BYD will Europa-Zentrale in Ungarn errichten

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Tobias Stahl
Tobias Stahl
  —  Lesedauer 2 min

BYD plant, sein europäisches Hauptquartier in Ungarn zu errichten. Das gab Unternehmenschef Wang Chuanfu am Donnerstag während einer Pressekonferenz mit dem ungarischen Premierminister Viktor Orban in Budapest bekannt.

Wang erklärte, dass das Europa-Hauptquartier 2000 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Für die Zentrale seien drei Funktionen angedacht: Sie soll das Zentrum für den Verkauf und den Kundendienst, für Fahrzeugtests und für die Entwicklung der europäischen Versionen von BYD-Modellen sein.

Schon 2016 eröffnete der Elektroauto-Gigant sein erstes europäisches Werk im Nordwesten Ungarns: BYD montiert in der Fabrik in Komarom Elektrobusse. Ein zweites ungarisches Werk, in dem Elektroautos hergestellt werden sollen, befindet sich aktuell im Bau und soll voraussichtlich Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen. Zunächst sollen dort der BYD Dolphin und der Atto 3 produziert werden, später auch der Atto 2 und der Elektro-Kleinstwagen Seagull.

Ungarn ist unter dem konservativen Premierminister Orban zu einem wichtigen Handels- und Investitionspartner für China geworden, während viele andere EU-Ländern aktuell daran arbeiten, ihre Abhängigkeit von China zu reduzieren. Orban begann kurz nach seiner Machtergreifung 2010 mit der Annäherung an China. Rund ein Jahrzehnt später sind etwa 400 chinesische Firmen in Ungarn tätig, die dort insgesamt rund 20.000 Menschen beschäftigen.

BYDs Expansion in Europa dürfte von entscheidender Bedeutung für den E-Autohersteller sein: Kürzlich war bekannt geworden, dass der Konzern bis 2030 die Hälfte seiner Fahrzeuge außerhalb von China verkaufen will. Angesichts der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen China und den USA will BYD die Verkäufe vor allem in Europa und Südamerika ankurbeln. Im vergangenen Jahr entfielen noch knapp 90 Prozent der verkauften BYD-Fahrzeuge auf den chinesischen Markt.

Quellen: Reuters – China’s BYD plans to establish European centre in Hungary, CEO says / Budapest Business Journal – Chinese Investments in Hungary: Growth Written in the Books and the Stars

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Wolfgang:

„Konservativ“ ist Orban nun wirklich nicht. „Machtergreifung“ passt da schon besser. Ich sehe für BYD mit dieser Entscheidung schwarz. Der politisch Interessierte wird BYD meiden, um mit seinem Kaufverhalten klar Stellung zu beziehen (siehe Tesla).

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