Ford plant Schalthebel für Elektroautos

Cover Image for Ford plant Schalthebel für Elektroautos
Copyright ©

Shutterstock / 1048194688

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Elektroautos fahren anders als Modelle mit Verbrennungsmotor. Sie brauchen kein Getriebe, keine Kupplung und keine Gänge. Trotzdem möchten einige Autohersteller das bekannte Gefühl vom Schalten zurückbringen. Ford arbeitet an einer Lösung, die dieses Erlebnis auch in ein E-Auto bringen könnte – ohne echte Gangwechsel, wie InsideEVs berichtet.

In einem neuen Patent beschreibt Ford demnach einen Schalthebel, der wie bei klassischen Sportwagen aussieht. Statt mit einem Getriebe ist er mit Sensoren verbunden. Diese erkennen, wie der Hebel bewegt wird, und senden Signale an die Steuerung. So kann das Auto die Leistung des Motors verändern – je nachdem, ob der Fahrer den Hebel nach vorne oder hinten bewegt.

Dabei entsteht kein technischer Vorteil. Im Gegenteil: Die Unterbrechung der Leistung kann das Auto sogar langsamer machen. Doch das ist nicht der Punkt. Es geht darum, das Fahrgefühl interessanter zu machen. Viele empfinden die Beschleunigung von Elektroautos als zu gleichmäßig. Schaltvorgänge sollen mehr bekannte Gefühle und gelernte Emotionen ins Fahren bringen.

Im Inneren des Hebels sorgen kleine Motoren für Rückmeldung. Beim Schalten spürt man einen leichten Widerstand. Der Hebel kann sogar vibrieren – ähnlich wie bei einem alten V8-Motor. Dadurch wirkt das Ganze realistischer. Auch verschiedene Schaltschemata sind denkbar: entweder wie ein klassisches Sechs-Gang-Getriebe oder wie bei modernen Sportautos mit sequentieller Schaltung.

Ford steht mit dieser Idee nicht allein. Hyundai hat im Ioniq 5 N bereits Schaltwippen eingebaut, die echte Gangwechsel imitieren. Auch Toyota testet ähnliche Systeme. In Japan gibt es Prototypen mit künstlicher Kupplung und der Möglichkeit, das Auto „abzuwürgen“. Das Ziel ist immer das gleiche: Mehr Fahrspaß für Menschen, die bisher mit E-Autos wenig anfangen konnten.

Ob diese Technik in Serie geht, ist offen. Das Patent stammt aus dem Jahr 2023, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Es zeigt, dass Ford sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Möglicherweise richtet sich das Angebot an Menschen, die sportliche Modelle wie den Mustang mögen, aber künftig elektrisch fahren wollen. So könnten auch eingefleischte Fans von Handschaltern auf den Geschmack der Elektromobilität kommen. Dies scheint zumindest die Vermutung des Automobilherstellers hinter dieser Entwicklung zu sein.

Quelle: Inside-EVs – Ford Patents A Manual Gear Shifter For EVs

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Wolfbrecht Gösebert:

„…[ ]wenn die so weitermachen[,] ist Ford bald ganz fort.“

Ford Köln vielleicht :)

Ford Otosan (Türkei) mit dem großen und erfolgreichen Transporterprogramm „E-Transit“ eher nicht.
Die Ford-Plattform ist soo überzeugend, dass VW dort für seine Transporter ein- und „umgelabelt“ weiterverkauft!

Floofman:

Na wenns den ein oder anderen auf Handschalter schwörenden Diesel-Dieter dazu bringt, sich das mal anzuschauen, ist das doch gar nicht mal so schlecht.
Solange man nicht draufzahlen muss, um es nicht drin zu haben ist das zumindest nicht der Grund, warum Ford aktuell kein für mich passendes Modell im Angebot hat.

Tom:

…wenn die so weitermachen ist Ford bald ganz fort.

rotzlöffel:

Hat der orange CLOWN etwa Ford aufgekauft?

Rolando:

Warum nicht gleich Stickoxide, Benzol und andere schädlichen Gase in Flaschen packen und während der Fahrt in den Innenraum abgeben. Dann bleibt auch das Fahren weiterhin schädlich für den Fahrer.

Yoyo:

Ich empfehle Ford, über eine Kurbel an der Frontseite nachzudenken, damit man den E-Motor vor der Fahrt anwerfen kann wie damals beo der Thin Lizzy…
Die spinnen in Köln.

Dr. Kralle:

Alllerdings. Ähnlich dämlich wie Motorsound in einem E-Fahrzeugen. Ford sollte sich eher auf eine ordentliche und bezahlbare Produktpalette fokussieren. Manchmal kann ich nicht nachvollziehen, wie Unternehmen auf solche Ideen kommen.

Stefan:

Was für ein überflüssiger Blödsinn. Vergleichbar mit: „Apple führt Wählscheibe am iPhone ein“

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.