Audi A6 Plug-in-Hybride mit mehr als 100 km E-Reichweite

Cover Image for Audi A6 Plug-in-Hybride mit mehr als 100 km E-Reichweite
Copyright ©

Audi

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Audi erweitert das Portfolio des neuen Audi A6 um zwei Plug-in-Hybridmodelle: Den Kombi A6 Avant e-hybrid quattro sowie die A6 Limousine e-hybrid quattro. Die neue Generation der Hochvoltbatterie in den Plug-in-Hybriden hat im Vergleich zum Vorgängermodell eine um rund 45 Prozent erhöhte Kapazität. Damit stehen 25,9 kWh (netto 20,7 kWh) für das elektrische Fahren zur Verfügung.

Der neue A6 Avant e-hybrid quattro sowie die neue A6 Limousine e-hybrid quattro sind in jeweils zwei Leistungsstufen erhältlich. Angetrieben werden sie von einem 2.0 TFSI-Motor mit 185 kW (252 PS) und einer E-Maschine, die bis zu 105 kW bereitstellt. In der Version mit 270 kW und 500 Nm Drehmoment beschleunigen Avant und Limousine in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Versionen mit 220 kW und 450 Nm Drehmoment schaffen es in 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Alle Varianten erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h.

Herzstück der Plug-in-Hybrid-Technologie ist die Hochvoltbatterie, mit der sowohl Avant als auch Limousine bis zu 106 Kilometer rein elektrisch fahren können. Die maximale AC-Ladeleistung beträgt jetzt 11 kW. Ist die Batterie komplett leer, dauert eine Ladung auf 100 Prozent 2,5 Stunden.

In der Variante mit 220 kW Systemleistung kostet die A6 Limousine e-hybrid quattro in Deutschland ab 65.800 Euro, der A6 Avant e-hybrid quattro startet bei 68.300 Euro. Für die höhere Leistungsstufe mit 270 kW beginnen die Preise für die Limousine bei 75.050 Euro, für den Avant bei 77.550 Euro, wobei sich die beiden Top-Modelle serienmäßig besonders sportlich zeigen: Neben der S line-Ausstattung im Exterieur und im Interieur kommen das Sportfahrwerk, größere Räder und rote Bremssättel hinzu. Die neuen e-hybrid-Modelle sind ab dem 8. Mai 2025 in Deutschland bestellbar. Die Markteinführung ist im Sommer geplant.

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen hat Audi im neuen A6 e-hybrid quattro laut eigener Aussage die Rekuperationsleistung deutlich gesteigert. Entscheidend für die Effizienz des Plug-in-Hybrid-Antriebs sind die Phasen, in denen der Fuß vom Fahrpedal genommen wird. In solchen Situationen erfolgt die Regelung der Schubrekuperation abhängig von der gewählten Fahrstufe über eine jeweils definierte Verzögerung. Zusätzlich kann in den Fahrstufen D und M die automatische Rekuperation im MMI voreingestellt werden. Dabei variiert das Fahrzeug die Rekuperation selbsttätig. Parameter hierfür sind Streckendaten, die in der Navigation hinterlegt sind wie Gefälle, Kurvenradien, Ortsschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der vorausfahrende Verkehr. Prädiktive Signale werden, sobald die automatische Rekuperation ausgewählt ist, mithilfe des Prädiktiven Effizienzassistenten (PEA) in die Schubrekuperationsfunktion eingespeist. Automatisch rekuperieren kann der neue A6 e-hybrid quattro auch ohne aktive Zielführung.

In Verzögerungsphasen mit zusätzlich betätigtem Bremspedal gewinnen die A6 Plug-in-Hybridmodelle bis zu 88 kW Leistung zurück. Als Generator betrieben, übernimmt die E-Maschine mehr als 90 Prozent aller Verzögerungsvorgänge. Das integrierte blendingfähige Bremsregelsystem (iBRS) soll dabei für ein druckfreies Anbremsen und bestmögliche Rekuperation sorgen. Erst bei stärkeren Bremsmanövern kommen die hydraulischen Radbremsen hinzu.

Dank der in der Premium Platform Combustion (PPC) eingesetzten neuen E3 Elektronikarchitektur lässt sich der Grad der Schubrekuperation im elektrischen Fahrmodus (EV-Modus) analog zu den vollelektrischen Modellen über Paddles am Lenkrad in drei Stufen einstellen. Auf Stufe Null rollt der Plug-in-Hybrid frei ohne zusätzliches Schleppmoment, wenn der Fuß vom Fahrpedal genommen wird. Somit wird nur beim Einsatz der Bremse Energie zurückgewonnen.

Intelligente Betriebsstrategie für maximale Effizienz

In den neuen PHEV-Modellen des A6 stehen zwei Betriebsmodi zur Verfügung: „EV“ und „Hybrid“. Im EV-Modus fahren die PHEV-Modelle konsequent elektrisch. Zugeschaltet wird der Verbrenner nur in folgenden Situationen: bewusste Abwahl über die Schalterleiste unterhalb des Panoramadisplays oder über das MMI, beim Fahrprogramm S, über den gewählten Modus des Fahrdynamiksystems Audi drive select oder beim Start einer Routenführung mit aktiviertem Hybrid-Assistenten. Wenn die Zielführung der Navigation aktiv ist, berücksichtigt der Hybrid-Assistent die Streckendaten für die Wahl der Antriebsart. Auch bei einem Kickdown schaltet sich der Verbrenner zu, der EV-Modus wird so lange deaktiviert, bis der Kickdown wieder gelöst wird. Tritt keine dieser Situationen ein, nutzen die beiden neuen PHEV-Modelle die HV-Batterie im EV-Modus so lange, bis sie vollständig entladen ist. Im EV-Modus sind Geschwindigkeiten bis 140 km/h möglich.

Audi-A6-Plug-in-Hybrid-Cockpit
Audi

Beim Fahren im Hybrid-Modus hält das Hybridmanagement den Ladezustand bei Bedarf auf einem konstanten Wert, um genug elektrische Energie für einen späteren Einsatz aufzusparen, beispielsweise für elektrisches Fahren in der Stadt. Im Falle höherer Geschwindigkeiten nehmen die hybridischen Fahranteile zu. Bei aktiver Routenführung fließt die Routenplanung in die Betriebsstrategie ein. Die Betriebsstrategie wählt dann automatisch die bestmögliche Energiekonfiguration für die gewünschte Strecke aus. Das Fahrzeug berechnet, auf welchen Streckenabschnitten elektrisch gefahren werden soll, um eine möglichst effiziente Fahrweise zu erreichen. So werden Abschnitte mit voraussichtlich geringer Fahrgeschwindigkeit, wie beispielsweise Ortschaften oder Staus, bevorzugt elektrisch gefahren. Bei aktiviertem Hybrid-Assistenten und aktiver Routenführung werden vorgenommene Einstellungen wie beispielsweise der Wunschladezustand überschrieben, um die effiziente Betriebsstrategie sicherzustellen.

Über den automatischen Hybrid-Modus hinaus lässt sich mit einem digitalen Slider der Wunsch-Ladezustand individuell auswählen. Auf diese Weise bestimmen Nutzerinnen und Nutzer präzise, wie hoch der Ladezustand der HV-Batterie sein soll, um den gewünschten elektrischen Fahranteil zurücklegen zu können. Außerdem lässt sich beispielsweise vor Fahrtantritt der Ladestand so einstellen, dass noch genügend Energie für das elektrische Fahren bereitsteht, wenn am Zielort elektrisches Fahren gewünscht ist oder keine Lademöglichkeit besteht.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 06.05.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Carsten:

Das was dem Passat B9 fehlt, ist der Allrad-Antrieb. Als Gespann-Fahrer hätte ich gerne manchmal einen kleinen Motor an der Hinterachse.
Ansonsten stellt der Passat derzeit die hybride Speerspitze des VAG Konzerns dar.

Noch weniger ist dieses Rumgeeiere bei Audi zu verstehen, wo sie doch mit dem A6 etron gerade gezeigt haben, was möglich ist. Das Verhalten ist nicht mehr logisch zu erklären und völlig schizophren.

Josef:

Vorsprung durch Technik…beim Passat B9 Phev kann man auch DC laden mit ca 50kw…d.h beim Einkauf bei Aldi und Co ist der Akku wieder voll.
Dies macht den Plugin auch für Laternenparker nutzbar die keine Wallbox zu Hause haben.

Audi ist sowas von veraltet…selbst bei nagelneuen Autos…und dann ist er auch noch teurer und hat weniger Kofferraum.

Ähnliche Artikel

Cover Image for BMW iX3: Über 3000 Bestellungen sechs Wochen nach der IAA

BMW iX3: Über 3000 Bestellungen sechs Wochen nach der IAA

Sebastian Henßler  —  

Der erste Stromer der Neuen Klasse startet stark: BMWs iX3 übertrifft die Erwartungen deutlich – und das ohne eine einzige Probefahrt.

Cover Image for EU-Daten: Plug-in-Hybride fast genauso umweltschädlich wie Verbrenner

EU-Daten: Plug-in-Hybride fast genauso umweltschädlich wie Verbrenner

Michael Neißendorfer  —  

Selbst im Elektromodus verbrennen Plug-in-Hybride Kraftstoff und stoßen 68 g CO2/km aus – das kostet im Schnitt 500 Euro zusätzlich pro Jahr.

Cover Image for Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Laura Horst  —  

Škoda-Chef Klaus Zellmer steht zum geplanten Verbrenner-Aus, fordert von der Politik aber mehr Zeit und Flexibilität bei der Erreichung der CO₂-Ziele.

Cover Image for Renault plant weitere Generation des R5

Renault plant weitere Generation des R5

Sebastian Henßler  —  

Ein Jahr nach dem Marktstart schreibt der Renault R5 eine Erfolgsgeschichte. Warum das Kultmodell bleibt – und wie es sich weiterentwickeln soll.

Cover Image for Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Michael Neißendorfer  —  

Kurz vor dem Marktstart des C-HR+ hat Toyota viele weitere Details seines neuesten Elektroautos veröffentlicht.

Cover Image for IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

Sebastian Henßler  —  

Kurz vor den Betriebsratswahlen in der Tesla-Fabrik Grünheide verschärft sich der Ton zwischen der IG Metall und dem US-amerikanischen Elektroautohersteller.