BMW iX2: Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 15 min

Der BMW iX2 xDrive30 war vor Kurzem für 14 Tage bei Elektroauto-News.net zu Gast. Über 850 Kilometer haben wir mit dem sportlichen Stromer mit Coupé-Silhouette zurückgelegt und dabei unsere Erfahrungen gesammelt. Das sportliche E-Auto präsentiert sich im Online-Konfigurator in unterschiedlichen Ausstattungs- und Motorisierungsvarianten. Im Detail gehen wir auf die Unterschiede und im Speziellen auf unser Testfahrzeug im Verlauf des Testberichts genauer ein. Rein optisch erkennt man sofort, dass der BMW iX2 in einem eher zurückhaltenden Brooklyn Grau metallic vorgefahren ist. Der kleine Bruder, der BMW iX1, hatte sich im Dezember ’23 noch ein wenig farbenfroher präsentiert.

Es kam dadurch aber nicht weniger Freude beim Fahren des SUV-Coupé von BMW auf. Im Gegenteil. Auf der gleichen Plattform des iX1 / X1 aufbauend präsentiert sich die neue Generation des iX2, jetzt auch mit reinem E-Antrieb, optisch deutlich distanzierter vom BMW iX1. Das war in der Vergangenheit so stark ausgeprägt nicht der Fall. Insbesondere Seitenlinie und Heck sind kaum wiederzuerkennen und gerade für jene Kund:innen, die sich für eine stärker motorisierte und damit höherpreisige Version entscheiden, nochmals ein Unterscheidungsmerkmal.

Bevor wir in den Test des Elektroautos von BMW eintauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des BMW iX2 zu verschaffen.

Wie immer gilt, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Elektro-SUV-Coupé von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum iX2 von BMW mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze


BMW iX2: Plattform-Bruder des iX1 und dennoch ein Unikat

Beim Testbericht des kleinen Bruders haben wir geschrieben: „Blickt man auf den iX1, könnte man fast vermuten, dass dieser seinem großen Bruder, dem iX, nachzueifern versucht.“ In diesem Fall hebt sich der iX2 von seinem Plattform-Bruder ab, auch wenn man die gleiche technische Basis teilt. Eine Tatsache, die sowohl als Fluch, aber auch als Segen angesehen werden kann. Kommt eben auf die Blickrichtung an. Positiv hervorheben lässt sich die Tatsache, dass das SUV-Coupé BMW-typische Stärken wie ausgereifte Assistenzsysteme, hohen Fahrkomfort, Spritzigkeit sowie gutes Handling gut umgesetzt hat. Allerdings beschränkt sich der Allradler selbst durch die technische Basis, was sich vor allem in der Reichweite niederschlägt. Denn der Akku ist auf 66,5/ 64,7 kWh (brutto/netto) begrenzt. Geschuldet ist dies der Plattform, die sowohl für Verbrenner als auch Stromer ausgelegt ist. Auch die Ladeleistung erfährt entsprechende Einschnitte.

Die geteilte Plattform zeigt sich beim direkten Vergleich des iX1 xDrive30 zum iX2 xDrive30, beide Modelle bringen es auf eine Leistung, die einschließlich eines temporären Boosts 230 kW / 313 PS beträgt. Das Systemdrehmoment beläuft sich auf 494 Nm. Angetrieben wird das E-Auto hierbei im Allradantrieb, durch zwei integrierte Antriebseinheiten an der Vorder- und an der Hinterachse. Zum Einsatz kommen ein 5.0 M170SF-Elektromotor vorne und ein 5.0 M170SR hinten. Die Leistung wird angegeben mit 200 kW / 272 PS, die per Boost (Knopf am Lenkrad) für zehn Sekunden auf die erwähnten 230 kW / 313 PS steigt. Damit schafft der iX2 den Standardsprint von null auf 100 km/h in 5,6 Sekunden und ist bis zu 180 km/h schnell. Auch hier wieder 1:1 vergleichbar zum kleinen Bruder.

Das sportliche Coupé positioniert sich selbst gegenüber Marktbegleitern wie Tesla Model Y, Audi Q4 e-tron Sportback sowie die nahezu baugleichen Stromer aus dem VW-Konzern, den VW ID.5 und das Škoda Enyaq Coupé. Gegen diese schneidet der BMW gut, aber nicht kategorisch besser ab. Es zeichnet sich ein ausgewogenes Bild, aber gerade in puncto Stauraum, Reichweite und Ladegeschwindigkeit bleibt der BMW vor allem hinter Branchenprimus Tesla Model Y zurück. Hier können schon die 220 km/h Höchstgeschwindigkeit bei E-Autofahrer:innen einen Unterschied machen.

Beim Design, in puncto Exterieur und Interieur, unterscheiden sich die Antriebsvarianten (Verbrenner/ E-Auto), bis auf ausgewählte Details, nicht sonderlich stark voneinander. Gleiches gilt für die Größe des Fahrzeugs, hier macht der Antrieb ebenfalls keinen Unterschied. Zieht man den Vergleich zur vorherigen Generation des Modells zeigen sich jedoch Unterschiede.

BMW iX2: Kompromiss auf Hybrid-Plattform?

Die Grundlage für den iX2 / X2 bildet BMWs FAAR-WE-Plattform, wobei „WE“ für Weiterentwicklung steht. Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue BMW X2 um 19,4 Millimeter länger und misst nun 4,55 Meter – das sind 5,4 Zentimeter mehr als beim BMW X1. Auch der Radstand (plus 2,2 Zentimeter) und die Breite (plus 2,1 Zentimeter) haben zugenommen, ebenso wie die Spurbreiten. Diese Proportionen kommen einem Crossover Coupé wie dem iX2 zugute. Besonders, da der iX2 in der Höhe um 6,4 Zentimeter auf 1,59 Meter gewachsen ist. Die Designer haben dies auch genutzt, um der Form der Heckklappe mehr Schwung zu verleihen.

Das Heck des kompakten BMW-Crossovers präsentiert eine neue Designsprache. Die kantigen Rückleuchten wirken wie aus einem Lego-Baukasten. Während der Kofferraumdeckel des iX2 mit einem kleinen Flap ausgestattet ist, besitzt der X2 M35i einen auffälligen Carbon-Spoiler. Übrigens ist das M-Modell das Einzige, bei dem die Auspuffendrohre deutlich sichtbar sind. Die Verwandtschaft zum X1 ist zwar erkennbar, jedoch steht der X2 auf größeren Rädern, die zwischen 18 und 21 Zoll messen, während der X1 Räder von 17 bis 20 Zoll hat. Um neben der anderweitig geprägten Unterschiede, wie Seitenlinie und Heck, das E-Auto noch ein wenig einzuordnen.

Konkret bedeutet dies: 4554 mm Länge, 1845 mm Breite, 1560 mm Höhe mit einem Radstand von 2692 mm. Das Leergewicht des Stromers wird mit 2095 Kilogramm angegeben, bei einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 2605 kg. Somit ist eine Zuladung von 585 kg möglich. Der Kofferraum hat aufgrund der Akkus ein leicht geringeres Volumen von 525 bis 1400 Liter als der Verbrenner X2 M35i mit 560 bis 1470 Liter. Ein Frunk fehlt leider beim BMW iX2. Dafür können Anhänger mit einer Anhängelast von 750 kg ungebremst oder 1200 kg gebremst gezogen werden. Die Stützlast wird mit 80 kg angegeben, der Wendekreis mit 11,9 Meter.

Im Innenraum bietet der BMW X2 trotz seiner Coupé-Silhouette auch im Fond viel Platz. Allerdings sitzt man im iX2 aufgrund der Batteriemodule auf den hinteren Sitzen höher als etwa in der Verbrenner-Alternative, wie aus entsprechenden 1:1 Vergleichen hervorgeht. Ein großes Panorama Glasdach sorgt für angenehmes, natürliches Licht in Innenraum. Beim iX2 Infotainment orientiert sich das E-Auto am iX. Das bedeutet: Gekrümmte Monitore, die mit einer Größe von 10,25 Zoll für die virtuellen Instrumente und 10,7 Zoll für den Infotainment Touchscreen einen Schuss kleiner ausfallen als beim großen Bruder.

Der Raum unter der Armauflage kann als Ablage genutzt werden. Das integrierte Bedienfeld vereint neben dem in einem neuen, reduzierten Design ausgeführten Gangwahlschalter hochwertig eingebettete Tasten zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen. Etwas umständlich ist die Smartphone-Halterung in der Mittelkonsole hinter einem Klappbügel. Hat man das System allerdings einmal verstanden, funktioniert es intuitiv.

Beim Infotainment setzt der Münchner Autobauer auf das Betriebssystem OS 9. Die Anbindung über Android Auto und Apple CarPlay stellt aber ebenfalls keine Herausforderung dar. Herausfordernd war da schon eher, dass unser Fahrerprofil nicht erkannt wurde. Trotz sämtlicher Tricks und Tipps aus Bedienungsanleitung, Google und Youtube. Sprich, jedes Mal aufs Neue musste das E-Auto an die eigenen Ansprüche angepasst werden. Nicht sehr komfortabel. Für den Testzeitraum durchaus zu vernachlässigen, als tägliches Fahrzeug aber ein absolutes No-Go. Ebenso der langsame Start der Software, gepaart mit zwei Totalausfällen des mittleren Displays während des Testzeitraums sowie langsamer Reaktion auf manche Eingaben.

Pluspunkt hier, analog dem BMW iX1, ist die Navigation. Kleines Highlight hierbei: Ruft man das Navigationsmenü auf, wird man, noch bevor die erste Buchstaben-Eingabe erfolgt, vom System gefragt, wohin man reisen möchte. Die Treffsicherheit der erkannten Ziele war überraschend hoch. Und in der Tat ein plus an Komfort, das man nicht missen möchte.

Fahrgefühl des BMW iX2 xDrive30

Die harten Fakten wurden bereits erwähnt. Doch wie schlägt sich der Stromer auf der Straße?

Gut, um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen. Insofern man seine Einstellungen vorgenommen hat. In unserem Fall bei jedem Start aufs Neue. Und hierzu zählt vor allem, die Iconic Sounds abzuschalten, die an sich mehr Emotionen ins Fahren bringen sollen, aus unserer Sicht aber eher fehl am Platz wirken. Künstliche Sounds im Elektroauto sind aus unserer Sicht ein No-Go. Gern gesehen und für gut befunden sind die sehr bequemen Sitze mit Aktivsitzfunktion für Fahrer:in und Beifahrer:in sowie elektrische Sitzverstellung mit Memory-Funktion.

Diese bieten dann auch den notwendigen Rückhalt, wenn der iX2 im Sport-Modus stark nach vorn schiebt. Am liebsten im Zusammenspiel mit der Boost-Funktion – Schalter am Lenkrad, für 10 Sekunden mehr Power. Diese unterstützt entsprechend bei Überholvorgängen auf Landstraße und Autobahn, wenn der “letzte Punch” zu fehlen scheint. Der direkten Lenkung tut dies kein Abbruch, während das Fahrwerk seinerseits seinen Teil dazu beiträgt, dass das Feedback von der Straße direkt im Fahrersitz ankommt. Ohne zu rumpeln, zu arg durchzuschütteln oder gar anderweitig unkomfortabel zu wirken. Die Geräuschentwicklung im Innenraum ist dank der guten Abschirmung sehr gering.

Kommt der iX2 xDrive30 zwar von Haus aus mit Allradantrieb daher, wird dieser nicht immer genutzt. Wie wir es vom iX1 bereits kennen, setzt dieser in der Regel auf Frontantrieb und schaltet den Motor an der Hinterachse nur hinzu, wenn Traktion benötigt wird. Sobald man segelt, verabschieden sich sogar beide E-Maschinen kurzzeitig, was bei der Effizienz hilft. Die jeweilige Rekuperationsstärke lässt sich im Menü des Fahrzeugs einstellen.

Ebenfalls punktet der Stromer mit seinen Assistenzsystemen. Sowohl der adaptive Tempomat und Spurhalter verrichten zuverlässig ihre Arbeit. In diesem Zusammenhang darf man die Verkehrsschilderkennung der Kameras lobend erwähnen. Dies geschah im Testzeitraum immer recht zügig sowie fehlerfrei. Besonders positiv: Beim Umschalten von 50 auf 70 km/h prescht der Stromer nicht nach vorn, sondern wartet auf die manuelle Bestätigung der Geschwindigkeitsanpassung, durch Tastendruck am Lenkrad. Bevor wir gleich auf den Energieverbrauch zu sprechen kommen, ein Blick auf das Thema Laden.


Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem BMW iX2 eingegangen. Was man schon zu diesem Zeitpunkt anmerken kann, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

  • Allradantrieb mit 230 kW / 313 PS Peak-Leistung, bei 494 Nm Drehmoment
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h
  • 66,5 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
  • 64,7 kWh-Lithium Ionen-Akku (netto)
  • Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 17,7–17,6 kWh/100 km
  • Reichweite (kombiniert) bis zu 449 km nach WLTP
  • 0 g/km CO2-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen waren wir im BMW iX2 xDrive30 unterwegs. Am Ende des Testzeitraums standen über 850  Kilometer auf dem digitalen Tacho. Angezeigt wurde hierbei ein Energieverbrauch von 18,5 kWh auf 100 km. Unterwegs waren wir eher im innerstädtischen oder im urbanen Umfeld. Aber auch Fahrten auf der Autobahn oder längere Strecken über die Landstraße waren dabei. Der Energieverbrauch hat sich hierbei konstant gezeigt und war, wenn man es mit dem technischen Datenblatt vergleicht, auch gar nicht deutlich über den dortigen Angaben.

Geladen wird wahlweise am 11 kW-Lader (AC) innerhalb von sieben Stunden auf 100 Prozent. Optional ist dreiphasiges Wechselstrom-Laden mit einer Leistung von bis zu 22 kW möglich. Feine Sache, wenn man wie ich auch nur mal einen halben Tag im Büro arbeiten kann und dann andere Termine außerhalb wahrnehmen muss. Die maximale Ladeleistung am HPC-Charger liegt bei 128 kW, wobei sich die durchschnittliche Ladeleistung bei um die 94 kW einfindet, laut Ladekurve von Fastned. Dann benötigt der Stromer rund 30 Minuten für die Ladung von 10 auf 80 Prozent. Es lässt sich noch ein wenig mehr herausholen, wenn die Batterie durch das System vorkonditioniert wird (Ansteuerung Ladeinfrastruktur über Navigation), dann können sogar Ladepeaks über den Herstellerangaben erreicht werden. Wenn auch nur kurzfristig und geringfügig über den 128 kW.

  • 11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 7 Stunden
  • 50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 13 Minuten
  • 150 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 30 Minuten

Was wir nicht testen konnten, durch Golem allerdings entsprechend bestätigt wird, ist die Tatsache, dass der BMW iX2 über eine Plug & Charge-Funktion verfügt. Für öffentliches Schnellladen können hierbei bis zu fünf Ladeverträge hinterlegt werden. Dann heißt es einfach nur Ladekabel einstecken und der Ladevorgang startet automatisch.


Preise des BMW iX2 im Überblick

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des sportlichen SUV-Coupé von BMW überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Der Umweltbonus spielt hierbei keine Rolle mehr. Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des BMW iX2 – Stand Juni 2024, ausgerichtet auf unsere Testwagenkonfiguration, anhand entsprechender Hersteller-Preisliste:

  • BMW iX2 xDrive30, Listenpreis – 56.500 Euro
  • Veganza perfurado Polster – 250 Euro
  • Brooklyn Grau metallic Lack – 890 Euro
  • Sonderausstattung – 17.050 Euro

Bruttolistenpreis – 74.690 Euro

Im Detail möchten wir nicht auf die einzelnen Elemente der Sonderausstattung eingehen, sondern lediglich die hervorheben, die aus unserer Sicht erwähnenswert sind. Hierzu zählen wir das Driving Assistant Professional Paket (1980 Euro), Ausstattungspaket Professional (3400 Euro), M Sportpaket (3950 Euro) sowie das AC-Laden Professional (720 Euro), was das 22 kW-Laden ermöglicht. Es gilt wie immer, dass die eigenen Ansprüche und Wünsche an ein E-Auto entscheiden, was davon für dich mit vorzufinden sein sollte.


Fazit zum BMW iX2 xDrive 30

Zwei Wochen und über 850 km waren es, die am Ende auf dem digitalen Tacho des Elektro-Coupé-SUV BMW iX2 standen. Eindrücke genug, um ein Fazit fällen zu können. Überzeugt bin ich vor allem von der Tatsache, dass es BMW erneut gelungen ist, ein Modell in breiter Antriebsvielfalt dennoch performant und effizient auf die Straße zu stellen. Das gelingt manch anderem Hersteller mit einer reinen Elektro-Strategie nicht so gut. Das Thema Ladeleistung, Batteriegröße und damit Reichweite sowie Software hingegen hat sich als Schwachpunkt gezeigt.

Wobei es bei der Software nur teilweise der Fall war. Einige Dinge, wie Navigation, Ladeplanung, usw… waren durchaus überzeugend. Ebenso die Option, das E-Auto auf den bevorstehenden Ladevorgang vorzukonditionieren. In diesem Zusammenhang ist auch die aufpreispflichtige 22 kW-Option zu erwähnen. Mit 720 Euro Aufpreis kein Schnapper, aber durchaus ein Must-Have, insofern man die Leistung an der eigenen Wallbox auch abrufen kann. Ansonsten kann festgehalten werden, dass BMW vor allem beim Interieur (Design, Verarbeitung und Gestaltung) zu überzeugen weiß. Hier steht man den selbst erklärten Marktbegleitern in nichts nach.

Im direkten Vergleich zum kleinen Bruder iX1 würde ich den iX2 bevorzugen. Vor allem durch die für mich gefälligere Optik und das kraftvolle Auftreten. Technisch nehmen sich die beiden bekanntermaßen nichts. Wie würde deine Entscheidung ausfallen?


Disclaimer: Der BMW iX2 xDrive30 wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen von BMW zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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KaiGo:

Also Aussehen ist sicherlich Geschmackssache. Habe ihn mal Live gesehen und mit beleuchtetem Kühlergrill. Das sieht schon irgendwie cool aus.
Aber ich weiß mit dem Auto nicht so wirklich was anzufangen. Es ist ja schon ein recht großes Auto, heißt eine Größe was man als Erstauto für auch längere Strecken nehmen würde. Aber dann ein 66kWh Akku? Nicht mal optional was größeres (soweit mir gerade bewusst ist)? Passt für mich nicht zusammen. Ladeleistung ist mit 128kW auch nicht mehr wirklich Stand der Technik, auch nicht für 400V. BMW selber zeigt in anderen Modellen, dass da mehr geht. Manchmal wird ja argumentiert, dass Akkus wieder kleiner werden und die Ladeleistung steigt, aber irgendwo ist auf langen Strecken ein Sweet-Spot. Alle 150km will man halt auch nicht anhalten und sei es nur für 5min.
Und dann ist da bei BMW immer diese Sache mit der Raumnutzung. Als Familie ist man da sensibilisiert, weil man das Urlaubsgepäck irgendwo unterbringen muss und die Kinder auf der Rücksitzbank mit ausreichend Platz (Schuhabdrücke an der Rückenlehne) haben sollen. Ich weiß nicht wieso, aber das kann BMW einfach nicht. Wir fahren einen 12 Jahre 3er Touring, der das Problem hat. Zu wenig Platz für die Größe des Autos. Den neuen habe ich letztes Jahr mal begutachtet und da war es eher noch schlechter trotz noch größeren Außenmaßen.

Philipp:

Der iX2 wird die selben Softwareschwächen haben, wie mein iX1 BJ2024:
– Die neue Spur wird recht spät beim Spurwechsel erkannt. Das kann mein 4 Jahre älterer eGolf deutlich schneller um Laneassist zu aktivieren
– Erkennung: Tempo 50 auf Abfahrten erkennt er regelmäßig noch als für ihn beschränkend. Unangenehm, wenn man auf automatische Übernahme gestellt hat. Auch hier ist mein VW besser
– Schlimm finde ich, dass man Laden auf Zeit nicht einstellen kann. Ich kann zwar einstellen, dass ich morgen um 8:00 losfahren will und dass er dann klimatisiert ist. Ich kann ihn aber nicht dazu überreden, dass die 100% erst um 8:00 erreicht werden – er lädt immer sofort voll und steht dann die Nacht mit 100% rum. Soll ich erwähnen, was mein eGolf mit Software aus 2017 hier kann?
– Das erkannte Tempolimit hat er auch nicht am Ortsschild/Temposchild erreicht, sondern erst danach. Das kann allerdings mein eGolf überhaupt nicht.

Hardware:
– Das Fahrwerk ist aber definitiv zu hart für so eine Kiste. Habe mit und ohne dynamische Dämpfer probiert, alles unangenehm hart. Das ist beim Q4 (mit Luftfederung ein Traum) oder EQA oder ID.4 deutlich besser – habe alle probegefahren.
– Er ist relevant kürzer/schmaler als ein MY oder Q4, für mich eine Stufe darunter
– Frunk für den iX1 gibt es im Zubehörhandel für knapp 260 Euronen. Ob der für den iX2 auch passt, weiß ich nicht.

Insgesamt fährt es sich aber sehr viel besser als mit meinem anderen BEV, sei es weil performanter, nobler oder mit mehr Gimmicks.

Philipp:

800V sind hier vollkommen unsinnig, weil er eh nur mit max 130kW lädt. Und bei 65kWh wird es auch nichts mit >200kW, selbst wenn man einen höheren C-Fakrtor wählt und >4C schaffen auch andere Platformen nicht.

Boostknopf habe ich nicht in meinem iX1 xDrive30, man muss das M-Paket nicht wählen.
Ich habe andere Probleme mit dem iX1 (was die selben sind im iX2).

Dr.Georg Ramsauer:

Mir gefällt der IX2 optisch sehr gut.

Gerd:

Wie von anderen schon geschrieben – Design ist natürlich immer Geschmackssache. Aber BMW könnte technisch und preislich top sein, ich würde so eine (von vorn prollig-aggressive und von hinten zumindest total unharmonische) Schüssel noch nicht eimal probefahren wollen.
Mal sehen, ob die neuere BMW-Kundschaft das gänzlich anders sieht. Kann ja sein ;-)

Tom:

…ich kann nicht sagen, dass mir BMW generell nicht gefällt. Aber mit allen Bildern, die ich bisher iX2 gesehen habe…. hmm nein ich kann mich damit nicht anfreunden. Zu gewollt, unharmonisch, seltsam blockig.
Bin auf die erste Begegnung in der freien Wildbahn gespannt.

Gastschreiber:

Optik ist Geschmacksache, ich tue mir immer noch schwer mit BMW ganz allgemein, egal ob iX, i5, iX1, iX3 oder hier iX2, nicht mein Fall.
Gut finde ich immer wieder die Assistenten bei BMW und das Head-Up gefällt. Da sehe ich BMW weit vorne. Veraltet kommt mir inzwischen die elektrische Plattform vor. Hier sollte BMW endlich auf 800V Systeme umstellen um auch den Langstreckencharakter entsprechend zu unterstützen. Klar geht es, auch ich fahre aktuell „nur“ mit einem 150kW Ladeleistungsauto herum, aber das Konzept ist eben schon 5 Jahre alt und hier hat sich scheinbar nichts zumindest zu wenig getan. Das Bedienkonzept von BMW ist mir auch nicht eingängig genug und hat oft viel zu viele Symbole und Detaileinstellungen. Braucht im Alltag doch kaum ein Mensch, ebenso einen Boostknopf. Ich will doch als Fahrer per Pedal bestimmen wie kräftig ich beschleunige. Jetzt noch davor eine Art Boostfunktion…Spielerei die mit einem Kickdownknopf viel einfacher zu realisieren wäre.

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