BMW kann E-Auto-Absatz einmal mehr verdoppeln

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die BMW Group hat ihre aktuellen Halbjahreszahlen veröffentlicht. Demnach hat der Hersteller im ersten Halbjahr weltweit insgesamt 75.891 voll­elektrische BMW und MINI Fahrzeuge verkauft und damit den E-Auto-Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (+110,3 Prozent). Dieser Zuwachs unter­streicht den Fokus des Unternehmens auf dem Hochlauf der Elektro­mobilität und bestätigt die hohe Begehrlichkeit von rein elektrischen Modellen bei Kund:innen weltweit.

Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 1.160.443 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert. Verglichen mit den ersten sechs Monaten 2021, dem stärksten ersten Halbjahr der Unternehmensgeschichte, war der Absatz damit um 13,3 Prozent rück­läufig. Industrieübergreifend ist dieses Jahr auch weiterhin geprägt von den Auswirkungen der geopolitischen Lage in Osteuropa, den Auswir­kungen der zeitweisen Covid Lock­downs in China sowie den anhaltenden Engpässen bei der Verfügbarkeit von Halbleitern.

Die Marke BMW hat im ersten Halbjahr weltweit 1.016.541 Fahrzeuge (‑13,7 Prozent) abgesetzt. Positiv hat sich mit insgesamt 58.805 Einheiten die BMW 4er Reihe entwickelt, von der über die Hälfte mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeit­raum abgesetzt wurden (+52,1 Prozent). Ab Oktober präsentiert sich der neue BMW X1 – erstmals auch mit rein elektrischem Antrieb – mit dem neuen Bediensystem BMW Operating System 8 und BMW Curved Display in den Schauräumen. Die im November beginnende weltweite Markteinführung der neuen BMW 7er Reihe markiert einen weiteren Meilenstein der Modelloffensive von BMW im Luxussegment.

Das Unternehmen plant, den Absatz vollelek­trischer Fahrzeuge bis Jahresende gegen­über dem Vorjahr mehr als zu verdoppeln und liegt nach dem ersten Halbjahr voll auf Kurs, dieses Ziel zu erreichen. Besonders nachge­fragt sind bei den Kunden die neuen rein elektrischen Innovationsträger der BMW Group. Das unter­streicht unter anderem der Auftragsbestand des vollelek­trischen BMW i4 mit über 34.000 Einheiten in Europa.

Das Unternehmen baut sein Angebot elektrischer Modelle weiter mit hohem Tempo aus: In diesem Jahr ergänzen die neue Mittelklasse-Limousine i3 (in China), der kompakte SUV iX1 sowie der i7 die bereits bestehenden Modelle. Die Serienproduktion der vollelektrischen Luxuslimousine i7 hat am 1. Juli im BMW Werk Dingolfing begonnen. Im nächsten Jahr folgen unter anderem der BMW i5, der vollelektrische MINI Countryman sowie der rein batterieelektrische Rolls-Royce Spectre.

Mit diesem schnell wachsenden Produktangebot und der hohen Nachfrage will die BMW Group bereits Ende 2025 mehr als zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben.

Neue Klasse ab der Mitte des Jahrzehnts

Ab Mitte des Jahrzehnts werde die rein elektrische Neue Klasse einen signifikanten Beitrag zum Absatzvolumen der BMW Group leisten, so der Hersteller in seiner Mitteilung. Die Neue Klasse besitzt dabei das Potenzial, die Marktdurchdringung der E-Mobilität zusätzlich zu beschleunigen: Mit der neuen Fahrzeug-Architektur könnte der Anteil von 50 Prozent vollelektrisch angetriebener Autos am weltweiten Absatz der BMW Group bereits vor 2030 erreicht werden.

Die Marke MINI soll bereits ab Anfang der 2030er Jahre über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Rolls-Royce soll ab 2030 ebenfalls zur rein elektrischen Marke werden. Außerdem sollen alle zukünftigen neuen Modelle von BMW Motorrad im Bereich der urbanen Mobilität vollelektrisch sein, wie beispielsweise der BMW CE 04.

BMW M erreicht wichtigen Meilenstein mit der Einführung des i4 M50

Die Kundennachfrage nach den leistungsstarken und polarisierenden M Produkten, insbesondere dem M3/M4, bleibt unverändert hoch und die Auftragsbücher der M GmbH seien nach wie vor gut gefüllt. Mit der laut Hersteller „sehr erfolgreichen Markteinführung“ des ersten vollelektrischen BMW M Performance Derivats, dem i4 M50 Gran Coupé, im März 2022 erreichte das Unternehmen in seinem 50. Jubiläumsjahr einen wichtigen Meilenstein seiner Geschichte und legte mit der Einführung des iX M60 im Juni 2022 nach.

Mit 81.198 abgesetzten Einheiten verpasste die BMW M GmbH im ersten Halbjahr 2022 den Spitzenwert des Vorjahres knapp (-2,6 Prozent). Im zweiten Halbjahr 2022 blickt die M GmbH darüber hinaus auf ein weiteres Produkthighlight – im November 2022 beginnt die Produktion des erst kürzlich kommunizierten allerersten M3 Touring.

MINI Cooper SE: Vollelektrisches Go-Kart-Feeling sorgt für Absatzplus

Die Marke MINI hat im ersten Halbjahr 140.711 Fahrzeuge in Kundenhand über­geben (-10,9 Prozent). Mit Blick auf ihre rein elektrische Zukunft hat MINI bereits einen klaren Fokus auf der Elektromobilität. Erfreulich seien daher per Juni weltweit 18.430 verkaufte vollelektrische Cooper SE (+37,0 Prozent). Seit März dieses Jahres tragen zudem modellübergreifend die MINI Editionsmodelle Resolute Edition (für MINI 3-Türer, MINI 5-Türer und MINI Cabrio), Untold Edition (MINI Clubman) und Untamed Edition (MINI Country­man) mit exklusiven Design- und Ausstattungsmerkmalen zur hohen Begehrlichkeit der Marke bei.

Rolls-Royce Motor Cars mit fast sieben Prozent Absatzzuwachs

Rolls-Royce Motor Cars verzeichnete im ersten Halbjahr einen Absatz von 3191 (+6,8 Prozent) Fahrzeugen. Die Nachfrage nach allen Modellen war anhaltend hoch, wobei die Bestellungen der Kunden bereits weit in das Jahr 2023 reichen. Das erste voll­­elektrische Fahrzeug des Unternehmens, der Rolls-Royce Spectre, absolviert vor seiner Markteinführung im vierten Quartal 2023 bereits ein umfangreiches Testpro­gramm. Der Spectre stehe an der Spitze der Transformation des Unternehmens hin zu einer vollständig elektrischen Modellpalette bis 2030.

BMW & MINI Absatz in den Regionen/Märkten

In China hat die BMW Group im ersten Halbjahr 378.727 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI abgesetzt und damit 18,9 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahres­zeitraum. Der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge in China stieg um 74,8 Prozent.

In den USA wurden von Januar bis Juni dieses Jahres 164.626 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI in Kundenhand übergeben (-10,3 Prozent). Die hohe Nachfrage nach den in den USA gebauten Sports Activity Vehicles ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 8,1 Prozent gestiegen (92.716 Einheiten).

Der kumulierte Absatz von BMW und MINI in Europa lag im ersten Halbjahr bei 433.989 Einheiten (-13,9 Prozent). In Deutschland wurden von Januar bis Juni 124.350 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI zugelassen. Mit diesem Absatzergebnis führt das Unternehmen den Wettbewerb auf seinem Heimatmarkt an. Mit einem Plus von 30,8 Prozent (15.064 Einheiten) lag auch auf dem deutschen Markt der Fokus auf dem Hochlauf der Elektromobilität.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 08.07.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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brainDotExe:

Mir persönlich gefällt das Porsche Design auch nicht sonderlich, aber das ist Geschmacksache.

Der Vorteil beim VW Konzern, nimm die Technik und setze eine andere Karosserie darauf: Audi e-Tron GT, das meiner Meinung nach schönste Elektroauto.

Hans Gruber:

Also für mich ist ein Taycan genau dasselbe: Ein Auto für Sonderlinge das ulkig aussieht, nämlich (wie übrigens alles bei Porsche) krampfhaft irgendwie nach 911…. Wobei noch der überzogene jeweilige Mondpreis erschwerend hinzukommt.

brainDotExe:

BMW will den Gesamtabsatz bis 2030 auf 3 Mio. Fahrzeuge steigern, davon sollen dann mindestens 50% BEVs sein.

Wie soll man denn da schon 2025 2 Mio. BEVs pro Jahr erwarten?

Silverbeard:

Zuerst habe ich verstanden, dass BMW 2025 2 Millionen E-Autos pro Jahr bauen will. Bis mir dann klar wurde: Nein, BMW ist stolz darauf, das sie 2025 erst 2 Mil. E-Autos insgesamt in Ihrer Geschichte gebaut haben werden.

Ich spekuliere lieber, wie weit Tesla 2025 die verkaufte Fahrzeugmenge von 2 Mil. Stück pro Jahr überschritten haben wird.

Silverbeard:

Der i3 sieht nicht ulkig aus, sondern für BMW ungewöhnlich. Im Grunde kann man sagen BMW ist das Auto für Menschen, bei denen alles so bleiben muß wie es ist…
Leider wollte BMW mit dem i3 beweisen, das E-Mobilität zu teuer ist. Mit einer Stahlkarosserie und technischen Weiterentwicklungen könnte der i3 immer noch ein gern gekauftes Modell sein. Gerade bei der Batteriegrösse war BMW immer zu zögerlich oder nicht in der Lage zu vertretbaren Kosten die Carbonkarosserie abzuändern.

Aber grundsätzlich gibt es auch genau die andere Strömung, als die, zu der David gehört. Ich möchte zeigen, das ich vorwärtsgewandt bin und würde mich deshalb immer für ein Modell entscheiden, bei dem 100% klar ist, dass es sich um ein BEV handelt.

brainDotExe:

der i4 sieht sogar völlig unelektrisch aus und punktet damit.

Genau das ist einer der Hauptgründe warum ich mich für den i4 entschieden habe und ich denke das wird bei vielen der Fall gewesen sein.

David:

BMW hat erst unlängst angefangen, Elektroautos zu bauen, die der Markt möchte. Vorher haben sie mit dem i3 so eine Art Tesla gehabt – ein Auto für Sonderlinge, das ulkig aussieht. Jetzt plötzlich ist der Knoten geplatzt. i4 und iX zeigen, man hat die letzten Jahre genutzt. Beide Wagen sind technisch erstaunlich gut und sparsam, der i4 sieht sogar völlig unelektrisch aus und punktet damit.

brainDotExe:

wer soll ihn bei den Zulassungszahlen ersetzen

iX1

egon_meier:

Der i3 fällt weg – wer soll ihn bei den Zulassungszahlen ersetzen. Ich unterstelle damit einen erheblichen Einbruch.

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