BMW-Chef Zipse spricht mit Dee und bekommt Unterstützung vom Terminator

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Dirk Kunde
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  —  Lesedauer 3 min

Oliver Zipse, CEO von BMW, zündet in Las Vegas ein buntes Feuerwerk: Herbie, Arnold Schwarzenegger, Digitalassistentin Dee und ein Auto, das seine Farbe wechselt. Aber der Reihe nach. Mit schwarzem Rollkragen-Pullover unter dem Anzug betritt Oliver Zipse die Bühne im Theater des Palms Casinos in Las Vegas. Kurz zuvor hatte Gary Shapiro, CEO der Consumer Technology Association (CTA), den deutschen Manager als Wegbereiter der Elektromobilität vorgestellt.

Die CTA ist Veranstalter der CES. Die Keynote am Vorabend des ersten Publikumstages ist wichtig. Sie gilt als Gradmesser für die Innovationskraft, die von der Messe in der Wüste ausgeht. Das findet weltweit Beachtung. Im Publikum sitzt deutsche Politik-Prominenz. Neben BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing Platz genommen.

In Las Vegas geht es nicht darum, ein Auto vorzustellen, das morgen auf die Straße kommt. Alles dreht sich um Visionen für Mobilität von Übermorgen. Da ist das BMW-Programm schon deutlich näher an der Serienreife, als AVTR von Mercedes-Benz. Ola Källenius präsentierte 2020 zusammen mit Regisseur James Cameron ein an die Avatar-Welt angelehntes Auto. Hilfe aus Hollywood holt sich aber auch Zipse.

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Zunächst waren David Hasselhoff mit seinem Auto Kitt als auch Arnold Schwarzenegger in einem Video zu sehen. Im Verlauf der Show betrat der ehemalige Gouverneur von Kalifornien und Schauspieler die Bühne. Auch er wusste zu unterhalten. Schwarzenegger arbeitet seit einem Werbespot für E-Autos zum Superbowl mit BMW zusammen. Mit Science Fiction-Filmen wie Terminator, Total Recall und The 6th Day wisse er, wie Menschen mit Maschinen agieren, auch wenn die in seinen Filmen stets die Menschen vernichten wollen. Das spannt den Bogen zu Dee, der Digital Emotional Experience, von BMW. Dee soll als intelligente, digitale Assistentin im i Vision zum Einsatz kommen. Die gezeigte Studie dient BMW als Vorlage für die Neue Klasse. Ab 2025 laufen unter dieser Bezeichnung neue E-Autos im ungarischen BMW-Werk vom Band.

Den roten Faden der Keynote bildete somit ein Dialog zwischen Dee und Zipse. Das Auto entwickelt sich in der Vision von BMW zum digitalen Begleiter und Freund, der an Termine erinnert aber auch Freundschaften pflegt. Im angesprochenen Video geht es um die enttäuschte Liebe der jungen Frau Alice. Die Schauspielerin stand später ebenfalls auf der Bühne, zusammen mit Kitt (Knight Rider), Herbie (VW Käfer) und der i Vision Dee. Drei Autos, die mit Menschen kommunizieren.

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Höhepunkt der Keynote sind Farbwechsel beim i Vision Dee. Bereits im vergangenen Jahr beeindruckte BMW mit einem Auto auf der CES, das seine Farbe zwischen Schwarz und Weiß wechseln kann. Die Technologie nennt der Hersteller iX Flow. In diesem Jahr kann das Auto 32 unterschiedliche Farbtöne annehmen. Projektleiterin Stella Clarke zeigt wie die Karosserie unterschiedliche Farbkombinationen vom Regenbogen bis Herbie-Look annimmt. Bei der E-Ink-Technologie wird nur für den Farbwechsel der Karosserie Energie benötigt. Ist eine Farbe gewählt, fließt kein Strom. Ob die Technologie in dieser Form auf die Straße kommt, ist fraglich. Die Polizei hätte sicherlich etwas dagegen, wenn ein verdächtiges Fahrzeug während einer Fahndung plötzlich die Farbe wechselt.

Doch zu sehen, wie das Auto zum modischen Accessoire wird, das sein Aussehen den spontanen Launen des Nutzers anpasst, ist beeindruckend und kam beim Publikum in Las Vegas gut an. Den Anspruch, eine kühne Technikvision zu entwerfen, hat Oliver Zipse zum Start der Technikmesse erfüllt. Mit dem Namen Zipse dürften ab heute deutlich mehr Amerikaner etwas anfangen können.

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Dirk

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Dirk Kunde beschäftigt sich mit dem Wandel der Mobilitäts- und Energiebranche. Neben neuer Antriebstechnik und Vernetzung im Fahrzeug, bringt die Verknüpfung mit dem Energiesektor große Umbrüche. Bei seinen Praxistests hat der Diplom-Volkswirt stets ein Auge auf die wirtschaftlichen Aspekte. Ein Lächeln ins Gesicht zaubert dem technikverliebten Journalisten jede vernetzte Anwendung im Auto oder als App, die Mobilität komfortabler macht.

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MMM:

Ähnlich wie ein Furzkissen halt ;-)
Mit einem Unterschied: das ist eine Studie. Es geht um Machbarkeit. Es ist überhaupt nicht gesagt, dass das in Serie kommt.
Man könnte es aber z.B. nutzen, um ein geparktes Auto im Sommer möglichst weiß zu machen und im Winter möglichst dunkel, und so den Klimatisierungsbedarf zu senken.

Verdammt. Am Ende ist das sogar sinnvoller als ein Furzkissen!

(für die anderen Farben habe ich allerdings auch noch keine Idee. Aber ich befasse mich abseits dieses Beitrags nicht damit…)

Hiker:

An Schwachsinn nicht mehr zu überbieten. Viel wichtiger als solcher Firlefanz wäre ein eindeutiges Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit. Genau da tun sich die Deutschen Autohersteller furchtbar schwer. Nach wie vor bringen Sie munter einen Verbrenner nach dem anderen auf den Markt. Die Umwelt geht Ihnen da am Allerwertesten vorbei. Im Gegenteil, da wird und wurde gegen alles Lobbyiert was den Gewinn dieser Geldgeilen Klientel schmälern könnte. Aber ein Auto das die Farbe wechseln könne, ja genau darauf hat die Welt noch gewartet!

Groß:

Hier wird sehr eindrucksvoll bestädigt warum die remomierten Marken nicht mehr das sind was sie einmal waren.
Das schlimme daran ist, dass sie es nicht einsehen wollen weil sie mit verschlosseenen Augen durch das Leben gehen und durch keine Sturm wachgerüttelt werden.

Tom62:

Just in time! … für den Faschingsumzug perfekt… ;(

Schnabeltiger:

Dekadente – blöde Autokorrektur

Schnabeltiger:

Was für deladente Faxen!

Michael Dierolf:

Das auto kann Regenbogen Flagge , Whow , kann’s auch niederknien und arm , ääähhh Spiegel Binde tragen. ? Der wokeness Wahn und die moralische „ Überlegenheit „ , das wird BMW so wie die „ Mannschaft „ in Katar zu neuen Höhen geleiten

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