Chinas E-Verkaufsschlager: Verkauft sich öfters als Model 3 für Bruchteil der Kosten

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Wuling

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

SAIC-GM-Wuling verzeichnete mit der Einführung des Hongguang MINI EV einen großen Erfolg: Der Hongguang MINI EV, das erste Elektroauto der chinesischen Marke Wuling, das einem Joint Venture zwischen General Motors, dem chinesischen Autokonzern SAIC Motors und der ebenfalls chinesischen Guangxi Automobile Group entsprang, hat sich 2020 zum Verkaufsschlager in China entwickelt. Auch 2021 reißt dessen Serie nicht ab.

Ausschlaggebend für den Erfolg ist sicherlich nicht zuletzt der äußerst niedrige Preis des Hongguang MINI EV. Je nach Ausstattung pendelt dieser zwischen 28.800 und 38.800 chinesischen Yuan. Umgerechnet ist dies in etwa gleichzusetzen mit einer Preisspanne zwischen 3.500 und 4.800 Euro. Mit seinem Markterfolg hat der chinesische Kleinststromer sich sogar an die Spitze der NEV-Verkaufszahlen in China katapultiert. Wo zuvor niemand geringeres residierte als Teslas Mittelklasse-Bestseller Model 3. Im Januar 2021 ist der Mini-Stromer immer noch auf Rang eins des Rankings vorzufinden.

Mit 25.778 Verkäufen im Januar 2021, laut der China Passenger Car Association (CPCA), war dieser das meistverkaufte Elektroauto Chinas. Zudem sei es so, dass die Auslieferungen des Herstellers, nach dessen eigenen Angaben, noch höher liegen. Von 36.762 Auslieferungen ist die Rede. Das Tesla Model 3 brachte es im Vergleichszeitraum auf 13.843 Einheiten, gefolgt vom vollelektrischen BYD Han (9.298).

Ganz fair erscheint der Vergleich sicherlich nicht, da das Model 3 als auch der BYD Han in einer anderen Liga spielen. Gilt der Hongguang MINI EV eben nicht als Auto. Dennoch weiß der Ansatz des City Car wohl einige tausend Chinesen zu überzeugen. Die zweitürige Limousine mit vier Sitzen hat sich als ein praktisches Hilfsmittel für den täglichen Stadtverkehr positioniert. Die kompakte Größe und der kurze Radstand sollen dem E-Auto einen natürlichen Vorteil beim Parken und Wenden in überfüllten Städten verschaffen. Durch seinen rein elektrischen Antrieb wird es dem nur in China erscheinenden City-Car möglich sein die Smog-Belastung nicht weiter nach oben zu schrauben.

Im Stromer ist mindestens ein 9,2-kWh-Batteriepaket verbaut, welches dem Wuling Hongguang MINI EV eine Reichweite von 120 (9,2 kWh) bis 170 km (13,8 kWh) nach NEFZ beschert. Je nach gewählter Akku-Variante. Die kleinere Variante der beiden kostet 4.112 US-Dollar, die Variante mit größerer Reichweite 5.540 US-Dollar. Die Abmessungen sind bei beiden gleich und betragen nur 2.917 mm Länge, 1.493 mm Breite und 1.621 Höhe. Angetrieben wird der Mini-Stromer von einem E-Motor mit 13 kW Leistung, sowie einem maximalen Drehmoment von 85 Nm. Hierdurch ist es dem E-Auto möglich eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zu erreichen.

Quelle: InsideEVs – China: Wuling Hong Guang MINI EV Starts Year 2021 In Sales Lead

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Farnsworth:

Eine schlechte Kopie von was?

Die Leute sind der Meinung sie bräuchten mehr. Ich habe den Schritt zu weniger gewagt. Statt Golfklasse-Kombi und Poloklasse-Zweitwagen fahren wir jetzt E-Up! und Twizy. Und: es funktioniert.

Farnsworth

Farnsworth:

Ich bin Motorradfahrer und sehe das genauso. Im Gegensatz zum Motorrad fühle ich mich im Twizy deutlich sicherer. Okay, das China-Mobil hat wahrscheinlich keinen Airbag. Aber immer noch eine geschlossene Fahrgastzelle.

Farnsworth

Strauss:

Tja, und weshalb werden den wohl solch schlechte Kopien weder in deren Nachbarländern noch bei uns verkauft? Bestellt halt mal einen dann wisst ihr es.

Mark Müller:

Ironie des Schicksals: Gut möglich, dass der P.Th. bald einen MY aus China erhalten wird.

Daniel W.:

Für ein E-Auto mit 100 km/h dürfte die Sicherheit viel zu gering sein – wie auch bei den großen E-Autos aus China, die zwar sehr günstig sind, aber leider bei der Sicherheit noch nicht europäischen E-Autos mithalten können.

Da stellt sich die Frage, wenn schon abgekupfert wird, warum dann nicht auch bei der Sicherheit.

Ein kleines E-Auto muss bei der Sicherheit nicht mit eine SUV mithalten, aber ein Mindestmaß sollte schon sein, zumal es in China nicht viel kostet – trotzdem wird es auch bei großen E-Autos aus China nicht gemacht stattdessen werden die E-Autos in Europa nicht angeboten bzw. der Verkaufsstart verschoben..

Artur Baumann:

Genau soviel Auto braucht der Mensch für Stadt und Landstrasse (100km/h).
Natürlich zukünftig mit ausreichend Sicherheit.

Wenn man die Fortschreibung der Auto-Gigantomanie jetzt bei den Elektros beobachtet,
stellt man fest, dass immer noch nicht kapiert wurde, warum es in Zukunft geht.

Niki:

Ein Auto für China und Nordkorea. In Europa wird man es kaum sehen, außer in einem Kuriositäten Kabinett. ;-)

Rico:

Was sagen dazu Motorradfahrer. Die haben überhaupt keinen Blechschutz, haben Spaß und denken nicht bei jedem Meter an einen Unfall. Der Vergleich hinkt nicht so sehr. Dieses Fahrzeug gilt laut Artikel auch nicht als Auto.

Farnsworth:

Möchte ich in meinem Twizy einen Unfall bei 50km/h haben? Auch nicht. Ist trotzdem ein super Zweitwagen. Wir haben dadurch einen Verbrenner ersetzt. Reicht halt für 95% der täglichen Strecken.

Farnsworth

Daniel W.:

Als Ergänzung der Link auf deutsch ==> https://fox-em.com/de/mia/

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