BYD startet mit Supersportler seinen Angriff auf Ferrari

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BYD

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Ferrari kann sich warm anziehen, zumindest wenn es nach einer Einschätzung des Fachportals Electrek geht. Denn der chinesische Autohersteller BYD hat die Produktion des Elektro-Supersportwagens Yangwang U9 gestartet. Noch in diesem Sommer sollen dem Bericht zufolge die Auslieferungen starten. Ende August sollen die ersten E-Autos zu den Händlern gebracht werden.

Der beinahe fünf Meter lange Yangwang U9 wird an jeden Rad von einem Elektromotor angetrieben, die Systemleistung beträgt knapp 1300 PS (960 kW), der Supersportler beschleunigt in weniger als 2,4 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Das ist schneller als bei einem Ferrari SF90 Stradale mit V8-Verbrenner sowie einem Bugatti Chiron. Wer den U9 aber stetig mit hohem Tempo fahren möchte, sollte bedenken, dass der Akku mit rund 80 kWh Kapazität für diese Fahrzeugklasse eher mittelgroß ausfällt. Bei moderater Fahrweise sollen 450 Kilometer Reichweite nach dem vergleichsweise optimistischen chinesischen Testzyklus möglich sein, im WLTP-Zyklus entspricht dies knapp weniger als 400 Kilometer.

Neben seiner enormen Sportlichkeit ist der Yangwang U9 zudem mit einigen unterhaltsamen Features ausgestattet, zum Beispiel kann er auf dem Asphalt regelrecht ein Tänzchen aufführen. Spannend für Autoposer, und wenn das rasante Elektroauto auch nach Deutschland kommen sollte, muss die Straßenverkehrsordnung vielleicht durch Bestimmungen für „unnötiges Herumtanzen im öffentlichen Verkehr“ erweitert werden.

Präsentiert wurde die neue Nobelmarke des Herstellers im vergangenen Jahr bei der CES in Las Vegas. Neben dem U9 als ultrasportliche E-Rakete ist mit dem U8 ein luxuriöses und ebenfalls sehr sportliches SUV inzwischen bereits erhältlich sowie mit dem U7 eine entsprechende Limousine geplant – diese ist indes mit einem riesengroßen 135 kWh fassenden Akku ausgestattet. Der U9 wird auf der neuen Plattform E-4 gebaut und wird mit einem Allradantrieb versehen, bei dem jedes Rad von einem eigenen leistungsstarken Elektromotor angetrieben wird.

Wie es sich für einen Supersportler gehört werden für den Yangwang U9 Preise in “Millionenhöhe” abgerufen – zumindest in chinesischer Währung. Der Preis soll etwas mehr als einer Millionen Renminbi Yuan entsprechen, was in Euro umgerechnet knapp 140.000 Euro wären. Wie bei Autos aus China angesichts langer Lieferwege und Zölle bekannt, würde das Modell bei einer Markteinführung in Europa hierzulande noch einmal deutlich teurer werden.

Quelle: Electrek – „BYD’s first electric supercar enters production: Ferrari beware“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Magic:

Stimmt, man kann diesen elektrobetrieben Supersportwagen nicht mit einem Ferrari aus dem Technikmuseum vergleichen. Ferrari ist mit seinem geplanten E-Sportwagen bestimmt kein Vorreiter. Dass der BYD bereits noch dieses Jahr zu kaufen ist und auf die Strasse kommt, hat schon eine Würdigung verdient. Bravo BYD! Während gewisse deutsche Hersteller ihre Tore wegen Werksferien für mehrere Wochen schliessen, produziert und entwickelt BYD in mehreren Schichten. 
So und jetzt muss ich noch die Pferde eines Kunden füttern, der morgen seine reparierte Pferdekutsche bei mir abholt.

Boss:

Chinesischen Billigbomber, dann schau doch die aktuellen deutschen Fahrzeuge an, nur noch teuere knarzende Plastikbomber

Niklas Maurus:

Selbst Rimac als BEV Supersportwagen ist zurzeit den eigenen Angaben in einer schweren Phase. Die Kundschaft aus Asien und Nahen Osten wolle Verbrenner.

Deswegen wird rimacs nächster ein Verbrenner Hybride.

Byd kann postwägelchen Bauen aber keine Supersportwagen.

Hiker:

Einen Chinesischen „Billigbomber“ als Ferarri Konkurrenten zu bezeichnen ist echt eine Hausnummer. Beschleunigung und albernes „herumtänzeln“ sind keine Kriterien dafür. Das ist schlicht grobe Selbstüberschätzung. Wer je einen Ferrari gefahren ist, weis wovon ich spreche.

Peter Bigge von Berlin:

Wer einen Supersportwagen haben möchte, will auch einen raushängen lassen, und sich nicht in die Kategorie Capri , Manta und ähnliche einordnen lassen.
Marke ist dort alles, um zu zeigen, ich habe Stil und Kohle.

Spiritogre:

Ferrari liefert aber Qualität, BYD ist bekannt dafür maximal durchschnittlich zu sein… alleine deswegen wäre dein Konsumopfer nämlich nur eines, wenn es zum BYD greift…

Spiritogre:

Glaube ich nicht, selbst wenn du eine Millionen auf der hohen Kante hättest würdest du sowas nicht kaufen.

Smartino:

Die Leistungen sind berauschend und zumindest optisch ist der U9 auch ein Kunstwerk.

Allerdings kann ich mit Sportwagen generell nichts anfangen, denn ich wüsste nicht was ich mit diesen tun soll. Einfach so herumfahren?
Das wäre vielleicht eine Stunde lang spannend, dann ist der Reiz vorbei und die durchgeschüttelten Knochen würden nach einem bequemeren Auto schreien.

Thomas H.:

„nicht ein Mensch auf der Welt“ – Grundlegend falsche Einschätzung. Ich, z. B., kaufe nichts, nur wegen des Namen. Das machen nur Konsumopfer und Mitläufer.

Spock:

Also ich würde den schon kaufen.

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