Lemonflow.ai bringt KI-Support an die Ladesäule

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LemonflowAI | Konstantin Huneke, Mitgründer und CEO von Lemonflow.ai

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Im aktuellen Podcast habe ich mit Konstantin Huneke gesprochen, Mitgründer und CEO von Lemonflow.ai. Sein Unternehmen setzt genau dort an, wo Fahrer von E-Autos und Betreiber von Ladeinfrastruktur oft frustriert sind: beim Kundensupport an der Ladesäule. Lemonflow.ai bringt künstliche Intelligenz direkt in diesen sensiblen Bereich – mit dem Ziel, Probleme schneller, einfacher und günstiger zu lösen.

Konstantin hat über fünf Jahre Erfahrung in der E-Auto-Charging-Branche gesammelt, vor allem auf der Beratungsseite. Anfang 2024 gründete er Lemonflow.ai, um die Servicequalität im Ladenetz zu verbessern – mit einem speziell trainierten KI-Agenten, der als First-Level-Support agiert. Der Clou: Die KI ist nicht nur ein smarter Chatbot, sondern kann aktiv mit der Ladesäule interagieren. „Wir können Remote-Resets durchführen, Sessions starten oder stoppen und das Kabel entriegeln – direkt aus der Ferne“, erklärt er. Die Technologie deckt alle gängigen Kanäle ab: Sprach-Hotline, Chat und E-Mail. In mehr als 30 Sprachen rund um die Uhr. Und sie wird von den Nutzer:innen überraschend gut angenommen. „Rund 70 bis 80 Prozent probieren es mit der KI – davon können wir wiederum bis zu 80 Prozent direkt lösen“, berichtet Konstantin. Für alles andere gibt es eine nahtlose Übergabe an menschliche Support-Teams.

Warum es oft überhaupt zu Problemen kommt, weiß er auch: Nicht selten liegt es an der Bedienung durch Nutzer:in. „Viele Fehler entstehen, weil jemand das Kabel zu früh einsteckt oder sich zu spät authentifiziert“, so Konstantin. Sein Unternehmen setzt genau da an, gibt verständliche Anleitungen – und sorgt damit für ein entspannteres Ladeerlebnis. Für Ladeinfrastrukturbetreiber bringt das gleich mehrere Vorteile: geringere Kosten, einfache Skalierbarkeit bei Expansionen und eine konstant hohe Qualität im Support. Die Integration in bestehende Systeme wie Salesforce oder Zendesk funktioniert über Standardschnittstellen. Auch bei den Telefonanlagen ist eine Weiterleitung zum Menschen jederzeit möglich.

Lemonflow.ai lernt mit jeder Interaktion dazu – und zwar nicht nur im Einzelfall, sondern für alle Kunden. „Wenn wir z. B. einen neuen QR-Code-Betrug erkennen, speisen wir die Lösung direkt in die KI ein – und alle anderen profitieren mit“. Natürlich anonymisiert und DSGVO-konform. Technologisch setzt das Unternehmen auf modulare Orchestrierung. Statt ein eigenes Sprachmodell zu bauen, nutzen sie jeweils das Beste vom Markt – aktuell etwa Gemini 2.5 von Google. „Wir wollen schnell auf Innovationen reagieren können. Unsere Stärke liegt in der Orchestrierung und im Branchenwissen“, so der Co-Founder des Unternehmens im Podcast.

Zukunftspläne gibt es viele: Perspektivisch will Lemonflow.ai nicht nur Probleme lösen, sondern durch Datenanalyse verhindern. Wenn zum Beispiel an einer bestimmten Station wiederholt ein bestimmtes Auto Probleme macht, soll diese Erkenntnis direkt in Wartung und Optimierung einfließen. Das Ziel: „Vom Support zur Prävention – und langfristig zu einem deutlich besseren Ladeerlebnis für alle.“ Ein System, das lernt, sich verbessert und aktiv hilft – genau das, was in der Ladeinfrastruktur bislang oft gefehlt hat. Nun aber genug der Vorrede – hör rein in mein Gespräch mit Konstantin Huneke.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Wolfbrecht Gösebert:

„Ja, der Preis mag ein großes Problem für viele zu sein, die sich nicht durch den Tarifdschungel schlagen können / wollen.“

Und die nicht mit einer von 10-20 Handy-Apps im Regen bei schlechter Netzabdeckung herumkaspern mögen.
Und auch nicht gern mit einem ganzen „Kartenspiel“ voller Ladekarten herumlaufen.
Und/oder es satt haben, alle Jahre wieder ein/mehrere neue Verträge abzuschliesen resp. andere zu kündigen.

„Deshalb muss man aber nicht alle anderen Themen liegen lassen wie z. B. Zuverlässigkeit und Service der Ladeinfrastruktur zu verbessern.“

Nein, natürlich nicht – nur ging es bei meiner obigen Fragestellung ja um DIE Umstände, die OFT frustrieren.
Das ist – zumindest nach meinem Eindruck – in der letzten Zeit eben immer öfter der Preis … :(

Für mich wäre ein Durchleitungsmodell ideal, bei dem zum „ZuHause-Stromvertrag“ mit EINER Ladekarte überall mein Öko-Strompreis (natürlich PLUS einer Leistungs-gestaffelten Infrastruktur-Abgabe) gelten würde!

Melvin:

Ja, der Preis mag ein großes Problem für viele zu sein, die sich nicht durch den Tarifdschungel schlagen können / wollen.
Deshalb muss man aber nicht alle anderen Themen liegen lassen wie z. B. Zuverlässigkeit und Service der Ladeinfrastruktur zu verbessern.

Peter:

Beim Preis ??? War mit den 0,39€/kWh Am HPC übern Wochenendausflug zufrieden, hab mitn EV6 nichtmal ne Ladekarte gebraucht, einfach anstecken und losladen, nachdem ich am Sonntag wieder zu Hause war standen 9,80€/100km(inkl. Abo) auf der Uhr…wo ist also das Problem ???

Ach ja das Problem ist das Michael Schmitt sagt das es ein Problem ist, Begründung liefert er bis heute keine wie man an seiner erfolglosen Petition sieht.

Gregor:

KI Preis… :D
Ohne KI keine Investoren, auch wenn das Geschäftsmodell sicher nur Algorithmen sind.

Wolfbrecht Gösebert:

Einfach mal genau DORT ansetzen, wo Fahrer von E-Autos an der Ladeinfrastruktur oft frustriert sind:

1 • beim Preis,
2 • beim Preis,
3 • beim Preis, vielleicht auch noch bei der Beschattung resp. beim Regenschutz.

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