BMW i7 Protection: Geladen und gesichert

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Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
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Keine Ausreden mehr für Spitzenpolitiker, kein E-Auto zu fahren: BMW präsentiert seinen Doppelpack aus elektrischem i7 und 7er auf der Internationalen Automobilausstellung in München Anfang September erstmals auch als gepanzertes Sicherheitsfahrzeug. So schlagen die Politiker zwei Fliegen mit einer Klappe – elektrisch unterwegs und dabei sicherer denn je.

Gepanzerte Autos mit einem Stecker? Da waren bisher allenfalls ein paar Hybridmodelle verfügbar, die bei Spezialfirmen aufwendig nachgepanzert wurden. Ein schwer gesichertes Auto ab Werk, in dem sich die Politiker nicht nur imageträchtig elektrisch, sondern auch gesichert durch die Welt kutschieren lassen, suchte man in den Produktportfolios bisher vergeblich.

BMW ist nun der erste Großserienhersteller, der mit seinem i7 eine Luxuslimousine zumindest in Europa als rein elektrisches Schutzfahrzeug anbietet. Für den Antrieb sorgen zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse mit einer Leistung von 400 kW / 544 PS / 745 Nm. Aus dem Stand geht es in 9 Sekunden auf Tempo 100 und bei 160 km/h wird elektronisch abgeriegelt. Der Normverbrauch: 30 kWh / 100 Kilometer. Für alle, die wie bisher auf einen Verbrenner setzen, ist die Panzerlimousine weltweit auch mit einem doppelt aufgeladenen Achtzylinder zu bekommen. Der 4,4 Liter große Verbrenner mit seinen 390 kW / 530 PS / 750 Nm macht die gepanzerte Limousine bis zu 210 km/h schnell.

BMW-i7-Gepanzert-Sicherheitsfahrzeug
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Gefertigt wird das 5,39 Meter lange Sicherheitsdoppel in einem aufwendigen Manufakturprozess im Stammwerk Dingolfing, wobei die ersten Auslieferungen im Dezember stattfinden sollen. Für die Sicherheit der Insassen sorgen nach der Schutzklasse VR9 eine selbsttragende Karosseriestruktur aus Panzerstahl kombiniert mit gesicherten Türen, Unterboden- und Dachpanzerung sowie Sicherheitsverglasung. Diese Scheiben erfüllen dabei die Anforderungen der höchsten Widerstandsklasse VPAM 10 für zivile Sonderschutzfahrzeuge.

Die Verbrennerversion des BMW 7er Protection verfügt zudem über einen auslaufhemmenden Kraftstofftank und ist auf besonderen Wunsch auch mit Karosserieschutzpanzerungen nach VPAM 10 aufrüstbar, die gegen den Beschuss mit Sprengladungen und Schusswaffen verschiedenster Art schützen sollen. Optisch unterscheiden sich die Panzerversionen kaum von den normalen Modellen der 7er-Reihe. Zu erkennen sind die Modelle allenfalls an den dickeren und damit dunkleren Sicherheitsscheiben, die nunmehr auch vorne beheizt werden können. Der 20-Zoll-Radsatz verfügt über ein Pax-System mit Notlaufeigenschaften, die die Weiterfahrt bei defekten Reifen ermöglicht.

BMW-i7-Gepanzert-Sicherheitsfahrzeug-Protection
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Im Innenraum und bei den Fahrerassistenzsystemen halten sich die erkennbaren Unterschiede der Panzerversionen ebenfalls in Grenzen. So gibt es unter anderem klimatisierte Komfortsitze vorne wie hinten, Rollos rundum oder ein Soundsystem von Bowers & Wilkins. Je nach Kundenwunsch werden die Fahrzeuge mit Details wie Blaulichtanlagen, Flashern, Frischluft- oder Löschanlage sowie einer Gegensprechanlage nebst Standartenhalter ausgestattet.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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Wolf-Dieter Schönau:

Bin gespannt. Selbst wenn auch entsprechende Mercedes-Limousine dann verfügbar sein wird, glaube ich nicht daran, dass wir die Ministerriege allzu bald nur noch elektrisch herumfahren (bzw. -gefahren) sehen werden;) Schaumama.

Marc:

Ja, in der Tat. Jetzt gibt’s keine Ausrede mehr, Scholz!
Genau damit hatte man sich ja immer rausgequatscht, dem Gefährdungsgrad der Schutzperson. Z.B. die Innenminister, manche Ministerpräsidenten und die Topminister der Bundesregierung müssen alle gepanzert im Konvoi fahren. Das geht jetzt, zumal lange Distanzen eh fliegend zurückgelegt werden. Da wird also nicht das BKA eine Ionity-Location sperren. Und diese Kolonnen haben ja eine eigene Transportlogistik. Will sagen: Wenn Scholz nach München fliegt, stehen dort zum Abholen ja nicht dieselben Autos, die ihn in Berlin zum Flieger gebracht hatten.

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