Polestar fürchtet mögliches USA-Verkaufsverbot

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Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Polestar hat Bedenken geäußert, dass eine geplante Regel der US-Regierung den Verkauf seiner Autos in den USA komplett verhindern könnte, wie Reuters berichtet. Die schwedische Marke, die aus Volvo Cars entwachsen ist und mittlerweile größtenteils zum chinesischen Geely-Konzern gehört, sieht sich durch einen Vorschlag der US-Behörden bedroht, der den Einsatz chinesischer Auto-Technologie aus Gründen der nationalen Sicherheit unterbinden soll. Sollte die Regel in Kraft treten, wären nicht nur die aus China importierten Polestar-Modelle betroffen, sondern auch jene, die in den USA, etwa in South Carolina, produziert werden.

In einer Stellungnahme an das Handelsministerium forderte Polestar die Regierung auf, die Reichweite dieser Regel zu überdenken. Der geplante Erlass würde Polestar daran hindern, Autos mit chinesischer Hardware oder Software in den USA anzubieten, was erhebliche Konsequenzen für das Unternehmen hätte. Polestar betonte, dass der Großteil seines operativen Geschäfts außerhalb Chinas liege und dass sieben der zehn Aufsichtsratsmitglieder aus Europa oder den USA stammten. Der Geschäftsführer sei Deutscher, und von den 2800 Mitarbeiter:innen weltweit arbeiteten nur etwa 280 in China.

Polestar warnt davor, dass eine so weitreichende Regel auch die Investitionen und Aktivitäten eines US-registrierten Unternehmens stark beeinträchtigen könnte. Ein Vertreter des Handelsministeriums wollte zu Polestars Einwänden keine Stellung nehmen. Polestar ist jedoch nicht allein von der geplanten Regel betroffen. Bereits im Mai berichtete Reuters, dass insgesamt vier Modelle chinesischer Hersteller in den USA angeboten werden, darunter der Polestar 2 und der Volvo S90. Im vergangenen Monat erklärte das Handelsministerium, dass der Erlass auch General Motors und Ford betreffe, da beide Konzerne Autos aus China in die USA importieren.

Auch Ford äußerte sich in einer Stellungnahme gegenüber dem Handelsministerium und forderte, dass der Erlass klarer formuliert werde. Das Unternehmen sieht die Gefahr, dass die Regel so interpretiert werden könnte, dass auch von US-Herstellern in China produzierte Autos vom Import ausgeschlossen würden, obwohl sie die amerikanischen Standards für Technik und Sicherheit erfüllen. Ford forderte das Handelsministerium dazu auf, das Verbot auf technische Standards für Hard- und Software zu begrenzen, anstatt den Produktionsort generell zu berücksichtigen.

Quelle: Reuters – Polestar says Biden proposal would ‚effectively prohibit‘ sale of its cars in US

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Wenn Trump gewinnt, wird …“
Na, wir wollen doch nicht jetzt schon den Trump an die Wand malen! :)

Daniel:

Wenn Trump gewinnt, wird die Regel so ausgelegt, dass Teslas in den USA erlaubt sind (egal wo auf der Welt produziert) und alles andere wird verboten…

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