BMW: Profitabilität von E-Autos und Verbrenner gleichauf

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

BMW will mit der Neue-Klasse-Architektur günstigere Batteriepreise erreichen. Bis zu 30 Prozent Kosten-Ersparnis sei möglich. Sicherlich ein wichtiger Bestandteil der eigenen Strategie, um mit der Neuen Klasse das Ziel zu erreichen, dass  E-Autos genauso profitabel werden „wie Fahrzeuge mit modernen Verbrennungsmotoren“, wie BMW Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse, vor kurzem zu verstehen gab.

Die Plattform der Neuen Klasse werde über eine neue Batteriechemie und neue Zellformate verfügen, um die Leistung zu erhöhen, sagte Zipse auf der Jahreshauptversammlung des Automobilherstellers. Die Neue-Klasse-Architektur mit den neuen Batterien soll sich zunächst auf vollelektrische Modelle für das mittlere Premium-Segment wie den 3er konzentrieren. BMW soll demnach ab 2025 auf die nächste Generation kostengünstigerer Batterien für seine neue Elektroautoplattform umsteigen, um gegen steigende Rohstoffpreise ankommen zu können.

Weitere Verbesserungen – sowohl in Hinblick auf technische Daten, als auch Kosten – verspricht die neue Antriebsgeneration GEN6. Man könne „mehr Leistung, eine neue Zellchemie und neue Zellformate“, erwarten, wie Zipse weiter ausführt. Die Plattform „Neuen Klasse“ wird laut BMW CEO Oliver Zipse eine „entscheidende Rolle“ bei der Steigerung des Absatzes von Elektrofahrzeugen des Unternehmens spielen. Das erste Fahrzeug auf der neuen Elektroauto Plattform soll ein 3er BMW werden. Damit schärfe BMW auch den aktuellen Fokus der „Neuen Klasse“ auf das mittlere Premium-Segment. Eine Entwicklung aus diesem Segment heraus ist in Zukunft denkbar.

Die Plattform wird ab 2025 in der neuen Fabrik des Automobilherstellers in Debrecen, Ungarn, produziert. Am 1. Juni werde das Unternehmen den Grundstein für das Werk legen, sagte Zipse auf der Jahreshauptversammlung. Die ersten Vorserienfahrzeuge werden 26 Monate später vom Band laufen, fügte er hinzu. BMW hat mittlerweile Abstand von dem Aufbau für E-Autos, Verbrenner und Fahrzeuge mit Diesel-Antrieb genommen. Die Plattform soll nur für reine E-Autos zum Einsatz kommen.

BMW wird bis Ende des Jahres Verträge mit Zulieferern für die ersten Fahrzeuge auf dieser Plattform unterzeichnen. Die Auftragsvergabe werde „unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen und des Anteils an Sekundärmaterial als Kriterien für die Auswahl der Zulieferer“ erfolgen, sagte Zipse. Das Werk in Ungarn werde „komplett ohne fossile Brennstoffe“ betrieben, so der Vorstandsvorsitzende von BMW weiter. Der Strom wird entweder vor Ort erzeugt oder von Lieferanten bezogen, die erneuerbare Energie anbieten.

Das man auf die eigenen E-Modelle vertraut, gab BMW erst vor kurzem zu verstehen. Auf Branchenprimus Tesla und dessen hohe Verkaufszahlen angesprochen entgegnet Zipse, dass Kunden bei BMW genau das bekommen, was der Hersteller ihnen verspreche, „inklusive hoher Sicherheit und hoher Qualität“. BMW müsse sich nicht gegenüber Tesla verstecken und schneide in Tests „hervorragend ab – ich würde sogar sagen: Mit dem i4 und dem iX haben wir die vielleicht besten E-Autos der Gegenwart auf dem Markt“, sagt Zipse.

Quelle: Automotive News Europe – BMW expects new EVs to match combustion-engine cars on profit

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Nik8888:

Nur schade, dass man bei BMW aktuell nur Fahrzeugkonzepte von gestern kaufen kann (außer vielleicht der nach wie vor bzgl Nachhaltigkeitskonzept sehr aktuelle i3)

Herwig:

Carbon in der Karosserie ist genau das richtige Material für eine Kreislaufwirtschaft…(Sarkasmus aus)

brainDotExe:

Unter normalen Bedingungen kommt man, auch mit ein paar Extras, durch den Rabatt sogar noch unter Basis-Listenspreis.

Mein im August 21 bestellter i4 hat einen Listenpreis von ca. 81.000€ und der Angebotspreis nach Rabatt war ca. 66.000€ und damit unter Basis-Listenspreis.

Klar, die Konditionen bekommt man heute nicht mehr, weil er schlichtweg ausverkauft ist.

An der Produktionsmenge kann man aktuell wenig machen, da Engpässe durch die Ukraine-Krise und Halbleitermangel sowie die Nachfrage die Kapazität des Werkes deutlich übersteigt.

Aber vielleicht waren auch die guten Konditionen, gerade zu Beginn der Bestellungen, der Grund warum die Nachfrage so explodiert ist. BMW, bzw. die Händler, hätten wahrscheinlich von Anfang an Listenpreise verlangen können und trotzdem volle Auftragsbücher gehabt.

brainDotExe:

Das Akkupack des i4 wiegt meines Wissens nach ca. 550kg.
Mit Feststoffakkus könnte man das, wenn man den Prognosen traut, auf 200kg reduzieren.

Sprich fast die 300-400kg einsparen.

Jetzt noch Gewichtseinsparung durch die neue Klasse Plattform und ggf. Carbon in der Karosserie. Ich denke technisch machbar werden die 1600kg sein.

Silverbeard:

Nun ja, der i4 wiegt etwa 3-400kg mehr als das M3P. Was soll da noch ein etwas höheres Zellgewicht ausmachen?

Silverbeard:

Keine Sorge mit dem Preis. Das ist die Grundausstattung, deren Preis problemlos mit ein paar Extras explodieren kann.
Wichtiger als den Preis zu erhöhen wäre die Produktion einer ausreichenden Stückzahl.

Immerhin hat man jetzt scheinbar endlich erkannt, dass man, mit hohem Aufwand, in eine falsche Richtung gelaufen ist…

brainDotExe:

Bei einem sportlich ausgelegten BMW sehe ich LFP eher nicht. Zu hohes Gewicht.
Mittel- bis langfristig werden es da Feststoffakkus, zumindest in den Topmodellen.
Dann wird zukünftig ein elektrischer M3/M4 auch hoffentlich wieder bei um die 1600 kg liegen.

Vielleicht LFP/Natrium in den absoluten Basismodellen bei BMW. Bei den Volumenherstellern gebe ich dir recht, die werden wohl größtenteils auf LFP/Natrium gehen, weil Gewicht und Fahrleistung dort nicht so wichtig ist.

David:

Bei BMW ist es ja im Premium-Segment so, dass sie die Preise anpassen können ohne Kunden zu verlieren. Insofern fällt es Ihnen viel leichter, Preissteigerungen weiterzugeben. Im Grunde genommen, sind sie sogar zu günstig. Wenn man sich anschaut, dass der BMW I4 im Grundpreis keine 60.000 € kostet, ein Premium-Fahrzeug mit fast zwei Jahren Lieferzeit, Luftfederung und 81 kWh netto, ist hier Platz für eine deutliche Preiserhöhung.

Peter Bigge von Berlin:

BMW, Hauptsache elektrisch.
Warum immer der Beste der Besten darstellen wollen, obwohl unsere Gesellschaft heute andere Maßstäbe haben möchte.
Die Batteriepacks werden in Zukunft eher rund mit großem Formfaktor sein, und LFP sein. Dies spart wahnsinnig viel Kosten.
Daran könnte sich jeder messen.

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