Ford: Mexiko als strategischer Standort für E-Mobilität

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Der US-Autohersteller Ford will umgerechnet 245 Millionen Euro in die Umstellung seines Werks in Irapuato, Mexiko, investieren, wie Yahoo berichtet. Das Werk soll künftig Antriebseinheiten für den Mustang Mach-E produzieren. Bislang fertigte die Anlage Getriebe für benzinbetriebene Autos. Nun sollen dort Elektromotoren und Achsgetriebe für den elektrischen Antrieb hergestellt werden. Ricardo Anaya, Produktionsleiter von Ford Mexiko und Lateinamerika, betont: „Die neue Phase ermöglicht Synergien zwischen den Standorten und fördert die Entwicklung im Land.“ Mit dieser Investition unterstreicht Ford die Bedeutung der lokalen Produktion und die weltweite Ausrichtung auf Elektromobilität, wie der Bericht bei Yahoo hervorhebt.

Der Mustang Mach-E wird in Mexiko gefertigt und in rund 40 Länder exportiert, darunter Europa, Amerika und Australien. Die Produktion findet in Cuautitlán statt, nahe Mexiko-Stadt. Die Entscheidung, die Antriebseinheiten ebenfalls in Mexiko zu produzieren, soll die Effizienz steigern und die Lieferketten verkürzen. Wie Ford selbst berichtet, entwickeln sich die Verkaufszahlen des Mach-E positiv. Im Jahr 2023 wurden in den USA 40.771 Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 lag der Absatz bei 26.826 Einheiten, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres 17.977 waren. Diese Zahlen zeigen, dass Elektroautos zunehmend auf Akzeptanz stoßen.

Im Februar 2024 erhielt das Werk in Irapuato den neuen Namen „Irapuato Electric Powertrain Center“. Die 2017 eröffnete Anlage beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und befindet sich im Bundesstaat Guanajuato, einem der größten Zentren der Automobilproduktion in Mexiko. Ford reiht sich in eine wachsende Gruppe globaler Autohersteller und Zulieferer ein, die in den USA und Mexiko in die Produktion von Elektroautos investieren. Neben Ford plant die American Battery Factory den Bau einer neuen Fabrik für Lithium-Eisenphosphat-Batterien in Tucson, Arizona, im Wert von knapp 1,1 Milliarden Euro.

Diese Entwicklungen zeigen die wachsende Bedeutung der Region für die Elektromobilität. Die geografische Nähe zu wichtigen Märkten, bestehende Produktionsstrukturen und günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen machen die USA und Mexiko zu attraktiven Standorten für die Elektroautoindustrie. Notwendig wird ein solches Investment und die Verschlankung der Kostenstruktur durch die Dynamik am Markt. Eine global wettbewerbsfähigen Kostenstruktur bei gleichzeitiger Selektion der Kunden- und Produktsegmente, um profitables Wachstum und Kapitaleffizienz zu gewährleisten ist notwendig, um auch künftig am Markt agieren zu können.

Die Entscheidung von Ford, das Werk in Irapuato zu einem Zentrum für elektrische Antriebssysteme auszubauen, verstärkt das Engagement des Unternehmens in Mexiko und fördert die nachhaltige Mobilität. Die Investition ist Teil eines umfassenden Plans, die globale Produktion von Elektroautos zu erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Gleichzeitig gab das Unternehmen allerdings bekannt, den Anteil der jährlichen Investitionsausgaben von Ford für reine Elektroautos von etwa 40 Prozent auf 30 Prozent zu senken, aufgrund der volatilen Entwicklungen am Markt.

Quelle: Yahoo – Ford plans to invest $273M at Mexico plant to produce EV drive units

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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