Volkswagen will auch in Wolfsburg MEB-Elektroautos bauen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Volkswagen macht Wolfsburg fit für die Zukunft: In einem ersten Schritt will die Marke bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro in das Stammwerk am Konzernsitz investieren. Das kündigte Markenchef Thomas Schäfer während einer Betriebsversammlung in Wolfsburg an. Die Investitionen sollen vor allem in die Vorbereitungen für die Produktion des neuen ID.3 fließen. Das kompakte Elektroauto läuft ab 2023 erstmals auch in Wolfsburg vom Band – zunächst in Teilfertigung, ab 2024 sei die Vollfertigung vorgesehen. Bis Ende 2025 soll der Hochlauf abgeschlossen sein. Die notwendigen Qualifizierungs­maßnahmen der Belegschaft sollen jetzt vorbereitet werden.

Nach dem Hochlauf der ID.3 Produktion soll ein zusätzliches vollelektrisches Modell im boomenden SUV-Segment die E-Auslastung in Wolfsburg nachhaltig erhöhen. Die technische Basis für das neue Modell ist der Modulare E-Antriebsbaukasten (MEB). Die Elektroplattform von Volkswagen wird künftig als MEB+ substanziell weiterentwickelt und soll damit noch leistungsfähiger werden.

Als weiterer Eckpfeiler für den Standort Wolfsburg soll zu einem späteren Zeitpunkt das Fahrzeugprojekt Trinity hinzukommen. Dessen Grundlage werde die zukünftige konzernweite Fahrzeugplattform SSP (Scalable Systems Platform) sein, wie Volkswagen mitteilt. Spätestens Ende 2033 soll die Marke Volkswagen in Wolfsburg wie in all ihren anderen europäischen Werken ausschließlich Elektroautos bauen.

Volkswagen steht für Elektromobilität für alle. Und Wolfsburg wird Teil dieser Erfolgsgeschichte. Allein hier im Stammwerk investieren wir bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro und machen es damit bereit für den MEB. Der ID.3 Anlauf ist ein erster wichtiger Schritt zur Elektrifizierung unseres Stammwerkes“, sagte Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen und Konzernvorstand für die Markengruppe Volumen, vor den Beschäftigten in dem Werk. „Gleichzeitig arbeiten wir gemeinsam mit dem Betriebsrat intensiv daran, ein weiteres E-Modell auf Basis des MEB+ nach Wolfsburg zu bringen – und zwar ein volumenstarkes im boomenden SUV-Segment. Mit diesen starken Entscheidungen und Investitionen wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Werks weiter stärken und der Belegschaft eine konkrete Langfristperspektive bieten.“

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Mit Blick auf das laufende Jahr dankte Schäfer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hohe Flexibilität und den Zusammenhalt in einem sehr fordernden wirtschaftlichen Umfeld. Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sagte: „Wolfsburg steht für die Zukunft“. Der Betriebsrat verbinde damit einen klaren Anspruch an den Standort Wolfsburg: „die modernste Produktion, das beste Personal und den größten Pioniergeist. Das heißt, dass Wolfsburg mit der Transformation zur E-Produktion, einem zusätzlichen vollelektrischen Modell ab 2026 sowie mit Trinity und der SSP auch in den kommenden Jahren das Kraftzentrum der Marke und damit des Konzerns bleibt“, so die Betriebsratsvorsitzende.

Ein erster Schritt in die elektrische Zukunft des Werks ist die Einrüstung für den ID.3. Ab 2023 läuft das Elektroauto – zusätzlich zur bisherigen Produktion in Zwickau – auch in Wolfsburg vom Band. Für den größten Standort des Volkswagen Konzerns ist es das erste vollelektrische Fahrzeug auf MEB-Basis.

„Das ist das weltweit größte Fahrzeugsegment“

Markenchef Thomas Schäfer stellte in Aussicht, dass perspektivisch ein weiteres MEB-Modell im Stammwerk geplant ist, und zwar ein vollelektrisches SUV. „Das ist das weltweit größte Fahrzeugsegment, in dem auch unser beliebter Tiguan zuhause ist. Das neue Modell kann unsere Bestseller ID.4 und ID.5 hervorragend ergänzen. Wir wollen so unsere Marktposition weiter ausbauen und den Kundinnen und Kunden Fahrzeuge von hoher Qualität bieten, die sie gewohnt sind“, sagte Schäfer.

Für das E-SUV will Volkswagen die Weiterentwicklung des erfolgreichen Elektrobaukastens MEB, den MEB+, nutzen. Schäfer: „Der MEB hat noch viel Potenzial. Unser Ziel ist es, die Plattform auf das nächste Level zu heben. Dafür investieren wir substanziell in ihre Aufwertung. Mit dem MEB+ sind wir dann für die nächsten Jahre hervorragend aufgestellt.“ Die Kundinnen und Kunden sollen von MEB+ in vielerlei Hinsicht profitieren können. Mit ihm seien höhere Ladegeschwindigkeiten und größere Reichweiten möglich. In dem System plant Volkswagen zudem die hochstandardisierte Einheitszelle der konzerneigenen Zellfabrik in Salzgitter (Produktionsstart 2025) einzusetzen.

Mit „Accelerate“ hat Volkswagen bereits vor einigen Jahren eine Markenstrategie für das elektrische und digitale Mobilitätszeitalter vorgelegt. Auf dem Weg dahin soll mit dem Programm „Energize“ ein weiterer Booster eingelegt werden. Mit dieser Initiative will Volkswagen die Marke zum Strahlen bringen. Leuchtturmprojekt der Strategie sei und bleibe das Fahrzeugprojekt Trinity auf Basis der skalierbaren SSP-Plattform. Der Start für das Projekt soll entsprechend der zeitlich entzerrten Software-Entwicklung erfolgen. Eine Entscheidung, wo das Fahrzeug in Wolfsburg gefertigt wird, sei noch nicht getroffen. Deshalb hält sich Volkswagen die Option für einen Werkneubau in Warmenau weiter offen.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 07.12.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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VestersNico:

…modernste produktion, bestes personal, größter pioniergeist. Langfristperspektive. Gut gebrüllt Löwe(-in). Aber ein Auto, was Dreieinigkeit heißt, kauf ich nicht. Dann schon lieber den id-buzz, der aber gar nicht erwähnt wird. ID-3 sieht übrigens klasse aus; besser wie der Sockenschuss von Günter Schuh, der e-go (life?). Nun ja, der ökologische Fußabdruck dieser Falsett-Pleite mit dem Elektro-Porsche ist eh‘ Geschichte. Hoffentlich.

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