Exklusives Schnellladenetz für Porsche/ Audi scheint spruchreif

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Audi

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Audis Projekt Artemis soll Luxus-Elektroauto A9 hervorbringen und vieles mehr, wie wir zuletzt am heutigen Vormittag, in einem weiteren Artikel aufzeigen konnten. Hinter dem Begriff „vieles mehr“ könnte sich ein  exklusives Schnellladenetz – zunächst für Porsche/ Audi – verbergen. So erste Informationen, die der Spiegel im Juli 2020 vorzuzeigen vermochte: „Artemis werde ein umfassendes Ökosystem rund um sein Flaggschiff-Modell entwickeln, das auf andere Elektroautos übertragen werden soll“. Eben dieses Schnellladenetz scheint nun Realität zu werden, wie ein Artikel der Automobilwoche zu verstehen gibt.

Eine Entscheidung für das gemeinsame Schnellladenetz der VW-Premiummarken Audi und Porsche soll bei einem Treffen in Zuffenhausen gefallen sein. Eine positive wohlgemerkt. Dabei wurde offenbart, dass dieses gemeinsam mit IONITY umgesetzt werden soll, „das zeitnah die anspruchsvolle Kundschaft mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Ladegarantie und mit Komfort-Features wie kabellos-konduktivem Laden verwöhnen soll“. Im Artikel selbst wird allerdings nicht erwähnt, wie ein solches „kabellos-konduktives“ System aussehen soll. Konduktives Laden bezieht sich in der Regel meist auf das kabelgebundene Laden. Oder zumindest auf die Energieübertragung über physisch miteinander verbundene leitende Materialien.

Ob später auch andere Konzernmarken oder gar Wettbewerber zugreifen können, ist noch unklar. Der Ansatz ähnelt stark dem von Tesla, welche ihr Supercharger-Netz nur den eigenen Fahrzeugen zugänglich machen und dies im Laufe der Zeit immer wieder auf ein neues Ladeniveau heben. IONITY, das Schnelllade-Gemeinschaftsunternehmen der Autohersteller BMW, Ford, Mercedes und dem VW-Konzern, als auch Hyundai/KIA, wollte bis zum Jahresende 2020 europaweit 400 seiner Ladeparks entlang der wichtigsten Autobahnen und Fernstraßen errichten. Ob der angedeutete Deal mit Audi und Porsche auch Auswirkungen auf das bestehende IONITY-Netz haben wird, geht aus dem Artikel nicht hervor.

Volkswagen strebt einen schnellen Durchbruch der E-Mobilität an und verstärkt dazu auch seine Anstrengungen bei der Ladeinfrastruktur. Europaweit baut der Konzern bis 2025 insgesamt 36.000 Ladepunkte auf, davon 11.000 durch die Marke Volkswagen. Bereits im kommenden Jahr seien 750 neue Ladepunkte geplant, darunter erstmals auch Schnelllader mit bis zu 300 kW. In Summe strebt VW an bis Ende 2021 2.000 Ladepunkte in Betrieb genommen zu haben.

Quelle: Automobilwoche – Ein trojanisches Pferd namens Artemis

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Philipp K:

Ich find nikos ansicht besser, im zug gibts auch seit eh und je erste klasse.
Und die tankstellen naja, wie soll das aussehen, klar an der autobahn, aber sonst?
Oder sollen die leute wieder anfangen wie in den 90ern an der tanke abzuhängen?

alex:

was für ein Schwachsinn!!!
Man stelle sich vor es gäbe überall Tankstellen nur für VW nur für
Fiat, nur für Mercedes und so weiter.
Wenn man der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen will muss man an einer möglichst
breiten gut ausgebauten Infrastruktur arbeiten.
Der elitäre Quatsch von ein paar abgedrehten Vorstandsheinis bringt nur noch eine weitere Splitterung der onehin schon chaotischen Ladesituation.Tesla hat sein eigenes gut ausgebautes Netz das wenigstens funktioniert und immer instandgehalten wird.
Ansonsten braucht die kommende grosse Welle von E-Fahrzeugen ein breites gut ausgebautes Netz
von ladestationen die auch alle funktionieren zu anständiges Preisen.Shell denkt anscheinend daran
Ladestationen in all ihre tankstellen zu integrieren und so ihr geschäftsmodell langfristig umzustellen.
Das ist mal eine gute Idee die die E-Mobilität als Ganzes nach vorne bringt.
Hoffentlich steigen die anderen tanklstellenmultis auch darauf ein.
Wenn man an jeder Ecke laden kann und auch noch gleich seinen shop dabei hat wird es für sehr viele leute auch attraktiver sich ein E-Auto zuzulegen.

Niko:

Wer ein Auto im 6stelligen Bereich kauft hat keine Lust Schlange zu stehen – da finde ich es nachvollziehbar, wenn der Hersteller sich Gedenken macht wie er das für die zahlungskräftige Kundschaft umsetzt. Ich rege mich ja auch nicht über 1. klasse Angebote im Flugzeug auf.

Kasch:

Und der Parkplatz an jeder x-ten Laterne in der Innenstadt ist dann für Kabelfahrzeuge reserviert und kostenlos, wärend sich Verbrenner verbleibende Parkplätze ausraufen und auch noch dafür bezahlen sollen ? Das funktioniert doch im Ansatz schon nicht. In Dörfern mit ausreichend kostenlosen Parkplätzen wärs ja ganz nett, aber da werden E-Werke trotz Subvention kaum investieren. Der sinnvollste Ladeplatz ist und bleibt der meist riesige Discounterparkplatz – künftig ausschließlich DC natürlich, wodurch die Einkaufszeit locker zum laden reicht, die Säulen somit maximal ausgelastet werden und minimal zu reinen Parkzwecken genutzt werden. Fast jedes Dorf in Deutschland hat heute ein kleines Industriegebiet mit ausreichend erschlossener Stromversorgung auf Parkplatzflächen zum „schweinefüttern“ – technisch überhaupt kein Problem, wenn man nur wollen würde.

Fabian Uecker:

Ionity ist und bleibt eine Frechheit. Das mit Subventionen so umgegangen werden darf ist eine Frechheit. Mit solchen Aktionen wird die Akzeptanz immer unwahrscheinlicher. Man hat das Gefühl die wollen das Tesla den Kampf der Hersteller gewinnt. Anders kann ich mir die aktuelle Hilflosigkeit nicht erklären. Wieso werden die Ideen von Startups welch Ladepunkte an Laterne installieren nicht umgesetzt? Ich brauche an ner Laterne keine 22 kWh wenn das Auto die ganze Nacht steht. Hier zeigt sich das zusätzliche versagen der Politik.

Peter Bigge von Berlin:

Exklusivität allein ist kein Garant für eine erfolgreiche Vermarktung, kann sogar gegenteiliges erreichen. Prinzipiell sind Ladenetzinseln oder Ausgrenzung bestimmter Personengruppen zu vermeiden, Exklusivität darf auf keinen Fall zu sozialen Benachteiligungen führen.
Andererseits sind Hersteller mitunter gezwungen, die gesamte Infrastruktur zu ihrem Produkt mitzuliefern, damit es überhaupt verkauft werden kann, wie es bei Tesla war.
Porsche will an dieser Stelle mit Exklusivität durch besonders schnelle Ladetechnik gegenüber seiner Kundschaft punkten.
Dies könnte aber schwierig werden, weil Porsche bislang fast nur Verbrenner erzeugt und bei den Gesamtproduktionszahlen längst von Tesla abgehängt wurde.
Welche Exklusivität bleibt da noch übrig, der neue BrummBrumm-Soundgenerator aus Porsches Aufpreisliste?

Alex:

Du magst Recht haben. Es geht darum einen Mehrwert für eine Marke, gerne auch Luxusmarke, zu generieren.

Interessant finde ich auch die Tatsache, dass die öffentlichen Ladesäulen nicht ausschließlich von Luxus-EVs blockiert werden. Stattdessen werde diese gerne von Plugin-Hybriden und Zoes, die den Ladevorgang per App abbrechen und somit dort einfach stehen bleiben, blockiert. Das Parkprivileg wird gerne von Leuten ausgenutzt, unabhängig vom Status. Das Problem mit den Ladesäulen wird km Artikel gar nicht erfasst. Dazu gleich mehr.

Ich sage es dir – man ist so lange Kommunist, bis man es im Kapitalismus geschafft hat. Ab da findet man den Kapitalismus schön. Ähnlich ist es mit den Ladenetzen.

Und Mal nebenbei gesagt – es geht hier nur um Schnelladesäulen außerhalb von Ortschaften. An jedem Supercharger gibt es sehr viele andere Anbieter. Da sind die anderen nicht wirklich benachteiligt. ENBW, Fastned und IONITY sind gut vertreten und bauen das Netz exponentiell aus. Das Schnellladenetz ist besser, als der Ruf in den Medien. Problem sind die dummen Navis, denn diese sind nicht in der Lage auf Echtzeit-Daten zuzugreifen. Die kriegen es ja nicht einmal hin den genauren Ort zu definieren. Gewissen Marken ein schlechtes Gewissen einzureden ist das Einfachste und leider auch das Naheliegendste.

Teslas Supercharger-Netz ist wie Apple. Man zahlt gerne etwas drauf, um gewissen Standard zu haben. Bei Tesla bezahlt man das Netz mit. Das hat wenig mit Luxus zu tun. Oder wären die Zoe Fahrer bereit die Pluginsurfing-Ionity-Preise an den superchargern zu zahlen? Dieser beträgt immerhin 1.09 pro kWh ;)

Gruß

S. Eckardt:

Vermutlich geht es bei dieser „Idee“ nicht zuerst um Gewinne über den Strompreis, sondern darum, möglichst immer freie Ladesäulen verfügbar zu haben, damit bei Ankunft gleich geladen werden kann, damit die schnelle Fahrt der Luxusautor von A nach B nicht durch Warten VOR dem Laden „zerstört“ wird.

Eigentlich unverständlich, wieso separaten Zapfsäulen nur für Luxusautos nicht schon an den bisherigen Tankstellen eingeführt wurden…

Auf alle Fälle sollten solche „nicht für die Allgemeinheit gedachten“ Ladestationen nicht mit öffentlichen Mitteln, d.h. nicht vom Steuerzahler gefördert werden!

Alex:

Dass Tesla mit den Superchargern zunächst keinen ran lassen möchte, kann man denke ich nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass sie bereits 2011 mit dem Ausbau begonnen haben. Zu diesem Zeitpunkt wurden Teslafahrer ja ausgelacht und nun möchte jeder etwas vom Kuchen haben. Wenn ich einen Tesla kaufe, dann ist das supercharger-netz ein Grund mehr für diese Marke. Das ist Fakt. Außerdem ist das Navigationssystem von Tesla so ausgelegt, dass er die Wege zwischen den superchargern berechnet und auch die Auslastung mitberücksichtigt. Also durchaus nachvollziehbar, weshalb Audi und Co den Spaß nachmachen möchten. Ob es Dir gelingt, wage ich zu bezweifeln, denn ich war selber im Konzern und weiß, dass viele Vorhaben scheitern. Wenn es um Begriffe wie „planen, möchten, hätten, werden in Zukunft“ geht, dann sind die Konzerne wahre Profis…

Auf der anderen Seite gebe ich den Leuten recht, die sagen, dass wir an flächeneckenden Netzen für alle Hersteller arbeiten sollten. Vor allem dürften die Leute laut werden, die das Privileg einen supercharger benutzen zu dürfen, nicht genießen. Man wird dann zu einem guten Menschen, der sich für das allgemeinwohl einsetzt ;) Kaufen sich diese Leute einen Tesla, ändern sie ihre Meinung. Einen Kumpel ist das passiert – er fuhr einen E-Smart und hat immer kritisiert, dass ich als Teslafahrer gegen die Freischaltung der supercharger bin. Nun fährt er selber einen Tesla und distanziert sich von seiner alten Meinung. Wir Menschen sind normal Lobbyisten.

Ich würde eher den Weg gehen, das bestimmte Hersteller bestimmte Privilegien an bestimmten Ladestationen haben in Form von niedrigeren Preisen. Auch Abo-Modelle wären denkbar. es werden sich dort in Zukunft interessantere Modell entwickeln. Wer immer noch in der Zapfsäulendenke lebt, für den ist es etwas zu früh für die E-Mobilität.

Gruß aus Berlin

ezo:

Super, Super — wahrscheinlich mit Butler-Service, Stecker von Gucci, Lachs-Schnittchen und alkoholfreier Schampus, gilt das auch für meinen E-Smart?

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