NIO feiert 10 Millionen Batteriewechselvorgänge

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NIO

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Ladestellennetz versus Batterietausch: was hierzulande recht eindeutig zugunsten ersterem entschieden wurde, sieht in China ganz anders aus. Mehrere chinesische Hersteller setzen auf Batteriewechsel, darunter auch NIO, der 2022 auch in Europa durchstarten will. An einer Batteriewechselstation in Shanghai feierte man nun den zehnmillionsten Batteriewechselvorgang eines NIOs, durchgeführt von einem ES8. Bisher wurden damit knapp 2 Milliarden Kilometer Reichweite nachgeladen.

Alle 2,8 Sekunden verlässt in China ein NIO eine Batteriewechselstation – Swap Station genannt – mit einer vollgeladenen Batterie. Bei 900 Stationen passiert das etwa 30.000 Mal pro Tag. Mit den bisherigen Batteriewechseln wurden nach Angaben des Unternehmens etwa 130.300 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Das entspricht der Menge an CO2, die von 1,17 Millionen Tannenbäumen in 30 Jahren absorbiert wird. NIO-Batteriewechselstationen gibt es in China seit 30 Monaten. Allein in den letzten 20 Monaten stieg die Nutzung von einer auf neun Millionen. Der NIO-Fahrer mit den meisten Wechselvorgängen hat bereits 1.364 mal eine solcher Stationen angefahren, ein weiterer hat 169 verschiedene Stationen landesweit genutzt. Und 303 NIO-Fahrer nutzten den Batteriewechsel bisher als einzige Nachladelösung. Dabei kann auch zwischen verschiedenen Reichweiten gewählt werden, je nachdem, was der Fahrer gerade benötigt. Mehr als 17.000 Mal wurde dieses Service bereits genutzt.

In Europa ist NIO bereits angekommen, Anfang diesen Jahres wurde in Oslo die erste Batteriewechselstation eröffnet. In Deutschland werden NIO-Autos ab dem vierten Quartal erhältlich sein, zuallererst die Premiumlimousine ET7. Die ersten Wechselstationen sollen nach Angaben des Unternehmens in München und Berlin eröffnet werden. Bis 2025 will das Unternehmen weltweit 4.000 Wechselstationen bauen, davon 1.000 außerhalb Chinas. In Europa gelten neben Norwegen auch Deutschland, Dänemark, Schweden und die Niederlande als Zielmärkte.

NIO will nicht nur Autos, sondern ein komplettes Ökosystem anbieten: neben dem smarten Elektroauto mit zukunftsweisenden Features wie Feststoffbatterien und autonomen Fahren auch ein umfangreiches Ladenetzwerk, das neben den Wechselstationen auch Heimlademöglichkeiten umfasst. Hinzu kommt ein digitales System mit den NIO-Apps, und die NIO Houses, also die Anlaufstellen für den Autokauf vor Ort.

Quelle: NIO – Pressemitteilung vom 05. Juli 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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bitman:

… und wenn man dann auch zuhause wechseln könnte, wäre die Integration in die eigene Photovoltaikanlage nicht mehr weit weg. Unter diesen Umständen könnte man sicher auch 70kWh für 10€ bereitstellen. Herr Diess hätte dann mit seiner Aussage „500km für 10€“ nicht daneben gegriffen.

Groß:

Das Batteriewechselsystem von Nio funktioniert.
Ich kann das nur aus meiner Erfahrung heraus sagen.
Es wurde aus einem System weiterentwickelt welche die renomierten Autobauer abgelehnt haben.
Nio setzt es erfolgreich um.
Bedenken wegen der 400 oder 800 V-Systeme hae ich nicht, da Nio auch für bereits ausgelieferte Auto den Kunden ein entsprechendes Update anbietet. Aktuell mit dem Verbesserten digitalen Cockpit. Welcher andere Hersteller bietet seine Kunden solch ein Update an?

Ben:

Wechselakkus-/systeme laufen aber genau gegen Technologieoffenheit da so jeder Hersteller weltweit genormet Akkusysteme verbauen muss, es sei denn man will genau so viele Wechselstationen wie es PKW-Marken gibt.
Desweiteren sind solche Systeme extrem rohstoffintensiv, laut NIO brauch man im Heimatmarkt für 1Mio. Fahrzeuge ca. 4Mio. Akkus um die Flotte am laufen zu halten, darin enthalten sind schon private und öffentlich Ladevorgänge.

S. Eckardt:

Schön, dass sich NIO mit dem funktionierenden Wechselsystem zeitnah nach Europa „wagt“ und eine sinnvolle Alternative bietet. Dann kann der Kunde entscheiden. Die Zahlen belegen, dass das Wechselsystem offensichtlich für viele attraktiv ist. Könnte es für mich auch, wenn das Fahrzeug alltagstauglich ist und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Martin:

Wechselakkus erfordern idealerweise mindestens einen genormten Formfaktor. Im Moment ist der Markt noch zu dymamisch:

Unterschiedlicher chemischer Aufbau, 400- und 800 V-Systeme, dazu unterschiedliche Kühl- und Heizkonzepte. Durch die begrenzte Kapazität sind die meisten Hersteller bestrebt, den Bauraum der jeweiligen elektrischen Plattform optimal auszufüllen. Dies gipfelt im Bestreben, die Batterie als strukturelles Element der Karosserie einzusetzen. Gute Gesamtkonzepte bieten darüberhinaus einen Marktvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Sollten sich die Batterien dem Status „ausentwickelt“ nähern und ohne Rohstoffknappheit sowie kostengünstig erhältlich sein, macht ein (möglichst universeller) Wechselakku Sinn. Der aktuelle Vorteil kurzer Wechsel- versus Ladezeiten wird bereits in wenigen Jahren nicht mehr bestehen, der Nachteil, mehr Akkus als Fahrzeuge vorzuhalten, bleibt.

Interessanter könnte die Möglichkeit werden, durch einen Einbau einer unterschiedlichen Anzahl genormter Module die individuellen Reichweitenanforderungen jederzeit flexibel zu gestalten. Und im Schadensfalle ist der Austausch natürlich superschnell vollzogen :-)

Andreas E.:

Das sehe ich als Technologieoffenheit, neben den Schnellladeparks auch ein Wechselsystem zu etablieren, nicht das ewige festhalten an den Verbrennern.
Ich war schon immer begeistert von der Idee des Wechselakkus, In Verbindung mit verschiedenen Akkugrößen, wie im Artikel beschrieben, und der Möglichkeit des AC und DC-Ladens, ergibt sich maximale Flexibilität. In einer idealen Welt, hätte man einen Standard dafür und durch die Möglichkeit von Dreittanbieter innerhalb kürzester Zeit ein für uns Anwender günstiges System.
Im Moment wird mit der e-Mobilität, zumindest in Deutschland, mehr der Gewinn der Autohersteller maximiert als der Komfort, Nutzen und das Preisleistungsverhältnis für uns Verbraucher.

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