Minus 70 Prozent: Tesla-Absatz bricht in Deutschland weiter ein

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Tesla

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Tesla hat im Februar in Deutschland einen weiteren drastischen Rückgang bei den Neuzulassungen erlitten. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen um mehr als 70 Prozent. Nur noch 1429 neue Elektroautos der Marke wurden registriert. Bereits im Januar lag das Minus bei rund 60 Prozent.

Während der Markt für Elektroautos insgesamt wuchs, setzte sich der Abwärtstrend für Tesla damit fort. Im Februar wurden in Deutschland etwa 35.949 reine Elektroautos neu zugelassen, was einem Anstieg von fast 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Gesamtmarkt verzeichnete hingegen ein Minus von 6,4 Prozent. Hybrid- und Elektroautos legten zu, während Verbrenner weiterhin Marktanteile verloren.

Besonders auffällig ist, dass Tesla trotz des allgemeinen Wachstums in der Elektromobilität mit rückläufigen Verkaufszahlen kämpft. Die genauen Gründe für den starken Rückgang dürften mehrere Ursachen haben. Zum einen wurde das Model Y, Teslas wichtigstes Modell, erst vor kurzem aktualisiert – wobei nun erst langsam mit Auslieferungen begonnen wird.

Auch international sieht die Lage für Tesla nicht besser aus. In China gingen die Neuzulassungen im Februar um 49 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Laut China Passenger Car Association wurden nur 30.668 Tesla-Autos neu registriert. Der Börsenkurs des Unternehmens reagierte darauf mit einem Rückgang von 2,6 Prozent im vorbörslichen Handel an der Wall Street.

Schon im Januar waren die Verkaufszahlen von Tesla in Europa und Kalifornien eingebrochen. Der chinesische Markt zeigte damals noch stabile Zahlen, doch im Februar fiel auch dort die Nachfrage deutlich. Gleichzeitig wächst der Markt für alternative Antriebe in China rasant. Laut PCA stieg der Gesamtmarkt um 82 Prozent, während Marktführer BYD im Februar über 318.000 Elektro- und Hybridautos verkaufte, ein Plus von 161 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für Tesla stellte bereits das Jahr 2024 eine große Herausforderung dar. Die weltweiten Verkaufszahlen sanken bereits in diesem Zeitraum deutlich, womit erstmals ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde. Auch die Erwartungen der Analysten wurden nicht erfüllt. BYD rückte Tesla mit 1,76 Millionen verkauften Autos im vergangenen Jahr dicht auf die Fersen. Während andere Hersteller von der steigenden Nachfrage nach Elektroautos profitieren, kämpft Tesla mit sinkenden Verkaufszahlen und wachsendem Konkurrenzdruck. Der Marktanteil des Unternehmens schrumpft sowohl in China als auch in Europa. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Tesla diesen Trend umkehren kann oder weiter an Boden verliert.

Die Frage, die man sich in diesem Zusammenhang immer wieder stellen darf: Fährt Elon Musk Tesla an die Wand?

Quelle: Automobilwoche – Minus 70 Prozent: Tesla-Absturz in Deutschland setzt sich fort, obwohl E-Autos deutlich zulegen / Handelsblatt – Neuzulassungen in China halbiert – Tesla verliert den Anschluss

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Georg Laackman:

Liebesentzug durch Geldentzug.
Das hat noch jeden geistig und menschlich Kranken sowie Diktatoren, Despoten und was es noch so für Verbrecher auf der Welt gibt, in die Knie gezwungen und sie auch oft genug über die Klinge springen lassen.

Thomas Schmieder:

> Doch seine Archillesverse ist sein Kapital. Und das basiert auf der Tesla-Aktie. Wenn kaum mehr Leute seine Autos kaufen und der Aktienkurs abstürzt, mutiert Musk zum “Scheinriesen”.

Das wird DT geanuso gehen. Laut Forbes Magazin hat er unter dem Strich jetzt schon 1.800.000.000 $ Schulden und derzeit nur sein Präsidentengehalt als Einnahme. Wenn seine Gönner nun auch schwächeln, stürzt das ganze System „Great America“ zusammen und die gesamte Welt hat den Schaden. Da kann man dann froh sein, wenn man seinen Strom aus der Sonne selber generiert.
Was werden die Mitarbeiter:innen von Tesla machen, wenn die Werke keinen Gewinn mehr abwerfen können?

Welches BEV sollte ich mir als Rentner denn anschaffen für ca. 400km im Monat?
Es müsste aber 19% Steigung schaffen mit 270kg Zuladung (zwei Schwergewichte und ein Einkauf) ;-)

Niko8888:

Die Frage ist doch:
Wer macht das Rennen um (Teil-) Automomes fahren -> Kompetenz = IT/ KI

Sagen wir mal so, ich würde da nicht unbedingt auf die „Legacy Automaker“ wie Toyota oder VW setzen

Mr.Hu:

Israel und Taiwan? Wie viele Fahrzeuge werden da insgesamt pro Jahr verkauft? Und die sollen den Absatzeinbruch in Europa ausgleichen? Das sind mit die unbedeutendsten Absatzmärkte der Welt.

egon_meier:

Die Tatsachen sind tatsächlich nicht völlig eindeutig.
In anderen europäischen Ländern kann Tesla sich noch so halbwegs über Wasser halten. Deutschland ist schon ein sehr spezieller Fall. Zum Glück – ein Nachweis der politischen Reife einer Nation.

egon_meier:

„dann warten wir mal auf die Verkäufe im März“

Das warten auf die Wunderwaffen?
Oder wie hieß es mal kurz vor Ende des tausendjährigen Reichs: Des war klar, dass das Ende kam als die Siegesmeldungen immer näher an Berlin rückten.

Frank2:

Die Hoffnung stirbt zuletzt Sven – auch wenn die Tatsachen eine andere Sprache sprechen?

Frank2:

Wenn das eine Referenz zu Starlink sein sollte – dann wird es dich freuen, dass er da auch massiv an Kundschaft verliert.

Alle sind inzwischen aufgewacht – kein vernünftiger Mensch – und schon gar keine Regierung – wird sich in Zukunft von einem amerikanischen Internetprovider abhängig machen.
In den letzten 5 Wochen hat man gemerkt wie schnell der Wind drehen kann – die Gefahr dass jemand in Amerika einen Schalter umlegen kann und damit das WWW in Europa lahmlegt, geht jetzt zum Glück keiner mehr ein.

Im Gegenteil – damit hat Elon sogar geholfen, dass die Europäer gerade ihre eigene Version von Starlink entwickeln.

Frank2:

Völlig egal ob Musk zur „Vernunft“ kommt oder nicht – Tesla hat es hinter sich.
Man wird eine Marke sein, die vielleicht 2-3 Mio Autos im Jahr verkauft und das war es dann.

Und das auch nur, wenn man das Portfolio erneuert – mit Model S, X und Cybertruck wird das nix.
Model 3 und Model Y sind im Volumensegment – wenn da nicht mindestens 2-3 Millionen über den Tisch gehen wird da kein Geld verdient.

Musk hat gepokert – System „Fake it until you Make it“ – und hat verloren.
Alle anderen Hersteller haben aufgeholt – und einige haben schon überholt.

Am Ende ist Tesla jetzt ein ganz gewöhnlicher amerikanischer Autobauer, der 2 Modelle auf dem Markt hat.
Die Versprechungen von Musk, dass in 6 Monaten der grosse Durchbruch kommt, ziehen schon lange nicht mehr.
Und amerikanische Marken werden sich in den nächsten Jahren auf dem Weltmarkt die Reifen beim Händler platt stehen.

Herrhr:

Ok, dann warten wir mal auf die Verkäufe im März dann, bin gespannt. Fakt ist aber, dass die Konkurrenten aufgeholt haben, sowohl in China als auch in Europa.

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