Europas Fuhrparks: Elektrifizierung im Fokus

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Lange Lieferzeiten und steigende Stromkosten, insbesondere seit der Energiekrise, haben den Fortschritt gebremst. Hinzu kommt, dass die staatliche Förderung für gewerbliche Fahrzeuge im September 2023 ausgelaufen ist. Trotz dieser Hindernisse zeigt eine aktuelle Studie, dass viele Flottenmanager in Europa den Anteil von Elektro- und Hybridautos in ihren Flotten bis 2030 verdoppeln möchten.

Die Studie, durchgeführt von UTA Edenred, einem europäischen Mobilitätsdienstleister, befragte 300 Flottenmanager. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits 63 Prozent der Befragten bis zu 30 Prozent ihrer Flotte elektrifiziert haben. Weitere 57 Prozent haben mindestens diesen Anteil ihrer Flotte auf Hybridfahrzeuge umgestellt.

Die Hauptmotivation für den Umstieg auf Elektroautos ist laut Studie die Klimafreundlichkeit. 53 Prozent der Flottenmanager gaben dies als Hauptgrund an. Andere Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen, sind staatliche Förderungen und der Imagegewinn für das Unternehmen. Interessanterweise rangiert die potenzielle Kostenreduktion durch Elektrifizierung nur an vierter Stelle der Gründe für den Umstieg.

Ein weiteres zentrales Thema der Studie ist die Ladeinfrastruktur. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) betrachtet sie als entscheidenden Faktor für die Elektrifizierung von Fuhrparks. Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Ladestationen sind entscheidend für die Attraktivität von Elektroautos.

Die Meinungen darüber, wo die Fahrzeuge in Zukunft geladen werden, sind geteilt. Ein Großteil der Befragten glaubt, dass Firmenwagen hauptsächlich am Arbeitsplatz geladen werden, während andere davon ausgehen, dass die meisten Ladevorgänge zu Hause oder an öffentlichen Ladepunkten stattfinden werden.

Richard Röhr, Director Commercial Road Transportation bei UTA Edenred, betont die Vorteile des Ladens am Arbeitsplatz. Er erklärt, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter so zum Umstieg auf alternative Antriebe motivieren können. Zudem könnten sie selbst erzeugten Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen an ihre Mitarbeiter verkaufen. Dies würde nicht nur zur Imagebildung beitragen, sondern auch sicherstellen, dass Firmenfahrzeuge immer aufgeladen und einsatzbereit sind.

Abschließend zeigt die Studie, dass trotz der aktuellen Herausforderungen das Interesse und die Bereitschaft zur Elektrifizierung von Fuhrparks in Europa weiterhin hoch sind. Mit der richtigen Infrastruktur und den richtigen Anreizen könnte die Elektrifizierung von Fuhrparks einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der europäischen Klimaziele leisten.

Quelle: UTA Edenred – Pressemitteilung vom 12.09.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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