Mit dem elektrischen Traxter emissionsfrei auf die Hütte

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Stoos Bergbahnen AG & ecocoach/ecovolta

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Die Saison in den alpinen Wintersportgebieten ist zwar so gut wie vorbei, ein Thema ist aber auch dort Dauerbrenner: der enorme Infrastrukturaufwand für die Beschneiung und die Präparierung der Pisten und der damit zusammenhängende, oft erschreckend schlechte ökologische Fingerabdruck des Skitourismus. Zumindest bei den Fahrzeugen tut sich was: während es bereits vollelektrische Pistenraupen – etwa von Prinoth oder Kässbohrer – gibt, hat nun das Schweizer Technologieunternehmen ecovolta gemeinsam mit dem Fahrzeug- und Bootsspezialisten Friedli Fahrzeuge ein Transportfahrzeug für unwegsames alpines Gelände elektrifiziert. Das Utility-Terrain-Vehicle (UTV) wird von einer 30 kWh-Lithium-Ionen-Batterie angetrieben. Zum Einsatz kommt es derzeit im Bergdorf Stoos auf einer Höhe von über 1.900 Metern.

Wichtig im verschneiten und alpinen Gelände ist ein ausreichendes Drehmoment für den Raupenbetrieb. Der E-Motor verfügt daher über ein Drehmoment von 150 Nm und eine Spitzenleistung von 38 Kilowatt. Mit Rädern fährt das Geländefahrzeug bis zu 60 km/h schnell, mit Raupen sind maximal 30 km/h möglich. Die Reichweite beträgt bis zu 120 Kilometer, die Ladezeit sechs Stunden. Dank Allrad und Differenzialsperre kann das Fahrzeug vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise für den Touristentransport zu entlegenen Hütten, die Postzustellung in Bergregionen, Land- und Forstwirtschaft oder als Kommunalfahrzeug.

Angeregt haben das elektrische UTV die Stoos Bahnen AG. Das Seilbahnunternehmen suchte nach einem elektrischen Allzweckfahrzeug für den emissionsfreien Material- und Personentransport, und wurde weder beim kanadischen Traxter-Hersteller Bombardier Recreational Products (BRP), noch anderswo fündig. Also entstand die Idee zur Elektrifizierung eines herkömmlichen Traxters. Das Schweizer Unternehmen ecovolta ist Spezialist für die Umrüstung von verschiedenen Fahrzeugen mittels elektrischem Antriebskit.

Das Kit ermöglicht eine kurze Time-to-Market und beschleunigte Kleinserien für OEMs, Flottenbetreiber, Generalimporteure und Fahrzeuganbieter. „Emissionslose Mobilität ist ein Muss für eine nachhaltige Zukunft von Bergregionen„, betont Patrick Friedli von der Friedli Fahrzeuge AG, seit 20 Jahren Generalimporteur von BRP. Auch Benjamin Friedrich, COO von ecovolta meint, „die Kooperation zwischen uns, der Friedli Fahrzeuge AG und den Stoos Bahnen lag förmlich auf der Hand.“ ecovolta ist in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungs-Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge und Maschinen tätig, gehört zur ecocoach AG und hat seinen Hauptsitz in Brunnen, also mitten im Schweizer Bergland.

Die Stoos Bahnen nutzen das Fahrzeug für Lebensmittellieferungen in abgelegene Restaurants, Revisions- und Kontrolldurchgänge sowie für Taxi-Dienste für Touristen. „Der Traxter kann sehr flexibel eingesetzt werden und passt dank dem Elektroantrieb sehr gut zu unserer Vision vom emissionsfreien Bergdorf„, erklärt Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoos Bahnen.

Quelle: eco-volta.com – Pressemitteilung vom 23. März 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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bergfex:

Für unwegamses alpines Gelände? Braucht man da ein E-Fahrzeug oder überhaupt ein Fahrzeug? Abseits von Wegen haben solche Dinger im schützenswerten Alpenbereich nichts verloren. Wer da hinauf will, soll bitteschön zu Fuß gehen oder mit Ski und Fellen. Wohlgemerkt, die Rede ist von umwegsamem Gelände, also einem Bereich, in dem es keine Wege gibt. Hütten und Wirtshäuser, Liftstationen und andere touristische Einrichtungen sind nicht über unwegesames Gelände zu erreichen. Zu diesen gibt es in der Regel Fahrwege oder Materiallifte.

Daniel W.:

Bei eco-volta.com ist ein anderes elektrisches Raupenfahrzeug zu sehen, es hat einen absetzbaren Kofferaufbau, der dann auf 4 Stützen steht, während sich das Raupenfahrzeug absenkt und wegfährt.

Video >> youtube.com/watch?v=cpxv-ygcXRE (2:12 Minuten)

Dieses elektrisches Raupenfahrzeug hat folgende Angaben:

Aebi eVT 450 Vario – Vollelektrischer Transporter

• Motorenleistung: 80 kW (gedrosselt)

• Batteriespeicher: 120 kWh 12×10 kWh evoTractionBattery 48V

• Spannung: 600 V

• Dauer zur Ladung auf 80%: 4 Stunden

• Max. Geschwindigkeit mit Raupenfahrwerk: 25 Km/h

• Max. Geschwindigkeit mit Bereifung: 45 Km/h

(Quelle: eco-volta.com)

Dort findet sich auch ein L6e-Fahrzeug mit Foto, siehe

Elettricars Monzetta

Das erste von Elettricars entworfene Fahrzeug Monzetta ist ein komfortables, leichtes vierrädriges Fahrzeug mit 2 Sitzen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einer Gesamtlänge von 2,25 m bietet es eine außergewöhnliche Vielseitigkeit: sowohl in städtischen als auch in vorstädtischen Umgebungen.

(Quelle: siehe oben)

Es gibt reichlich Neuigkeiten bei den BEV, da es einfacher und günstiger ist als mit FCEV.

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