Mercedes-Benz ab 2022 CO2-freier Strom aus Solar-, Wind- & Wasserkraft

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Künftig ist man bei Mercedes-Benz noch ein wenig grüner und nachhaltiger unterwegs. Zumindest lässt dies eine entsprechende Mitteilung vermuten, welche auf eine Erweiterung des eigenen Grünstrom-Portfolios hinweist. Gemeinsam mit dem Energieversorger Enovos und dem norwegischen Energieerzeuger Statkraft werde das deutsche Unternehmen Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen nutzen. Ein Grünstromliefervertrag sichert den Strombezug aus erneuerbaren Energien zu jeder Zeit.

Neben der Tatsache, dass der Strom grün erzeugt wird, stammt dieser zudem Solar-, Wind- und Wasserkraft, welcher in verschiedenen Kraftwerken überwiegend in Deutschland erzeugt wird. Dazu gehören ein 60 Fußballfelder großer Teil eines Solarparks in der Nähe von Ingolstadt sowie 24 Windparks mit insgesamt mehr als 200 Windrädern. Der daraus erzeugte Strom entspricht in etwa einer Menge, die 65.000 Haushalte jährlich verbrauchen. Ergänzt wird der intelligente Mix um Strom aus flexiblen Wasserkraftwerken.

Wie Mercedes-Benz zu verstehen gibt erfolge die Erzeugung des Grünstroms synchron zum Verbrauch. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Strombedarf des Unternehmens in jeder Viertelstunde mit Grünstrom aus dem Netz gedeckt wird. In vielen bisherigen Ökostromverträgen erfolgt die Einspeisung ins Netz rein bilanziell auf einer jährlichen Basis. Daher darf man ein solches Grünstromkonzept, vor allem in dieser Art und Größenordnung in Deutschland als bislang einzigartig bezeichnen.

Es ermöglicht den förderfreien Neubau des Solarparks sowie den Weiterbetrieb der Windkraftanlagen, die ab diesem Jahr aus der Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) fallen. 2018 war Mercedes-Benz der erste industrielle Großkunde in Deutschland, der durch ein ähnliches Konzept den langfristigen Weiterbetrieb von sechs norddeutschen Windparks nach Ende der EEG-Förderung sicherstellen konnte. Erste Mercedes-Benz Standorte werden bereits mit diesem CO2-freien Strom versorgt.

„Mercedes-Benz wird weltweit ab 2022 in den eigenen Werken CO2-neutral produzieren. Ab nächstem Jahr wird außerdem Strom, der für unsere Werke zugekauft wird, ausschließlich aus regenerativen Quellen stammen – also 100 Prozent Grünstrom weltweit. Die Erweiterung des Grünstrom-Portfolios in Deutschland ist dafür eine wichtige Grundlage.“ – Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG für Produktion und Supply Chain Management

Mit Blick auf Deutschland sei der Grünstrombezug nicht nur für die Pkw-Produktionsstätten, sondern für alle Daimler-Standorte sichergestellt. Dazu gehören auch die deutschen Van-, Truck- und Bus-Werke sowie die Zentral- und Verwaltungsbereiche – in Summe mehr als 100 Standorte. Damit leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland und zur Energiewende.

Auch Daimler Trucks & Buses stellt die Weichen für eine „grüne“ Produktion: Alle europäischen Werke sollen bis zum Jahr 2022 CO₂-neutral produzieren und über eine CO2-neutrale Energieversorgung verfügen. Daimler Trucks North America (DTNA) plant bis 2025 eine CO₂-neutrale Produktion an allen seinen Produktionsstandorten, wobei das Portland Truck Manufacturing Plant bereits 2020 die CO2-neutrale Produktion erreicht hat. Alle weiteren weltweiten Werke von Daimler Trucks & Buses werden folgen.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 27. März 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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alex:

Es läuft sicher nicht alles perfekt.Im Gegensatz zu den Zeiten wo E-Mobilität und grüne Energie nur belächelt wurden ist schon extrem viel passiert und es geht in schnellem Tempo weiter.
Anstelle sich darüber zu beklagen dass man nicht sofort alle alten Grundlastkw,s vom Netz nehmen kann und nicht schon Morgen sämtliche Verbrennerautos und Ölheizungen stilllegt
sollte man sich mal über die rasante Entwicklung der grünen Energieerzeugung und Mobilität freuen.
Egal wie man den Stand der Klimaproblematik sieht ist es doch einfach lächerlich ewig mit Fabrikschloten und dicken Auspuffrohren weiterzumachen.
Science Fiction Autoren mit Weitblick haben das schon vor 70 (z.B. Star Treck) Jahren als die Rauchschwaden der Welt noch als der letzte Schrei des Siegeszuges der Moderne gesehen wurden
realisiert.
Allerdings wird die bewegung von anti Individualmobilitätsideologen inzwischen dahingehend ideologisiert dass man den idividualverkehr sowie Schiffs- und Flugreisen gleich mit abschaffen will , auch wenn man sie umweltfreundlich umbauen kann.
Auf den Amish Lifestyle von militanten Antimobilitätsfanatikern kann ich gut verzichten.

Leser:

Richtig, Solaranlagen bitte auf die Dachflächen und nicht auf Grünflächen, Felder und Äcker, da diese Grünflächen noch viel wichtigere ökologischen Funktionen haben und zur Nahrungsmittelproduktion gebraucht werden. Mal abgesehen davon, dass man damit noch zu einer „Verknappung“ von Flächen beiträgt, wenn man gedankenlos die Landflächen einfach mit Solaranlagen zu stellt, während man mit den Flächen vielleicht noch anderes Sinnvolles anfangen hätte können. Wie gesagt, Solaranlagen am besten an und auf Gebäude und Bauwerke bauen, sodass Flächen nicht verbraten werden und die Auswirkungen auf die Umwelt begrenzt bleiben. Auf den Dachflächen von Gebäuden montierte Solaranlagen haben somit meist auch direkte Abnehmer für die erzeugte Energie..

Daniel W.:

Es gibt die Möglichkeit die Solaranlagen auf mehrere Meter hohe Stahlstützen zu stellen, dann kann darunter, ähnlich wie bei Streuobstwiesen, die Fläche noch landwirtschaftlich genutzt werden.

Sinnvoller ist natürlich die Nutzung von Dachflächen bei Industriebauten. Im Sommer wird das Dach auch gleichzeitig noch beschattet und die Solaranlagen sind weitgehend vor Dieben geschützt.

Auf Freifächen in der Natur sind Windkraftanlage vorzuziehen, da sie den Lichteinfall so gut wie nicht beeinträchtigen und das Wachstum der Pflanzen auf den umliegenden Flächen nicht stören.

An Windrädern kommen viel weniger Vögel ums Leben als an den Glasfassaden oder durch Katzen, Waschbären und anderen Vogelräubern – hier lassen sich die Vogelschützer vor den Karren der Lobbyisten spannen, deren Ziel es ist weitere Windräder zu verhindern.

Heinz Scherer:

Wenn man alle Maisfelder, welche derzeit noch für Biogasproduktion genutzt werden, mit PV überbauen würde, wäre schon der komplette deutsche Gesamtenergiebedarf gedeckt.

Peter W:

Ich sehe die Lösung nicht darin riesige Grünflächen mit PV zuzukleistern. Die Fabrikgebäude bei Daimler werden freigehalten, warum?

Heinz Scherer:

Zertifikate können nur einmal verkauft werden. Wenn alle Unternehmen und alle Verbraucher 100%-Grünstrom kaufen, dann ist auch alle Strom Grünstrom, da dann entsprechend investiert werden muss. Betrug wäre es Zertifikate zu fälschen und zweimal zu verkaufen, das ist aber sicher nicht der Fall.

Heinz Scherer:

Ne Wasserstoff aus dem Speicher wäre die beste Lösung :-) Aber die Wasserkraft holt sich Mercedes natürlich von Norwegen.

Daniel W.:

Was nützt es der Umwelt, wenn sich Unternehmen mit Zertifikaten CO2-frei rechnen?

Gar nichts – es müssen viel mehr Windkraftanlagen gebaut werden, die ja in Deutschland massiv politisch verhindert werden – gerade von Bayern, dem Land des künftigen „Möchtegern“-Kanzlers.

Dieses „Greenwashing“ ist die Fortsetzung der Geschichte des „Schummeldiesels“ – oder soll ich diese Art von Pressemeldungen als „Lügen für Fortgeschrittene“ bezeichnen?

Wenn unterm Strich dabei nicht deutlich mehr Ökostrom herauskommt, dann auf diese Artikel verzichten.

Anonymous:

Wenn das so gemacht werden soll – wie geplant, wird man bei Mercedes künftig im Sommer zweischichtig arbeiten und im Winter nur noch die Tagschicht machen können.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Windräder über 24 Stunden annähernd gleich produzieren, so ist das bei der Fotovoltaik definitiv nicht so.
Wie schließt Mercedes diese Lücke (nicht nur bilanziel!)
Da braucht es dann schon viel Wasserkraft.

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