EU-Kommission untersucht chinesische E-Auto-Hersteller

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Hannes Dollinger
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Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung chinesischer Automobilhersteller eingeleitet. Es soll geprüft werden, ob Strafzölle für Elektroautos eingeführt werden sollten, um europäische Hersteller zu schützen.

Dies wurde bekannt, nachdem die EU Kommission bestätigte, dass in den kommenden Wochen Inspektoren die Unternehmen BYD, Geely und SAIC in China aufsuchen werden. Die Ermittlungen richten sich dagegen, dass möglicherweise chinesische E-Auto-Hersteller durch massive staatliche Subventionen unfaire Vorteile auf dem europäischen Markt haben. Zuletzt hatte auch die USA weitere Maßnahmen vor allem gegen chinesische Hersteller ergriffen, die in Form von Steuervergünstigungen nur für Autos, die Batterien ohne chinesische Komponenten verwenden.

Der steigende Anteil chinesischer Elektroautos in der EU, der von aktuell 8 Prozent auf prognostizierte 15 Prozent im Jahr 2025 ansteigen könnte, zeigt die Beliebtheit, die chinesische Autos in Europa zu großen Teilen durch ihren vergleichsweise günstigen Preis auslösen. Derzeit befindet sich die Untersuchung, die im Oktober begonnen hat und voraussichtlich 13 Monate dauern wird, noch in einer Vorbereitungsphase. Ziel ist es zu ermitteln, ob chinesische E-Autos, die in der Regel bis zu 20 Prozent günstiger als EU-Modelle im europäischen Markt angeboten werden, unrechtmäßig von den Subventionen profitieren und somit den Handel in Europa verzerren. Neben der genauen Überprüfung sollen auch Verifikationsbesuche in den Betriebsstätten der Produzenten durchgeführt werden, die bis spätestens 11. April abgeschlossen sein müssen.

China wirft Europa Protektionismus vor

Die Spannungen zwischen China und der EU verschärfen sich dadurch. China nannte die Untersuchung protektionistisch. Auch auf politischer Ebene hat sich die Dynamik zwischen den beiden Wirtschaftsräumen verändert. So strebt die EU, insbesondere durch den verstärkten Fokus auf ihre grüne Wende, eine Verringerung der Abhängigkeit von Chinas Wirtschaft an. Diese Entwicklung wird auch durch Beijings enge Bindungen zu Moskau weiter belastet. China kündigte im Gegenzug an, unter anderem Weinbrandimporte aus der EU ebenso zu untersuchen.

Chinesische E-Auto-Hersteller, angeführt von BYD bis hin zu kleineren Konkurrenten wie Xpeng und Nio, wollen derweil weiter im Ausland expandieren. In China erhöht sich der Wettbewerbsdruck der Hersteller und das Wachstum lässt langsam nach. Die Ausweitung auf den europäischen Markt ist so für viele dieser Hersteller eine Priorität geworden.

Mit Spannung wird nun erwartet, wie die Untersuchungen der EU-Kommission ausfallen und welche Maßnahmen, sollte die EU sich darauf verständigen unrechtmäßige Vorteile durch staatliche Subventionen zu sanktionieren, ergriffen werden.

Quelle: Reuters – Exclusive: EU investigators to inspect China’s BYD, Geely and SAIC in EV probe – source

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Volker:

Ich glaube nicht, daß die chinesischen Autos billiger sind als die Europäischen, aber sie sind definitiv preiswerter. Wo bei VW in den Innenräumen selbst bei Oberklassemodellen nur billigstes Hartplastik verbaut wird, hat man bei den chinesischen Modellen hochwertig anmutende Materialien. Auch die Grundausstattung ist, bei gleichem Preis, deutlich umfangreicher. Eigentlich wundert es mich schon seit Jahren, daß überhaupt noch jemand den hochpreisigen deutschen Müll kauft.

Robert:

das wird doch nicht nötig sein einfach auf Polen verweisen ca 90% Kohlestrom. Europa hat ein Stromnetzverbund das heisst eurpäische Autos werden mit Polnischen & Deutschen Kohlestrom hergestellt also importverbot für Europäische Fahrzeuge nach China wegen Umweltschutzgründen wie Frankreich China vorwirft nur andersherum dann eben wie Frankreich nur in China gebaute Fahrzeuge erhalten förderung von China. China muss eigentlich nur das gleiche machen wie Europa

Robert:

ich möchte mal gerne wissen wo es denn diese ach so billigen e-Autos von chineschischen Herstellern sind, wenn ich mir die Preise so anschaue finde ich jedenfalls keine übermäsig billige E-autos. Aber mit diesem Protektionismus wird Europa auf die Schnauze fallen. Beim Protektionismus sind jedenfalls die Bürger die Dummen weil sie übermässig hohe Preise für Produkte bezahlen, das wird letzen endes zum Wirtschaftlichen Untergang führen da die Bürger die hohen Presie bald nicht mehr bezahlen können, Exporte werden wegfallen da Europa zu teuer ist. Europa wird zur Dritten Welt werden.

Gregor:

Kann eigentlich „China“ vorbei kommen und dann in BMW, Mercedes und VW nachforschen was dort getrieben wird? Ich meine nicht die freiwillige Weitergabe von Technologien (weil man so als Manager geil Leistung vorgaugelt). Ich meine interne Ermittlungen in den Standorten?

Stefan:

„Die chinesischen Behörden untersuchen die europäische Weinbrand Industrie auf Subventionen“ … falsche Produktgruppe. Sie sollten sich Bier anschauen. Dort wird Getreide verwendet, das noch mit subventionierten Diesel produziert wird. Aber das ist glücklicherweise bald vorbei.

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