Ford entwickelt neue E-Plattform in Long Beach

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Maria Glaser
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Der US-amerikanische Autohersteller Ford an angekündigt, seine nächste Generation von Elektroautos auf einem neuen Campus in Long Beach zu entwickeln. Ford hatte bereits zuvor in der kalifornischen Stadt produziert, jedoch wurde das Werk 1958 geschlossen. Das neue Team des „Advanced Electric Vehicle Development Center“ werde dort an einer neuen, elektrischen Plattform arbeiten.

Um an der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen zu arbeiten, hat der US-Hersteller Ford ein Team für Forschung und Entwicklung zusammengestellt, das im Douglas Park in der Nähe des Flughafens Long Beach ansässig sein wird. Unter der Leitung des ehemaligen Tesla-Managers Alan Clarke und unter Mitarbeit von abgeworbenen Angestellten bekannter Unternehmen wie Rivian oder Apple sei das Team bereits jetzt hochkarätig. Die Mitglieder des inzwischen erweiterten, geheimen „Skunkworks“-Teams hatte der CEO von Ford zuvor als einige der besten Ingenieur:innen für Elektroautos der Welt bezeichnet.

Ford plane weiterhin, Hardware- und Software-Talente aus der ganzen Welt für das Entwicklungsteam zu rekrutieren, so der Abteilungsleiter für Elektroautos von Ford, Doug Field.

Forschung und Entwicklung in Kalifornien

Der neue Standort sei ein wichtiger Teil der Strategie des Unternehmens, Top-Talente für die Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge zu gewinnen, so Field. Zuvor war das „Ford Advanced Electric Vehicle Team“ in der kalifornischen Stadt Irvine ansässig, jedoch habe sich Long Beach zunehmend zu einem Zentrum für Innovationen in Raumfahrt und Mobilität entwickelt. Sowohl Mercedes-Benz als auch SpaceX sind in der Stadt vertreten. Außerdem sei die Lebensqualität ein echter Anreiz für das Team von Ford, so Emma Bergg, die Sprecherin der Elektroauto-Abteilung des Unternehmens.

Ford hat in der Vergangenheit bereits in Long Beach produziert. 1930 ging das Werk „Ford Long Beach Assembly Plant“ in Betrieb, wo fast 2000 Arbeitende täglich hunderte von Autos produzierten. Diese Fabrik wurde jedoch 1958 geschlossen und die Arbeit in die ebenfalls kalifornische Stadt Pico Rivera verlegt.

Die Eröffnung des neuen Ford-Campus mit zwei Gebäuden und bis zu 450 Mitarbeitenden ist bis Anfang 2025 geplant. Konkret soll am Standort an der Entwicklung einer kostengünstigen, flexiblen Plattform für Elektroautos gearbeitet werden, auf der künftig verschiedene Modelle aufbauen können.

Kleine, erschwingliche Elektroautos

Ford war im Mai die zweitmeistverkaufte Marke für Elektroautos in den USA, wobei der Mustang Mach-E das drittmeistverkaufte Elektroauto hinter Teslas Model Y und Model 3 war. Der F-150 Lightning Pickup war außerdem der meistverkaufte Pickup in den USA.

Inspiriert von Fords Model T wolle die Marke nun ein neues Elektroauto auf den Markt bringen, das innovativ und erschwinglich für die breite Masse sei, so Bergg. Das Forschungsteam des Unternehmens entwickle derzeit einen völlig anderen Ansatz, ein anderes Produkt zu anderen Kosten mit einer viel kleineren Batterie und einer anderen Chemie, so Jim Farley, der CEO von Ford.

Quellen: Long Beach Business Journal – Ford will develop its next generation of electric vehicles at new Long Beach campus // Electrek – Ford finds a new home to develop affordable electric vehicles

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Philipp:

Wie man „kleine erschwingliche“ Elektroautos am mit Abstand teuersten Standort der Welt entwickeln kann, kommt mir nicht ganz in den Sinn.

Die Löhne in Kalifornien und die Lebenshaltungskosten in Kalifornien sind inzwischen so abgehoben, dass man dort inzwischen fast den vierfachen Lohn als in Deutschland zahlen muss.
Ingenieure haben Anfangsgehälter von 500.000$, selbst Kellner gehen nicht unter 100.000$ nach Hause. Für 100,000$ Jahresgehalt arbeitet dort keine Krankenschwester. Ist auch nötig, weil die Lebenshaltungskosten explodiert sind.

Außerhalb der Metropolen mag das noch weniger sein, aber in den beliebten Zentren und Entwicklungsbüros sind nicht j.w.d.

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