Alpine zeigt Studie Alpenglow mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor

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Alpine

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 6 min

Mit dem Concept Car Alpenglow gibt Renaults Sportwagenmarke Alpine nicht nur Einblicke in Design und Technik seiner zukünftigen Modelle, sondern kündigt auch die grundlegende Erneuerung der Marke an. Dies gelte gleichermaßen für die Serienmodelle als auch die Rennwagen des Sportwagenherstellers aus dem französischen Dieppe, so Alpine in einer aktuellen Mitteilung.

Die Studie Alpenglow spiegelt damit auch die kommenden Entwicklungsschritte im Rahmen der Renaulution wider, bevor die nächsten drei Serienmodelle von Alpine vom Band rollen. Mit rasanter Optik und nachhaltigem Antrieb vereine die Sportwagenstudie die Kernwerte von Alpine als Hersteller von Straßenfahrzeugen einerseits und Akteur im Motorsport andererseits mit dem Anspruch, als sozial verantwortliche Marke nachhaltige Mobilität zu bieten. Gleichzeitig bündelt der Alpenglow Kernmerkmale zukünftiger Modelle mit den Tugenden der traditionsreichen Marke.

„Das kraftvolle und großzügige Design des Alpenglow deutet auf die Zukunft von Alpine hin und unsere Vision für den Motorsport von morgen. Mit Wasserstofftechnologie verstärken wir unser Engagement für eine verantwortungsvolle Zukunft ohne Kompromisse beim authentischen Fahrvergnügen.“ – Laurent Rossi, CEO Alpine

Während das Design an den Wettbewerbsgeist erinnert, der die Marke seit ihren Anfängen im Jahr 1955 antreibt, setzt der Alpenglow unter anderem auf Wasserstofftechnologie für möglichst saubere Emissionen. Betrieben mit grünem Wasserstoff, stößt der Motor bei der Verbrennung praktisch nur Wasserdampf aus. Als logische Konsequenz sei Wasser auch das prägende Schlüsselelement im Design des Alpenglow.

Alpine-Wasserstoff-Sportwagen-Alpenglow-Heck
Alpine

Der Name Alpenglow bezieht sich auf ein leuchtendes Phänomen, bei dem vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang ein horizontaler Streifen aus rot getöntem Licht über den Bergen erscheint. Dieses Leuchten stehe stellvertretend für das neue Konzeptfahrzeug: als Momentaufnahme revolutionärer Formen und Technologien, die die Marke in Zukunft prägen werden.

Die Zukunft von Alpine: sportlich und nachhaltig

Mit mehr als fünf Metern Länge bei einer Breite von mehr als zwei Metern ragt der Alpenglow nicht einmal einen Meter in die Höhe und greift damit die klassischen Proportionen eines reinrassigen Sportwagens auf. Die skulpturalen Formen sollen auf die Designsprache der zukünftigen Alpine Modelle hinweisen.

Wendig und elegant verkörpere der Alpenglow ein Auto, das sich leicht als Straßen- wie auch als Rennfahrzeug auslegen lasse. Bereits die Silhouette soll kompromisslose Bereitschaft für den Rennsport signalisieren: Seine Karosseriegestaltung erinnert an Wingsuits, die extremste Variante des Bergsports. Zwei ineinandergreifende Dreiecke bilden die Grundform des Einsitzers, bei dem der Fahrer wie in einem Formel-1-Monoposto zentral in der Mitte sitzt. Rechts und links fassen die beiden Wasserstofftanks das an einen bläulich schimmernden Helm erinnernde Cockpit ein.

Die Formgebung des Alpenglow mit weit vorne positioniertem Cockpit und langem Heck hat Alpine auf optimale Aerodynamik ausgelegt. Die V-förmig zugespitzte Front wird durch ein rotes Leuchtband betont, das sich über das lang gezogene Fahrzeugheck fortsetzt. Der transparente Heckflügel hat Rennsportdimensionen und lässt sich in der Neigung verstellen, je nachdem, wie viel Downforce benötigt wird. Eingerahmt wird er von zwei großformatigen Heckflossen, eine Anspielung auf den Alpine-Sportwagen A220, der in den späten 1960er-Jahren für Langstreckenrennen eingesetzt wurde.

Alpine-Wasserstoff-Sportwagen-Alpenglow-Oben
Alpine

Das rote Lichtband an der Front soll an einen Kometen erinnern, der in die Atmosphäre eintritt. Zu den Flanken hin geht es in leuchtende Dreiecke über, die einen Sternenregen symbolisieren. Die Heckflossen enden in zwei strahlend blau leuchtenden Finnen und symbolisieren so den emissionsfreien Antrieb des Alpenglow.

Ein weiterer Blickfang sind die Felgen mit transparenter Struktur im Schneeflocken-Look und einem mittig über der Radnabe sitzenden Dreieck. Hinter verkapseltem Wasserstoff lässt dieses das Alpine Logo durchscheinen.

Die Studie Alpenglow erstrahlt in einem neuen Blauton, der eine Weiterentwicklung des Alpine Blau ist. Er ist heller und satter und besteht aus sehr feinen Perlmuttpartikeln, die flüssige Effekte, wechselnde Lichter und Schatten wie auf einer Wasserfläche erzeugen.

Alpine-Wasserstoff-Sportwagen-Alpenglow-Schräg
Alpine

Alpine sieht sich seit eher als Inbegriff des leichten Sportwagens. Als logische Konsequenz haben die Ingenieure und Designer ihre gesammelte Expertise darauf konzentriert, beim Alpenglow ein möglichst niedriges Gewicht zu erzielen. Karbonfaser war deshalb bei der Entwicklung die erste Wahl. Um dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung zu tragen, kam auch recycelte Kohlefaser zum Einsatz.

Das Cockpit: inspiriert von Langstrecken-Rennwagen

Das geometrisch geformte Lenkrad des Alpenglow ist an das Steuerrad von LMP1-Langstreckenrennwagen angelehnt. Auf dem mittig positionierten Prisma sind Schneeflocken angedeutet, die an die alpine Bergwelt erinnern, in der Alpine seine ersten Rennerfolge verzeichnete. Die transparenten und hinterleuchteten Schaltwippen sollen das leichte und schlichte Interieur unterstreichen.

Auch die beiden im unteren Bereich integrierten Wählschalter bringen Motorsport-Ambiente in das Cockpit. Über sie lässt sich unter anderem die „Track Control“ oder das regenerative Bremsen justieren. Dazu kommt der „Overtake“-Knopf für zusätzliche Leistung. Der Fahrer startet den Wagen mit einem Schlüssel in Form eines Prismas, den er in das Lenkrad einführt, welches er damit auch zum Leuchten bringt.

Ein vielfältiger, gegensätzlicher Materialmix prägt darüber hinaus das Interieur des Alpenglow. Zahlreiche transparente Elemente, wie die Pedale und die Schaltwippen am Lenkrad, geben Einblick in die Technologie. Andere Teile wie die Lenksäule sind dagegen in Schwarz gehalten. Akzente setzt auch die blau-weiß-rote Trikolore außen und innen am Fahrzeug als Reminiszenz an die französische Herkunft. Ebenso findet sich der Alpine Schriftzug am Frontsplitter, an den Flanken und am Heckflügel.

Ausblick auf drei exklusive Modelle für die Dream Garage

Mit dem Alpenglow signalisiert Alpine seine Ambitionen im Motorsport und kündigt gleichzeitig die nächste Modellgeneration mit drei Serienfahrzeugen für die „Dream Garage“ an: Das zu 100 Prozent elektrisch betriebene Trio umfasst einen kompakten Sportwagen im B-Segment, einen GT-Crossover im C-Segment und einen Nachfolger des aktuellen A110.

Die Lichtsignatur des Alpenglow soll Teil des Designcodes der zukünftigen Alpine Modelle sein. Ebenso gebe das intuitive, sportliche und ergonomische Lenkrad einen Ausblick auf die Zukunft der Marke. Weiterhin soll bei der Materialauswahl kommender Fahrzeuge zur Gewichtsreduzierung verstärkt Karbon zum Einsatz kommen.

Rennsport im Fokus

Der Alpenglow verkörpert über zukünftige Serienmodelle hinaus den Wettbewerbsgedanken und die Rennambitionen, die fest in den Genen der Marke verankert sind. Während das einsitzige Cockpit den direkten Bezug zur Formel 1 schafft, erinnern die lang gestreckten Proportionen an den Langstreckensport. Der Mittelmotor, die aerodynamische Form sowie die Scheinwerfer sollen das zukünftige Alpine Hypercar in der LMDh-Klasse inspirieren.

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Mit der Studie Alpenglow will Alpine seinen Weg zu einer sauberen, nachhaltigen Mobilität aufzeigen. In Zukunft werde eine Mischung aus kohlenstoffneutralen Lösungen die Mobilität bestimmen, wobei sich batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV), brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge (FCEV) und andere Alternativen, die unter anderem auf nachhaltigem Kraftstoff wie grünem Wasserstoff basieren könnten, ergänzen.

Der Wasserstoff-Hybrid-Verbrennungsmotor ist eine Lösung, die umweltschonend ist und unnachahmliches Fahrvergnügen bietet: kraftvoll, leicht und mit einem unverwechselbaren Klangbild. Durch die Verwendung von Wasserstoff in Verbindung mit technischem Know-how aus dem Rennsport können künftige Fahrzeuge die Leistung von Rennwagen erreichen, während sie praktisch nur Wasserdampf ausstoßen.

Ein Ökosystem rund um Wasserstoff

Bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie stützt sich Alpine auf die Expertise der Renault Group, die wie das Joint Venture Hyvia ein ganzes Ökosystem rund um den Wasserstoff aufgebaut hat. Während des Großen Preises von Frankreich in der Formel 1 im Juli gaben das BWT Alpine F1 Team und Hyvia ihre Zusammenarbeit bekannt, die die gemeinsame Investition in Spitzentechnologien und den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität zum Ziel hat.

Quelle: Alpine – Pressemitteilung vom 13.10.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Dirk:

Back to the roots! Lärm, viel sinnlose Mechanik und miese Effizienz durch thermische Verbrennung – genau das, was die Welt jetzt braucht.

Wolfbrecht Gösebert:

„Was interessiert das den Käufer solcher Autos?

Ich kaufe mir so ein Auto, weil es mir gefällt.“

<lach> Ja, kaufen wirst Du sowas ggf. ja wohl noch dürfen …

„Was andere darüber denken, ist [mir] doch vollkommen egal.“

Jaja … nur werden Dir ‚die Anderen‘ dann trotzdem irgendwann noch sagen, ggf. wo oder gar ob Du den Wagen noch fahren darfst :P

David:

Hahaha, Treffer, versenkt!

brainDotExe:

Was interessiert das den Käufer solcher Autos?
Ich kaufe mir so ein Auto weil es mir gefällt. Was andere darüber denken ist doch vollkommen egal.

Djebasch:

Schon mal was von Vorbild Funktion gehört…
Oder Fahren Sie noch mit einer Dampfmaschine?

brainDotExe:

Genau, weil das ist ja auch ein Auto für die Massen und nicht für wenige, bei welchen Treibstoffkosten eher eine untergeordnete Rolle spielen…

Djebasch:

Also noch bescheuerter kann man Energie echt nicht Verschleudern… das zeigt leider eher das der Hersteller die Welt schei.. egal ist…

Martin:

Eine echt spacige Studie. Nur der Antrieb ist so etwas von Retro. Die sollten bei BMW mal im Werksmuseum eine Inventur durchführen, nicht dass hier etwa Teile eines Ausstellungsstückes abhanden gekommen sind ;-)

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