50 Kilometer mit dem Opel Corsa-e – Eindrücke & Fotos

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 13 min

In dieser Folge des Elektroauto-News.net Podcast erhältst du aus erster Hand Eindrücke, Informationen und Details über den Opel Corsa-e. Im Rahmen eines Kurztests über knapp 50 Kilometer, habe ich mir den Stromer Ende März 2020 etwas genauer angesehen. Meine Gedanken entsprechend geordnet, Datenblätter gewälzt und mit einer frischen Tasse Tee als Stärkung, habe ich dann diese Folge für dich aufgenommen. Einfach Mal reinhören. 

Der Corsa-e begleitet uns hier auf Elektroauto-News.net schon eine ganze Weile. Das erste Kennenlernen fand im Rahmen der statischen Premiere im Vorfeld der IAA 2019 statt. Im damaligen Artikel war das Hauptaugenmerk auf dem Design-Ansatz des Fahrzeugs gelegen. Was einfach der Tatsache geschuldet war, dass man noch keine praktischen Fahrten mit dem Stromer durchführen konnte. Wer also daran Interesse hat, der sollte in diesem Artikel vorbeischauen.

Die offizielle Premiere war dann am 10. September auf der IAA in Frankfurt. Der ich aufgrund anderer Termine leider nicht beiwohnen konnte. Daher war ich umso erfreuter, als die Einladung für ein Testfahrevent in Berlin, Mitte März 2020 eintraf. Ein Event, welches aufgrund des Coronavirus, dann doch nicht stattfand. Ende März ergab sich dann unweit meines Heimatorts die Möglichkeit den Corsa-e doch ein wenig besser kennenzulernen. Bevor er dann am 28. März im Handel seine Premiere feiern sollte.

Den für Opel wichtigen Corsa stellt man erstmals in einer rein elektrischen Variante auf die Straße. Wieso gerade den Corsa und kein anderes Fahrzeug des Unternehmens zeigt sich nicht nur durch die Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern gegeben, sondern auch durch die Bedeutung des Corsa für Opel. 2019 war der Corsa für 24 Prozent der gesamten Zulassungen von Opel verantwortlich. Positioniert ist dieser im B-Segment, welches es auf 485.891 Zulassungen brachte. Der Corsa nahm mit 51.708 Zulassungen davon rund 10,6 Prozent Anteile ein. Die Entscheidung den Corsa zu elektrifizieren ist mit diesen Daten in der Hinterhand nahe liegend.

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Ob der Corsa-e am Markt ebenso gut ankommt wird unter anderem der Preis entscheiden. Und dieser unterscheidet sich je nach Ausstattungsvariante (Selection, Edition und First Edition). Hier lässt sich folgende Preisgestaltung (ohne Umweltbonus) festhalten:

  • Opel Corsa-e Selection – 29.900 Euro
  • Opel Corsa-e Edition – 30.650 Euro
  • Opel Corsa-e First Edition – 32.900 Euro
Nutzt man den Umweltbonus landet man beim Corsa-e Selection, nach Abzug der Kaufprämie, bei einem brutto Preis von 23.330 Euro. Unser Testwagen, in der First Edition und Voltaic Blue / Perl Blau Metallic Lackierung, kam nicht ganz so günstig davon. Nachfolgend die Konfiguration des Testwagens.

Opel Corsa-e First Edition

Voltaic Blue / Perl Blau Metallic
37
795,00
  • Corsa-e First Edition - 32.900,00 €
  • Voltaic Blue / Perl Blau Metallic - 495,00 €
  • Park & Go - 650,00 €
  • Panorama-Sonnendach - 700,00 €
  • Schlüsselloses Schließ- und Startsystem ''Keyless Open & Start'' - 325,00 €
  • IntelliLux LED® Matrix Licht - 700,00 €
  • Wireless Charging - 135,00 €
  • Active Drive Assist - 550,00 €
  • Fußraumteppiche, Velours, 4-teilig - 90,00 €
  • Multimedia Navi Pro - 700,00 €
  • Winter-Paket - 350,00 €
  • Solar Protect®-Wärmeschutzverglasung im Fond, stark getönt - 200,00 €

Doch was gibt es für das Geld? Einen Stromer aus dem B-Segment. Alternative PKW aus diesem Bereich sind der Peugeot e-208, , Renault Clio, Citroen C3, Toyota Yaris und Honda Jazz, um nur ein paar zu nennen. Egal in welcher Variante man sich einen Corsa-e zulegt, er wird immer mit 50 kWh-Akku (gefertigt im Konzern), bestehend aus 216 Zelle in 18 identischen Modulen und 345 kg Akku-Gewicht daherkommen. Der Akku ist im Unterboden verbaut und gewährt dem E-Auto hierdurch einen tiefen Schwerpunkt, welcher sich auf das Fahrverhalten positiv auswirkt. Opel räumt dem Akku 8 Jahre Garantie bzw. 160.000 km Laufleistung ein.

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337 km Reichweite soll der Corsa-e mit vollem Akku zurücklegen. Motorisiert ist der Stromer mit 100 kW/ 136 PS Leistung, welche allerdings nur in einem der drei Fahrmodi (Sport, Normal und Eco) abrufbar sind. Durch Kippschalter, direkt am Ganghebel positioniert, lassen sich diese auswählen. Die Leistung liegt im Sport-Modus bei 100 kW, im Normal-Modus bei 80 kW und im Eco-Modus bei 60 kW. Der Drehmoment erfährt eine ähnliche Abstufung: 260 Nm, 220 Nm und 180 Nm. Des Weiteren werden Pedal Gasannahme und Lenkung ebenfalls durch die Modi bestimmt. Darauf bin ich im Podcast selbst ausführlicher eingegangen. Ebenso auf das Fahrgefühl in den verschiedenen Modi des Corsa-e, also unbedingt reinhören.

Vier Personen sollen im Corsa-e Platz finden. Auf dem Papier kann dies sicher bestätigt werden, auch für kurze Fahrten. Auf Dauer ist es zumindest mit vier Personen keine Lösung – dazu ebenfalls mehr mit gesprochenem Wort. Festzuhalten ist, dass ich bei 1,86 cm Körpergröße zwar auf Fahrer und Beifahrersitz mehr als genug Platz habe, auf der Rückbank aber schon arg gestaucht sitze, den Kopf streifend am Dachhimmel bewege und die Knie zwischen Sitz und Vordersitz press geklemmt sind. Liegt sicherlich nicht nur am Corsa-e, sondern dürfte vielmehr der Fahrzeuggröße des Segments geschuldet sein.

Laden konnte ich den Opel Corsa-e leider nicht. Was einfach der Tatsache geschuldet war, dass der Akku nicht wesentlich abgebaut hat, im Rahmen der kurzen Testfahrt. Daher gibt’s nachfolgend die Lademöglichkeiten dem technischen Datenblatt entnommen.

Zu erwähnen ist, dass das Universal-Ladekabel für den Corsa-e einen Aufpreis von 720,00 Euro kostet. Hierfür lässt sich der Stromer dann an 1,8 kW-Steckdose – 1-phasig, 11 kW-Typ 2 Steckdose – 3-phasig sowie 11 kW-Industriesteckdose laden. Weitere Adapter seien verfügbar. In der Praxis hat sich zudem das Navi als nützlich erwiesen, welches nicht nur Ladestationen in der Nähe anzeigt und diese ansteuern lässt. Sondern auch offenbart, welche Lademöglichkeit dort vorzufinden und wie diese ausgelastet sind.

Als kurzes Fazit gegen Ende lässt sich festhalten, der Corsa-e macht Spaß. Insbesondere in der Stadt und im Sport-Modus. In puncto Platz muss ich mit meiner Körpergröße Abstriche verzeichnen, in puncto Komfort keineswegs. Die Reichweite ist mehr als Alltagstauglich, die Lademöglichkeiten vielfältig und überzeugend. Trotz gleicher Plattform des Peugeot e-208 lassen sich die E-Autos nicht in eine Schublade packen. Sowohl im Inneren als auch Außen sind klare Designunterschiede klar zu erkennen. Schlussendlich kann ich Frank Jordan, Director Advanced Engineering Opel, zustimmen: „Elektromobilität ist nicht mehr exotisch!“ Dass hat der Corsa-e auf seinen ersten 50 Kilometer mit mir bewiesen.

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Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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neumes:

One-Pedal-Driven ist komfortabel?
Wie man es nimmt xD

Ich denke am komfortabelsten ist es seinen Fuss gar nicht zu benutzen auf einer Gleit(Segel)-Fahrt…
Mich nervt es ständig den Fuss am Pedal zu haben.

Und technisch gesehen ist es für mich bewiesen, wirkungsvoller zu segeln da dann der minimalste Energieverbrauch stattfindet, besser als sinnlos Strom zum Tempo halten rauszuschieben um ihn dann mit viel weniger Wirkungsgrad zurück zu holen.

Ich fahre meinen Ioniq im Sommer unter 10 kWh für die Arbeitsstrecke Hin-/Rückfarht ( 60km)

so gehen die Empfindungen auseinander.

Trotzdem sehr schön wie das hier diskutiert wird.
Es bleibt spannend

neumes:

ich find 30.000 € für nen Corsa schon ordentlich Verarschung.
Habe für meinen Ioniq knapp 32.000 € bezahlt und der hat wesentlich mehr Platz und kommt fast genauso weit wenn ich viel segel…

Die ganzen Hersteller müssten die CO2 Grenzwerte sofort und nackt erreichen.
D.h. ohne schönrechnen mit 4:1 Regel , der Wertigkeit für E-Fahrzeuge und diese dumme Hybridlösungen welche real gar keine CO2-Einsparung bringen.

Dann würden die Ruckuck Modell auf den markt bringen für 15.000€

Naja, es wird wohl Opel-Fans geben die den blind kaufen aus Liebe zum Hersteller.

Da hat mir der Ampera-E besser gefallen ,war leider nicht mehr lieferbar damals

Max:

720€ kostet der Juice Booster (ohne Label), also mit Schuko Typ2 und CEE adapter
Das Typ2 Kabel gibt es für 280€

Wännä:

Super, danke!

Strauss:

Andreas, hatte der Zoe auch so , nur eine Stufe zum immer leicht rekuperieren. Da aber fast alle e Autofahrer sich an das ein Pedalsystem gewöhnt hatten, wurde auch beim neuen Zoe noch eine manuell einstellbare stufe gefordert. Die hat er jetzt auch. Wie schon geschrieben :
wirksamer beim Bergabfahren und bequem in der Stadt.

Sebastian Henßler:

Danke für den Hinweis. Werden noch kommen!

Wännä:

Sebastian, es fehlen leider Fotos vom Interieur, Instrumente, Bedienungselemente, Stoffe, Kunststoff etc. also alles was der Fahrer wahrnimmt, wenn er in der Kiste sitzt. Von der Außenansicht hätten fünf Fotos gereicht. Aber auch da vermisse ich Details. Bitte beim nächsten Mal.

Wännä:

Das Ein-Pedal-Fahren ist für Viele sehr gewöhnungsbedürftig. In der Stadt ist es top, auf der BAB eher weniger. Dort fahre ich lieber in „Segelstellung“ und meist mit Tempomat.

Wännä:

Bei den UPMiiGOs ist es so, dass nach dem Start und Schalten von P auf D zunächst Stufe 0 (segeln) gilt. Dabei wird nur rekuperiert, wenn das Bremspedal betätigt wird.

Andreas E.:

Noch eine Frage, warum nur ist es soo wichtig verschiedene Rekupetationsstufen einstellen zu können. Ich kann das im i3 mit meinem rechten Fuß und bin froh nicht dauernd irgendwas hin und her schalten uu müssen. Seit Ihr vor dem e-Auto noch keine Automatik gefahren und müsst diesen Aktionsdrang jetzt das Sortieren unterschiedlicher Rekupetationsstufen umsetzen?
Das Autofahren soll doch komfortabler werden. Was gibt es komfortableres als das Ein-Pedal-Fahren mit maximaler Rekuperation?
Ich verstehe auch nicht die notwendig unterschiedlicher Fahrmodi, zumindest nicht wenn es nicht ein spezieller Sport- oder Track-Mode ist, der dann auch noch die Lenkung direkter und Dämpfer straffer macht. Den Rest kann man doch mit dem Strompedal perfekt dosieren, oder fährt man da digital???

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