Citroën: Mehr Elektromodelle, aber Festhalten am Verbrenner

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Citroën

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

Citroën-CEO Thierry Koskas hat mit der Autoren-Union Mobilität über die Zukunft der Stellantis-Marke und ihre Positionierung gesprochen. Im Interview erklärt Koskas, dass der französische Autohersteller zwar noch lange am Verbrennungsmotor festhalten werde, aber bald in allen Baureihen zusätzlich eine Variante mit Elektroantrieb anbieten will.

„Ich glaube, dass wir auch 2030 und darüber hinaus Autos mit Verbrennungsmotor anbieten werden“, erklärt Koskas. Citroën wolle so lange am Verbrenner festhalten, wie es erlaubt ist. „Wenn der Markt 2035 tatsächlich vollelektrisch wird, werden wir uns adaptieren, aber bis dahin haben wir nicht vor, völlig elektrisch zu werden“, ergänzt der CEO. Mit dem C3 und C5 Aircross will die französische Marke den Elektroanteil steigern. Elektroantriebe sollen in naher Zukunft in allen Baureihen vertreten sein.

Der Hersteller hat mit dem C5 Aircross weiterhin einen Diesel vorhanden, von dem Citroën laut Koskas noch so viele wie möglich bauen will, bevor der Nachfolger auf den Markt kommt, der nicht mehr mit Dieselmotor erhältlich sein wird. „Bei den Nutzfahrzeugen setzen wir aber weiterhin auf den Diesel, dort werden wir ihn nicht stoppen“, äußert der CEO.

Festhalten will die Stellantis-Marke außerdem am Spitzenmodell C5 X. Koskas erklärt, dass Limousinen zwar nur einen kleinen Anteil an den Verkäufen ausmachen, aber man produziere in niedrigen Stückzahlen weiter. Die Limousine sei in China erfolgreich und Koskas sieht aktuell keinen Grund, die Produktion einzustellen.

„Wir sind im Zentrum des Marktes positioniert, zu unseren Werten zählen Komfort, Einfachheit, Nachhaltigkeit und Mut. Wir bringen unerwartete Projekte wie den Citroën Ami. Und wir sind keine Low-Cost-Marke, aber wir möchten Mobilität erschwinglich machen“, sagt Koskas zum Image der Marke. Der Hersteller wolle außerdem seinen Mut wiedererwecken, wozu der CEO ergänzt: „Wir wollen nicht nur Produkte bauen, die von jedem kommen könnten.“

Ein hoher Wiedererkennungswert soll sich auch im Design der Autos zeigen, das durch runde und sanfte Oberflächen gekennzeichnet ist, „aber mit einer scharfen Lichtsignatur, durchaus anders als Opel oder Peugeot“, zwei der 14 Schwestermarken im Stellantis-Verbund. Der CEO schließt auch nicht aus, dass Citroën ein Modell im Retro-Design auf den Markt bringt, was derzeit Renault mit dem R5 durchaus erfolgreich praktiziert: „Im Moment gibt es dazu nur Ideen, aber so ein Revival könnte durchaus das Image der Marke befördern und sie in die Zukunft projizieren“. Sportliche Modelle sollen laut Koskas anderen Marken im Stellantis-Konzern überlassen bleiben.

Eine klare Absage erteilt der Citroën-CEO einem Eintritt in den US-amerikanischen Markt, denn die Regulierungen erforderten große Investitionen und außerdem müsse die Marke dort komplett neu aufgebaut werden. „Wir haben mit unseren klassischen Märkten genug zu tun“, erklärt Koskas.

Quelle: Car Editors Content – Interview Thierry Koskas: „Wir möchten Mobilität erschwinglich machen“

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Daniel W.:

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Citroën: Mehr Elektromodelle, aber Festhalten am Verbrenner
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Citroën und andere Autohersteller haben gute Kontakte zu den Parteien und deren Politikern und wissen wohl sehr genau wie stark die Verbrenner-Lobby ist.

Trotz der vielen Vorteile von E-Autos wird es noch ein langer Kampf mit den Mineralkonzernen, die ihr Geschäftsmodell mit E-Fuels weiterführen wollen.

Wir werden also noch sehr lange Lärm und Abgase von Verbrennern in unseren Städten und Dörfern haben durch die Mini-Trumps im Parlament.

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