FES aus Sachsen zeigt Wassersttoff-Brennstoffzellen-Lkw

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der sächsische Fahrzeughersteller FES Fahrzeug-Entwicklung Sachsen hat einen neuen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt. „Der neue FES-Brennstoffzellen-Lkw ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft. Wir sind begeistert, dieses Fahrzeug der Öffentlichkeit vorzustellen und damit einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende in der Mobilitätsbranche zu leisten“, sagt Christian Schwamberger, Geschäftsführer der FES GmbH.

Besonders stolz“ ist das Unternehmen demnach darauf, das Projekt komplett aus Eigenmitteln und ohne staatliche Förderung umgesetzt zu haben. „Für eine erfolgreiche Mobilitätswende“, so Schwamberger weiter, brauche es „einen homogenen Mix alternativer Antriebsarten, Wasserstoff ist aus unserer Sicht ein essentieller Bestandteil dessen und gerade für den Güterverkehr eine echte Alternative zum Verbrennungsmotor.“

Bei dem vorgestellten Wasserstoff-Lkw mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht handelt es sich um ein serienreifes Produkt, das in Kürze vorbestellt und ab 2025 ausgeliefert werden könne, so FES. Zudem sei es je nach Kundenanforderung auch möglich, andere Konfigurationen bezüglich des Gesamtgewichtes von 12 bis 40 Tonnen und der Aufbauten zu wählen, mit einer oder zwei Hinterachsen, mit Wechselbrücke, Anhänger oder Sonderaufbauten, mit Nah- oder Fernverkehrskabine.

Für das Projekt hat FES zwei namhafte Partner an Bord: Von MAN kommt das Basisfahrzeug, der TGM der 3. Generation, Toyota Tsusho Nexty electronics stellt die Brennstoffzellen- und Wasserstoffkombi aus Stacks und Tanks. Der elektrische Antriebsstrang besteht aus zwei E-Motoren mit 280 kW (380 PS) Dauerleistung. Ab 2025 sei zudem für 30 Sekunden eine Boost-Leistung von 308 kW (420 PS) möglich. Das Brennstoffzellensystem hat eine Dauerleistung von 120 Kilowatt, ab dem Baujahr 2025 sollen es 170 Kilowatt sein.

Der Wasserstofftank, stehend und aufbauunabhängig hinter der Fahrerkabine montiert, fasst 33 Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar, was FES zufolge bis zu 500 Kilometer Reichweite ermögliche. Auf Kundenwunsch könne das System auch mit 350 bar laufen. Eine zusätzlich installierte Lithium-Eisenphosphat-Batterie fasst 57 kWh, sie unterstützt beim Boosten, bringt 40 km Reichweitenreserve und kann per CCS nachgeladen werden. Batterie und Brennstoffzelle sind laut Hersteller „für maximale Servicefreundlichkeit“ im Seitenkasten montiert, aktuell erarbeite FES noch ein spezielles Servicekonzept für den Wasserstoff-Lkw.

Quelle: FES – Pressemitteilung vom 22.07.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Captain Ahab:

Aktuell gerade findest du in Europa etwa 100 mal mehr Tankstellen für grünen Wasserstoff als GigaWatt-Charger. Von letzteren gibt es nämlich erst 2-3 Prototypen, da noch nicht einmal alle Spezifikationen verabschiedet sind.

Philipp:

Wir könnten ja noch einen Arbeitskreis bilden oder ein paar Consultants beauftragen oder andere betroffene Fragen wie man das besser macht…

Gregor:

1kg in Kalifornien derzeit ca. 36Dollar. 150Dollar für 400km Reichweite mit dem Mirai… H2 rulez :D

Rolando:

Und wer will die Betriebskosten bezahlen? Keiner! H2 im LKW/PKW Sektor ist ein totes Pferd.

Daniel W.:

Ergänzung:

—–
FESCELL 180/280/120
Der neue FES-Brennstoffzellen-LKW.

Wasserstofftank aus CFK 33 kg bei 700 bar für 350…500 km Reichweite
Kompensation des Tankbedingten Laderaumverlustes via EU 96/53/EG Art. 10b Abs. 2: +900 mm Fahrzeuglänge
(Quelle: fes-aes.de – PDF)
—–

Der Preis und die laufenden Kosten dürfte wohl auch hier das größte Problem sein, wie bei allen bisher bekannten Wasserstoff-Fahrzeugen.

Gregor:

ja, echt traurig. Aber sicher gabs da Fördermittel mit denen man ein Proof of Concept gebaut hat.
Tja. viele sind verwaschen beim Thema H2.

Wolfbrecht Gösebert:

Ich weiß ja nicht, welcher Riß im »Raum-Zeit-Kontinuum« rund um Sachsen existiert … aber es sollte auch dort bekannt sein, dass inzwischen BEV-Lkws mit vergleichbarer Zuladung die 500 km RW überschreiten.

Von einem Grünen Wasserstoff-Ladenetz ist nicht mal eine rudimentäre Ausbreitung zu sehen, während ein Lkw-Ladenetz mit MCS-Basis bereits konkret aufgebaut wird … c&p–> elektroauto-news.net/news/man-abb-mcs-schnelllader-elektro-lkw

Und dann von dem laufenden Betriebs- und Wartungskosten-Aufwand für den ganzen Wasserstoff-Firlefanz mal ganz abgesehen: Wer Betriebskosten nicht scheut oder mit Fördermitteln „gesegnet“ ist, kann womöglich eine H₂-Point-to-Point-Strecke realisieren, aber das bleibt dann einfach nur eine Nischenanwendung.

Mit steigenden CO₂-Preisen wird zudem der eTrailer finanziell für eine weitere Reichweitenerhöhung interessant werden – übrigens völlig unabhängig von der Art des Zugmaschinen-Antriebs!: c&p–> trailerdynamics.de/etrailer/

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