„Aggressives“ BYD oft schwieriger Partner für die Händler

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BYD

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Automobilhersteller BYD ist für deutsche Händler offenbar immer wieder herausfordernd. Wie die Automobilwoche berichtet, liegt dies unter anderem daran, dass chinesische Hersteller besonders agil seien und bei unerwartet schwachen Entwicklungen schnell ungeduldig werden und Konsequenzen ziehen. „Chinesische Autohersteller verheiraten sich nicht, sie daten nur“, fasste Arthur Kipferler, Partner und Managing Director bei Berylls by AlixPartners, bildlich zusammen. Auch Great Wall Motor hatte vergangenes Jahr sehr kurzfristig seinen Europasitz in München aufgegeben.

Aus Händlerkreisen höre man, dass BYD für den Verkauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden ein schwieriger Partner sei. „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Strategie von heute auch morgen noch gilt“, sagt Kipferler. So hatte BYD jüngst nach der Trennung auf dem deutschen Markt sich auch in Schweden vom dort ansässigen Handelspartner Hedin getrennt, um den Vertrieb in die eigenen Hände zu nehmen. Bei den Händlern wirkt das mitunter überheblich, die Chinesen wollten den Europäern erklären, wie deren Automärkte funktionieren. Und dies sei bislang bekanntlich wenig erfolgreich. Und auch mit den Margen sind die Händler wohl nicht wirklich zufrieden.

BYD möchte vertrauensvolle Zusammenarbeit

Dass BYD gar nicht überall beliebt sein möchte, hatte Europa-Chefin Stella Li erst jüngst in einem Gespräch mit Journalisten klar gemacht. „Wir sind aggressiv, und wir sind sehr innovativ“, zitiert die Automobilwoche die BYD-Vizechefin. Allerdings lege man großen Wert auf „eine vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern“. Meinungsverschiedenheiten seien natürlich möglich, doch man agiere mit großem Respekt gegenüber seiner Partner, stellt BYD fest. Bloß merken diese das offenbar nicht immer.

Doch es gibt auch Gegenbeispiele. Während BYD offenbar auf Biegen und Brechen versucht, in Europa Fuß zu fassen, geht beispielsweise Xpeng einen anderen Weg. Das Netzwerk an Handelspartnern wird bislang in Deutschland behutsam aufgebaut und ein enger persönlicher Kontakt zu den Partnern gesucht. Zudem agiert von München aus ein Team, in dem viel Erfahrung auf dem europäischen Markt vorhanden ist. Welche Strategie am Ende die erfolgreichere sein wird, bleibt indes noch abzuwarten.

Quelle: Automobilwoche – BYD und Co.: „Chinesische Autohersteller verheiraten sich nicht, sie daten nur“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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