Ferrari plant Fake-Schaltung für Elektroautos

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Viele Autofahrer mit dem sprichwörtlichen Benzin im Blut tun sich mitunter noch schwer, auf die Elektromobilität umzusteigen. Manche haben emotionale Probleme damit, wenn ein Auto nicht brummt, blubbert, dröhnt und ruckelt. So ist das offenbar auch bei Ferrari-Fans, denn die italienische Nobelsportmarke plant sein erstes Elektroauto selbstredend mit Soundgenerator. Und wie Motor1 unter Berufung auf entsprechende Patentanmeldungen nun berichtet, sollen auch Schaltvorgänge simuliert werden – eine Idee, die bei Herstellern von E-Autos nicht neu ist.

„Ein Patent beschreibt ein System für ein Elektroauto, das einen Elektromotor verwendet, um das Drehmoment eines Verbrennungsmotors und die Gangwechsel eines Getriebes zu simulieren“, heißt es im Artikel. Das Drehmoment des Motors werde dabei durch die Position des Gaspedals und den ausgewählten virtuellen Gang bestimmt. Geschaltet werden soll per Schaltwippen am Lenkrad.

Sound kann auch „historisch“ klingen

In einem weiteren Patent sei der Soundgenerator beschrieben, der je nach Wunsch unterschiedlich konfiguriert werden kann. Die Bezeichnungen für die Modi lauten demnach historisch, modern, futuristisch, adrenalingeladen sowie entspannt und beinhalten auch dazu passenden Sound beim simulierten Gangwechsel. Das Unternehmen habe wiederholt betont, dass seine Elektroautos das emotionale Erlebnis seiner traditionellen Verbrennungsmotoren bieten sollen, schreibt Motor1 dazu.

Das erste Elektroauto von Ferrari soll noch in diesem Jahr vorgestellt und ab 2026 ausgeliefert werden. Doch zuletzt waren Gerüchte lautgeworden, dass Ferrari vielleicht die Stellantis-Marke Maserati übernehmen könnte. So könnten dort bereits angebotene Elektroautos sogar schon etwas früher unter das Dach der Marke kommen.

Die Idee von Verbrennertugenden im Elektroauto ist nicht neu. Mehrere Hersteller haben Soundgeneratoren verbaut, und auch die Schaltsimulation wird vor allem von Hyundai bereits eingesetzt. Sehr eindrucksvoll zeigt dies der von uns bereits getestete Hyundai Ioniq 5N, der nicht nur ein wilder Rennstreckenkönig ist, sondern dabei auch sehr nach einem sportlichen Verbrennerauto klingen kann – innen wie außen. Auch Dodge und BMW planen ähnliche Systeme, Porsche hingegen habe davon eher Abstand genommen.

Quelle: Motor1 – Ferrari Is Developing Fake Gear Shifts For Its EVs

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Hans-Peter Leemann:

Anscheinend hat Ferrari einen gewissen Kundenanteil welcher nicht ganz geputzt ist !

Smartino:

Danke Porsche, dass du diesen Stumpfsinn nicht mitmachst.

Ferrari hat ein Pferd im Logo. Die Pferde der Kutschen haben gefurzt. Das könnte doch Ferraris Soungenerator auch simulieren!

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