BMW bleibt seinem Design bei E-Autos treu

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Sollten Elektroautos ein eigenes, spezifisches Design haben oder sollten sie ähnlich wie ihre benzinbetriebenen Pendants aussehen? Angefangen mit dem futuristisch wirkenden Prius vor inzwischen gut 20 Jahren haben Autohersteller ganz eigene Designs für ihre elektrische Zukunft vorgestellt. Die ID-Familie von Volkswagen zum Beispiel. Oder Hyundai, die ihre Elektroautoserie Ioniq nennt. Genauso hat Mercedes-Benz mit dem Kürzel EQ einen eigenen Weg gefunden, seine Elektroautos zu vermarkten und auch das Aussehen entsprechend angepasst.

Währenddessen geht BMW einen anderen Weg. Der Chef des BMW Markendesigns, Domagoj Dukec, äußerte sich kürzlich zu diesem Thema und stellte die Frage in den Raum: „Warum muss ein Elektroauto anders aussehen?

Dukec gab diese Bemerkungen während einer Medienrunde beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Como, Italien, ab. Nur wenige Tage später stellte BMW die 2024er 5er Serie und das optisch identische, vollelektrische i5 Modell vor. Nur das kleine i im Namen unterscheidet Benziner und Elektroauto. Kurz zuvor hatte BMW den gleichen Ansatz bei der 7er Serie und dem i7 verfolgt. Tatsächlich ist das einzige elektrische Fahrzeug von BMW, das sich designmäßig hervorhebt, der iX, der kein Verbrennungsäquivalent hat, das in Konflikt geraten könnte. Dabei hatte BMW sehr früh mit dem i3 oder dem i8 auf ganz spezielles Design für seine Elektroautos gesetzt. Vielleicht hat man daraus bereits Lehren gezogen?

Dies untermauert Dukecs Ansicht, dass die Elektrifizierung keinen echten Einfluss auf die Designfreiheit hat. „Die Menschen im Inneren haben den gleichen Platz. Man könnte sagen, es gibt keinen Motor vorne, aber man hat trotzdem Motoren, nicht wahr? Man hat eine größere Batterie [und] man muss Unterbodenkomponenten – die dort wären, wo die Batterie ist – irgendwo anders unterbringen. Und deshalb haben unsere Autos keinen Frunk. [Aber] man braucht immer noch Kühlung. Man braucht immer noch all diese Dinge.

Dukec deutet an, dass Nachhaltigkeit kein stilistischer Kompromiss sein muss und hebt hervor, dass Mercedes seine Kunden zwischen einem konventionellen, benzinbetriebenen S-Klasse oder einem polarisierenden, vollelektrischen EQS wählen lässt. Im Gegensatz dazu bietet BMW seinen Kunden die Wahl zwischen Verbrennungs- oder Elektroantrieb, aber mit konsistentem Design zwischen den beiden.

Ob man den antriebsagnostischen Stil von BMW mag, der übrigens auch von Genesis‘ Electrified G80 und GV70, immerhin auch Teil von Hyundai, geteilt wird, ist eine separate Frage. Aber unabhängig von persönlichen Vorlieben ist klar, dass BMW seiner Designphilosophie treu bleibt, selbst in einer sich rasant verändernden Automobilwelt.

Quelle insideevs: BMW Design Boss: Why Do EVs Need To Look Different?

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Nick8888:

Das gute ist, dass sich nichts ändert?
puh, was für eine Aussage. Menschen ticken wirklich sehr unterschiedlich

Groß:

BMW ist nicht im E-Zeitalter angekommen. Das was BMW hier bietet ist das was sie machen müssen abe real eigentlich nicht machen wollen.
Diese Baureihen wurde elektrifiziert aber nicht wie Tesla, Nio usw. neu überdacht.
Der Eigenlob und die Lobeshymnen der E-Mobilitätsgegener kann man deutlich sehen.
Ist dies was BMW hier macht ein Auto für den Alltag von einem normal verdienenden Deutschen oder eine Show von BMW.

Marc:

Gut, die Äußerung ist nicht wahr. Ein Blick in den Motorraum des BMW i4 mit Heckantrieb zeigt, dass da Platz ohne Ende ist. Man hat Leitungen für Wasser und Klima einfach als Gleichteile behalten anstatt sie für die Elektroversion etwas anders zu formen. Hätte man das gemacht, wäre dort Platz ohne Ende. Locker 140 l. Trotzdem ist auch so noch Platz für einen veritablen Frunk im Motorraum. Gute 60l. Es gibt einen Frunk Aftermarket zu kaufen, leider so unprofessionell gemacht, dass er Raum in der Tiefe verschenkt und so nur 40l hat. Aber auch der reicht fürs Ladeequipment und sonstige Kleinigkeiten, die man auch vollbeladen schnell erreichen möchte.

Nur will der BMW-Kunde einen Frunk gar nicht. Wir haben auch einen i4 und wollen definitiv keinen Frunk. Meine Freundin will da vorne an der Haube nicht rumfriemeln. Der i4 ist für uns ein normaler BMW, nur mit Elektroantrieb, ansonsten soll er genau wie die Verbrenner aussehen und funktionieren. Er hat ne riesige Heckklappe, das ist gut genug. Das ist, denke ich, viel mehr die Wahrheit. Die Dienstwagenbesteller von der Telekom, die hatten z.B. vorher einen 5er Kombi und kriegen dann einen i5 Kombi. Da ändert sich quasi nichts. Das ist ja das Gute.

Marius:

Dies untermauert Dukecs Ansicht, dass die Elektrifizierung keinen echten Einfluss auf die Designfreiheit hat. „Die Menschen im Inneren haben den gleichen Platz. Man könnte sagen, es gibt keinen Motor vorne, aber man hat trotzdem Motoren, nicht wahr? Man hat eine größere Batterie [und] man muss Unterbodenkomponenten – die dort wären, wo die Batterie ist – irgendwo anders unterbringen. Und deshalb haben unsere Autos keinen Frunk. [Aber] man braucht immer noch Kühlung. Man braucht immer noch all diese Dinge.“

Klar, das ergibt Sinn. Bspw. Kardantunnel sind im E-Auto sehr wichtig. Und andere Hersteller, die Autos mit Frunk anbieten, haben sicherlich einfach ein paar relevante Komponenten rausgeschmissen, um dafür Platz zu machen.

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