zwischen 6.000 und 8.500 Euro, je nach Modell. Auch der Preis für den ersten vollelektrischen Ford – den Mustang Mach-E – war ein Jahr nach Markteinführung stark gestiegen. Ford ist aber nicht alleine: auch Tesla hatte im Juni die Preise in den USA erhöht.

Um den Preissteigerungen bei den Batterien entgegenzuhalten, will Ford künftig auf das günstigere Lithium-Eisenphosphat (LFP) setzen und LFP-Batterien für den F-150 Lightning und den Mach-E anbieten. Die LFP-Batterien des chinesischen Herstellers CATL enthalten weder Nickel noch Kobalt und sind daher weniger von den Preissteigerungen betroffen. Bereits nächstes Jahr sollen sie für den Mach-E verfügbar sein, ab 2024 dann auch für den F-150 Lightning. Außerdem hat Ford – gemeinsam mit BMW – in das Batterie-Startup Solid Power investiert, das sich mit der Entwicklung von Feststoffbatterien beschäftigt. Von diesen Batterien erwartet man sich höhere Reichweiten, schnellere Ladezeiten und ein geringeres Brandrisiko. Ende des Jahres sollen die ersten Prototypen vorliegen. Bis diese dann Einzug in den Fahrzeugen halten werden, werden jedoch noch einige Jahre vergehen.

An Fords Elektrifizierungsstrategie werden die Preissteigerungen dennoch nichts ändern. Das Produktionsziel für Ende 2023 lautet 600.000 vollelektrische Autos, bis Ende 2026 sollen es jährlich mehr als zwei Millionen sein. Und die Elektrosparte, die erst Anfang des Jahres unter dem Namen „Ford Model e“ aus dem Unternehmen ausgegliedert wurde, muss für sich selbst rentabel sein.

Quelle: CNBC – Ford CEO doesn’t expect electric vehicle battery costs to drop anytime soon

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Helmut:

Hat Ford sich mal LFPs (LiFePo4) angesehen? Die sind nicht so schnellladefähig, haben zwar 3000-4000 Zyklen bis die „fertig“ also kaputt sind und sind genauso temperaturempfindlich wie „reine“ LiIon ….

egon_meier:

bitte mal konkretisieren … ?
Kobalt und Litium – beides knapp aber die Preise entwickeln sich in der letzten Zeit stabil. Da muss das Angebot noch ein bisschen nachkommen. Leider entwickelt sich auch sowas häufig im Schweinezyklus.

Brösel:

Litium für heimspeicher zu verballern ist sowas für von schräg …

Kobalt für PKWs ist schräger!

egon_meier:

Neue Rahmenbedingungen fördern die Innovation – der Zug zur Elektromobilität zusammen mit Rohstoffknappheit ist die Initialzündung zur raschen Erforschung neuer Batterietechniken.

Am Rande: Litium für heimspeicher zu verballern ist sowas für schräg .. dafür gibt es andere Batterietechniken, für die bisher allerdings die Entwicklungsgelder fehlten.
Jetzt passiert da was ..

Daniel W.:

Elektroautos müssen billiger werden, um in der breiten Masse anzukommen.

E-Autos müssen vor allem leichter und resourcenschonender werden, wenn man viele davon bauen will, ohne dass man den Planeten völlig ruiniert – besser wären weniger und leichtere E-Autos, also L7e/L6e-Fahrzeuge und überdachte Pedelecs sowie ÖPNV, dazu Personen- und Güterfernverkehr auf der Schiene.

David:

Ford ist jedenfalls auf dem Markt und hat ein überzeugendes Konzept bei den in den USA beliebten Pickups. Da wird nicht mit Öko geworben, sondern mit ortsunabhängigem Arbeiten und Sicherung des eigenen Hauses gegen Stromausfall.

neumes:

An Fords Elektrifizierungsstrategie werden die Preissteigerungen dennoch nichts ändern. Das Produktionsziel für Ende 2023 lautet 600.000 vollelektrische Autos, bis Ende 2026 sollen es jährlich mehr als zwei Millionen sein. Und die Elektrosparte, die erst Anfang des Jahres unter dem Namen „Ford Model e“ aus dem Unternehmen ausgegliedert wurde, muss für sich selbst rentabel sein.

das wird 2026 wohl die einzige Sparte sein die noch rentabel ist

es bleibt spannend

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