Lucid Air sprintet so schnell wie keine andere E-Limousine über die Viertelmeile

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Lucid Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 5 min

Im September 2020 soll das Serienfahrzeug der Elektro-Limousine Lucid Air auf die Straße kommen. Ende Juni konnten wir bereits erfahren, dass der Lucid Air das aerodynamischste Luxusauto der Welt istNachdem man nun eigener Aussage in puncto Reichweite Maßstäbe setztwill man auch beim Laden entsprechend punkten. Zudem weiß man mit einem massiven 113-kWh-Akku auf aufzuwarten. Und dennoch sollte man auch die Sprintfähigkeiten der E-Limousine nicht aus dem Blick verlieren.

Trotz der Tatsache, dass sich der Lucid Air als fortschrittliches Luxus-E-Auto versteht, welches neue Standards für nachhaltige Verkehrsmittel setzen will, kann er auch seine Muskeln spielen lassen. Dies wurde im Rahmen der Bekanntgabe weitere Einzelheiten zum Antriebsstrang offenbart. Denn mit seinen bis zu 1.080 PS in einer zweimotorigen, allradgetriebenen Architektur ist der Lucid Air in der Lage, Viertelmeilen-Zeiten von bis zu 9,9 Sekunden auf einer konstanten Basis zu erreichen. Ein Novum für Elektro-Limousinen. Trotz der Sprintfähigkeit sind auch lange Strecken kein Problem, bis zu 832 km nach EPA seien möglich.

„Wir haben uns bei Lucid Motors von Anfang an darauf konzentriert, den richtigen Fokus zu setzen – Fokus auf solide technische Prinzipien, Fokus auf die Effizienzsteigerung sowie Fokus auf die Leistungsmaximierung, um ein erstklassiges Elektrofahrzeug zu schaffen. Wenn der Lucid Air im kommenden Frühjahr auf den Markt kommt, wird die Welt sehen, dass wir nicht nur die mit Abstand beste Elektrofahrzeug-Technologie entwickelt, sondern auch einen neuen Maßstab für Elektrofahrzeuge insgesamt gesetzt haben.“ – Peter Rawlinson, CEO und CTO von Lucid Motors

Nicht gerade tief gestapelt diese Ansage von Lucid Motors CEO Rawlinson. Muss man aber auch nicht, wenn man der Meinung ist, dass man „nichts Geringeres als eine technologische Meisterleistung in allen Bereichen, an der ein Auto dieser Luxusklasse gemessen wird“ auf die Straße bringen wird, wie Rawlinson ebenfalls zu verstehen gibt.

Erst kürzlich betonte Lucid-CEO Peter Rawlinson, dass man mit dem ersten Elektroauto, der Oberklasse-E-Limousine Air, eher auf Kundschaft der Mercedes S-Klasse und weniger auf das Model S von Tesla abziele. Eine Betitelung als Tesla-Killer sollte man daher eher unterlassen, wie er findet. Und dennoch wird es schwer diese Vergleiche nicht zu ziehen. Vor allem, da Lucid Motors ähnliche Ansätze wie Tesla verfolgt und viel im eigenen Haus entwickelt und optimiert.

Selbst entwickelte Antriebseinheit setzt neue Maßstäbe am Markt

So gibt das Unternehmen zu verstehen, dass man neben dem Antriebsstrang eine Reihe leistungsstarker, kompakter und hocheffizienter Permanentmagnet-Elektromotoren entwickelt habe. Durch die Kombination dieser Motoren mit einem Inverter und einem integrierten Getriebe samt Ausgleichsgetriebe entsteht somit eine hochmoderne elektrische 900V+ Antriebseinheit, die lediglich 74 Kilogramm (163 lb) wiegt.

Damit ist sie klein genug, um in einen Handgepäckkoffer zu passen. Jede Antriebseinheit leistet dabei über 650 PS. Um einen Vergleich zu ziehen gibt Lucid zu verstehen, dass die Leistungsdichte bei 41 PS pro Liter liegt und damit weit über dem, was sonst auf dem Elektrofahrzeugmarkt angeboten wird. Des Weiteren ist es so, dass die kompakte Bauweise den Einsatz von ein, zwei oder sogar drei Einheiten für den Antrieb des Lucid Air ermöglicht.

Insgesamt seien die Antriebseinheiten des Start-Ups, im Vergleich zum Wettbewerb, um 45 Prozent leichter und bis zu 59 Prozent leistungsstärker. Hinsichtlich ihrer Leistung sind die Motoren darüber hinaus zweieinhalbmal kompakter im Volumen als die des nächsten Konkurrenten. Bemerkenswert ist dabei auch die Tatsache, dass die Motoren bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute erreichen können – ein bedeutender Leistungsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Der Unterschied liegt im Detail, gibt Lucid Motors zu verstehen

Als Grundlage für die herausragenden Eigenschaften der Elektromotoren ist vor allem die Einführung einer eleganten und revolutionären neuen Motor-Wicklungstechnologie hervorzuheben. Damit können die Leistungsabgabe maximiert und die elektrischen Verluste reduziert werden. Außerdem verfügt der Motor über ein innovatives Kühlsystem, das die Wärme aus der Statorwicklung effektiver ableitet, die Verluste minimiert und den Wirkungsgrad erhöht.

Die äußerst kompakte Bauweise der elektrischen Antriebseinheiten liefert die Basis für das Designkonzept der Space Concept-Fahrzeuge von Lucid. Erreicht wird dies unter anderem durch das Getriebe samt Ausgleichsgetriebe, die erstmals vollständig in einen Elektromotor integriert wurden. Zusammen bilden sie ein kombiniertes Antriebssystem, das sowohl leicht als auch extrem effizient ist. Gleichzeitig nutzt Lucid ein Hochspannungs-Siliziumkarbid-MOSFET-System in seinen Wechselrichtern, um den Wirkungsgrad zu maximieren, insbesondere unter realen Fahrbedingungen.

Herzstück der elektrischen Plattform des Lucid Air ist die besonders hohe 900V+-Architektur in Kombination mit der Onboard-Ladeeinheit Wunderbox. Hinter der “Wunderbox” verbirgt sich eine innovative Onboard-Ladeeinheit die mehrere normalerweise getrennte Funktionen in sich vereint. Dadurch ist der Lucid Air vollständig kompatibel mit der öffentlichen Ladeinfrastruktur, einschließlich der 350-kW-Ladestationen, deren Netz auch in Deutschland weiter ausgebaut wird.

Zudem stellt die Wunderbox eine große Bandbreite an zukunftsweisenden, bidirektionalen Stromversorgungsfunktionen vom Fahrzeug bis zum Stromnetz (V2G) zur Verfügung wie zum Beispiel für die Bewältigung von Stromausfällen im Haus. Auch das Laden von Fahrzeug zu Fahrzeug (V2V) ist möglich. Darüber hinaus spielte das Know-how der Technologieabteilung von Lucid Motors, Atieva, eine große Rolle. Sie liefert seit 2018 Batteriepakete für die gesamte Formel E und wird dies bis 2022 fortsetzen. Das Ergebnis ist ein Batteriesystem für den Lucid Air, das hohe Sicherheit, Leistung und Energiedichte bietet.

Quelle: Lucid Motors – Pressemitteilung vom 02. September 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Jürgen:

Baue gerade einen Nuklearmotor mit 10.000PS da wartet die Welt drauf.
Ironie beiseite: Kein Mensch braucht ein Auto mit über 1.000PS, was soll der Blödsinn? Weniger Leistung dafür besserer Preis, von innen ist der Lucid ein Hammer, muss man schon zugeben!
Der E-Techniker (Elektrolurch)

neumes:

Das Ding wird wohl ein Kracher!
Find ich gut, weiter so!

es bleibt spannend…

Skodafahrer:

Tesla rollt jetzt schon die V3 Lader mit Spannungen von bis zu 1000V aus.
Wenn es ausreichend viele dieser Lader gibt, dann kommen auch neue Modelle mit mehr Reichweite und Leistung.
Wie z.B. das Tesla Model S mit Plaid Antrieb.
Zukünftige Fahrzeuge mit sehr großen Batterien wie der Roadster 2 oder der Cybertruck hätten an den V2 Ladern zu lange Ladezeiten.

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