Lithiumboom: Rio Tinto baut Produktion in Argentinien aus

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Rio Tinto hat den Ausbau des sogenannten Rincon-Projekts in Argentinien beschlossen. Das Unternehmen investiert dafür umgerechnet 2,4 Milliarden Euro in seine erste kommerzielle Lithiumanlage. Damit verfolgt der Konzern das Ziel, ein umfangreiches Portfolio an Batteriematerialien aufzubauen. Die geplante Produktionskapazität beträgt insgesamt 60.000 Tonnen lithiumhaltiges Karbonat pro Jahr. Sie setzt sich aus der bestehenden 3000-Tonnen-Anlage und einer Erweiterung um 57.000 Tonnen zusammen.

Die Bauarbeiten für die Erweiterung sollen Mitte 2025 starten, sofern die erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Ab 2028 ist der Beginn der Produktion vorgesehen. Die volle Kapazität soll innerhalb von drei Jahren erreicht werden. Dies schafft neue Arbeitsplätze und unterstützt lokale Unternehmen wirtschaftlich.

Das Projekt befindet sich im argentinischen Lithiumdreieck, einer Region mit umfangreichen Salzseen, aus denen Lithium gewonnen wird. Rio Tinto setzt auf die direkte Lithiumextraktion (DLE), ein Verfahren, das Wasser spart, Abfälle verringert und eine gleichbleibend hohe Qualität bei der Produktion von Lithiumkarbonat ermöglicht. Die Gewinnung erfolgt über ein System aus Brunnen, die das lithiumhaltige Salzwasser an die Oberfläche pumpen. Dazu gehören auch Verarbeitungs- und Abfallanlagen, die das Projekt ergänzen.

Rio Tinto plant eine Laufzeit von 40 Jahren für die Mine. Der Konzern hebt hervor, dass die Produktionskosten im unteren Bereich der globalen Skala liegen und das Projekt wirtschaftlichen Schwankungen standhalten kann. Zusätzlich wurden die Rohstoffreserven um 60 Prozent höher bewertet als ursprünglich angenommen. Jakob Stausholm, Vorstandschef von Rio Tinto, betont die Bedeutung des Projekts für die Energiewende. Der steigende Bedarf an Lithium macht die Investition langfristig sinnvoll. Er versichert, dass Rio Tinto strenge Umwelt- und Sozialstandards einhalten werde. Die DLE-Technologie soll den Wasserverbrauch bei der Verarbeitung halbieren. Ferner sollen Partnerschaften mit lokalen Gemeinschaften und der Provinz Salta ausgebaut werden.

Argentinien bietet ein positives Umfeld für große Investitionen. Laut Rio Tinto tragen wirtschaftliche Reformen dazu bei, dass Unternehmen von niedrigeren Steuersätzen, beschleunigter Abschreibung und langfristiger regulatorischer Stabilität profitieren. Das Programm zur Förderung großer Investitionen (RIGI) gewährt für 30 Jahre Schutz vor politischen Änderungen. Diese Bedingungen unterstützen Argentiniens Ziel, eine bedeutende Rolle als globaler Lithiumproduzent zu spielen.

Quelle: Rio Tinto – Rio Tinto to invest $2.5 billion to expand Rincon lithium project capacity to 60,000 tonnes per year

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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pionierska:

Ja, sie wirkt und sie lässt die europäische Politik des Gelddruckens alt aussehen. Wird auch bestens kontrastiert durch den anderen, heutigen EAN-Artikel zur Lithiumgewinnung in Freiberg.

Karl:

Die Kettensägenpolitik scheint zu wirken.

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