Ford Fiesta eingestellt: E-Mittelklasse-Crossover soll ihn ersetzen

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Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 3 min

Ford setzt in den kommenden Jahren voll auf die Elektromobilität. Das bedeutet das Ende für Erfolgsmodelle wie Fiesta, Focus und Co. Ab kommendem Sommer wird es keinen Fiesta mehr geben und dabei bleibt es nicht.

Der Umstieg in die Elektromobilität bringt für die Autohersteller große Veränderungen – nicht nur technologisch, sondern insbesondere auch im etablierten Modellportfolio. Nicht ganz überraschend verabschiedet sich im kommenden Juni der Fiesta aus dem Modellportfolio. Das war es für einen der beliebtesten Kleinwagen Europas. Nach 47 Jahren wird die Fertigung des Bestsellers Ende Juni 2023 in Köln eingestellt. Bis zum Produktionsende werden noch fünftürige Fiesta-Versionen vom Band laufen. Alle bestellten Fahrzeuge werden noch gebaut / ausgeliefert und Ford hält die Auftragsbücher so lange offen, bis das verbleibende Produktionsvolumen aufgebraucht ist.

Doch nicht nur für den Ford Fiesta ist Schluss am Rhein. Mit ihm wird die Produktion von Verbrennungsmotoren im Werk Köln ebenfalls auslaufen. Das Produktionsvolumen des 1,0-Liter-Benzinmotors, der derzeit noch im Kölner Motorenwerk für andere Ford-Standorte hergestellt wird, wird in das Motorenwerk Craiova/Rumänien verlagert. Auch für die beiden Großraumlimousinen Ford S-Max und Galaxy ist Schluss, die derzeit im Werk Valencia / Spanien vom Band rollen. Seit der Markteinführung des Galaxy im Jahre 1996 wurden europaweit rund 820.000 Stück verkauft, vom S-MAX ab 2006 rund 570.000. Die Orderbücher für diese beiden Baureihen wurden kürzlich geschlossen.

Mit dem Ende des Ford Fiesta wird es in Köln einen Neuanfang geben. Der Klassiker läuft aus und wird von einem neuen elektrischen Mittelklasse-Crossover ersetzt. Die neue Medium-Size-Baureihe wird ab dem nächsten Jahr im sogenannten „Cologne Electrification Center“ vom Band laufen, das derzeit auf dem Werksgelände in Köln-Niehl entsteht. Die Produktion von vollelektrischen Pkw im Cologne Electrification Center soll innerhalb von sechs Jahren 1,2 Millionen Fahrzeuge erreichen.

Bis zum Jahre 2024 wird Ford allein in Europa drei neue vollelektrische Pkw-Modelle und vier elektrische Nutzfahrzeug auf den Markt bringen. Bis zum Jahre 2026 wollen die Kölner so mindestens 600.000 Elektrofahrzeuge verkaufen. Darüber hinaus will Ford weiterhin attraktive Pkw-Baureihen wie den Puma und den Kuga anbieten, einschließlich des aktuellen Kuga Plug-in-Hybrid und ab 2024 den vollelektrischen Puma. Ab 2026 will Ford so in jeder Baureihe mindestens ein Plug-in oder ein vollelektrisches Modell im Angebot haben und ab 2030 soll es nur noch rein elektrisch angetriebene Pkw geben.

Seit der Markteinführung der ersten Ford-Fiesta-Generation im Jahre 1976 wurden rund 18,2 Millionen Stück in weltweit 13 Ländern gebaut. Zu den Fertigungsstandorten gehörten unter anderem Großbritannien, Spanien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Südafrika, China, Indien und das Werk in Köln. Die größten Ford-Fiesta-Märkte in Europa waren Großbritannien, Italien und Deutschland.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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Lordi:

Warum sollte ein e-Crossover ein Ersatz für den Fiesta sein ? Viel größer und teurer, für 40000€ ? Und wenn das ganze eine VW-Plattform hat, dann kaufe ich doch lieber das Original , den ID3.
Verstehe ich nicht , wie kann man etwas abschaffen ohne Ersatz zu haben…..

Martin:

Die Automobilhersteller haben beschlossen, dass der allgemeine Wohlstand auszubrechen hat. Kleinwagen und untere Mittelklasse sind out. Premium und SUV sind in. So, und jetzt gehen bitteschön alle kaufen, marsch, marsch. Noch sind die Auftragsbücher voll, die Rendite steht auf Vollausschlag. Noch. ;-)

Herwig:

Ein Erfolgsmodell einzustellen ohne einen Nachfolger parat zu haben – sehr mutig… :-/

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