Lucid Air Sapphire: Mit 920 kW in zwei Sekunden auf 100

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Lucid

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das E-Auto-Startup Lucid hat die endgültigen Daten für den Lucid Air Sapphire angekündigt. Und die haben es in sich: Die rein elektrische Luxuslimousine hat drei E-Motoren verbaut, zwei im Heck, einen an der Vorderachse, die gemeinsam 920 kW (1251 PS) an Leistung bereitstellen. Auf 100 km/h geht es so innerhalb gut zwei Sekunden. Für den Spurt auf 60 Meilen pro Stunde (96,6 km/h) gibt Lucid exakt 1,89 Sekunden an. 100 Meilen pro Stunde (161 km/h) erreicht der Air Sapphire demnach in 3,84 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Lucid mit umgerechnet 330 km/h an.

Lucids neues Topmodell verfügt zudem über Carbon-Keramik-Bremsen, um die Kräfte auch wieder bändigen zu können, ein spezielles aerodynamisches Paket, Sportsitze mit Heiz-, Kühl- und Massagefunktion sowie eine sportlich abgestimmte Federung. Die geschätzte Reichweite nach der US-amerikanischen EPA-Norm liegt bei 427 Meilen, umgerechnet 687 Kilometer. Abgaben zur Ladegeschwindigkeit macht Lucid nicht, nur dass das 900-Volt-Layout „ultraschnelles“ Laden ermögliche. Die Produktion des Air Sapphire soll im September beginnen, kurz darauf sollen die ersten Auslieferungen folgen.

Lucid will mit dem Air, Gewinner des World Luxury Car Awards, neue Maßstäbe für luxuriöses und elektrisches Fahren setzen. „Mit der Veröffentlichung des Lucid Air Sapphire erleben wir einen herausragenden Moment. Die Technologie, die den Sapphire antreibt, ermöglicht eine unübertroffene Mischung aus Leistung, Agilität und Vielseitigkeit“, sagt Peter Rawlinson, CEO und CTO der Lucid Group. Das Ergebnis sei „ein extrem leistungsfähiges Auto“, so der Lucid-Chef: „Mit dem Lucid Air Sapphire haben wir die Messlatte einmal mehr erhöht und die Kluft zwischen Lucid und seinen Konkurrenten vergrößert“, betont er selbstbewusst.

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Interessant ist die Auslegung der Fahrmodi: Der Smooth-Modus ist auf komfortables und hocheffizientes Fahren ausgelegt. Der Swift-Modus wurde für temperamentvolles und sportliches Fahren auf der Straße entwickelt. Der Sapphire-Modus erhöhe die Leistung erheblich und kombiniere – Achtung PR-Sprech, ungefiltert – „unübertroffene Leistung und Drehmoment mit unglaublichen Reflexen und Agilität für das ultimative Fahrerlebnis auf der Straße“.

Der Track-Modus wiederum, der ausschließlich für den Einsatz auf Rennstrecken entwickelt wurde, verfüge über drei zusätzliche Sub-Modi – Dragstrip, Hot Lap und Endurance – um den Antriebsstrang und die Batterie für eine bestmögliche Leistung zu optimieren und zu konditionieren.

Dass sowas seinen Preis hat, dürfte klar sein. In Vollausstattung kostet der Sapphire in den USA 249.000 Dollar, gut 227.000 Euro – vor Steuern. Informationen über die Verfügbarkeit für Märkte außerhalb Nordamerikas sollen zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden.

Quelle: Lucid – Mitteilung vom 08.08.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Spiritogre:

Ich erlebe eher das Gegenteil, Marken werden selbst in Deutschland, wo die Leute teils mit Kik Klamotten rumlaufen immer wichtiger.

Norbert Seebach:

Endlich ein E-Auto für die unteren Einkommensschichten! Mit noch nichtmal 2000PS muss man sich zwar ein wenig einschränken, aber als Zweitwagen scheint er ganz ok…

Smartino:

Zur angeblichen Tracht Prügel an der Börse hier die echten Börsenzahlen YTD:
Tesla +78.0%
BMW +17,8%
DAX + 12.0 %
VW -1.5%
Lucid -8.7%
(Quelle: UBS)

Aua, aua! Wer hat hier Prügel bezogen lieber Marc?

Smartino:

Image und Marken waren vorgestern. Sie werden stets unwichtiger.

Wenn die superteure Nobelmarke Rolls Royce die Kompromissplattform vom i7 übernommen hat, ist das ein beschämendes Armutszeugnis.

Marc:

Jetzt sollte man sagen, dass Tesla in dem einen Monat nachdem sie im Bericht von Q2 zähneknirschend zugeben mussten, dass ihre Marge in den normalen OEM-Bereich gefallen ist (Tavares: Welcome to my world, Elon Musk!) an der Börse noch eine größere Tracht Prügel bezogen haben. Mehr als 25% Verlust in 20 Handelstagen. Aua, aua!

Wolfbrecht Gösebert:

„Lucid ist pleite!“

Naja … was wirklich feststeht, ist der stürzende Aktienkurs, der ist innerhalb eines Jahres von 21,irgendwas auf aktuell 5,781 € gesunken … stay and see :]

heinr:

Die Entwickler kommen mir vor wie Dinos mit Potenzstörung.

Marc:

Gut, da gibts jetzt die Limousine, die den Plaid deutlich auf dem Dragstrip geschlagen hat. Schon vor einem Jahr als seriengleicher Prototyp, damit Tesla die Grenzen aufgezeigt bekommt. Aber das ist kein Wunder. Mehrere Motoren einbauen kann jeder. Allerdings hat der Lucid einen größeren Akku, ist sparsamer, viel besser verarbeitet und luxuriöser ausgestattet, die Software ist mit CarPlay mehr auf die Bedürfnisse der Kunden entwickelt und die Assistenzsysteme sind nicht so nervig. Aber auch das konnte man ahnen, denn die Entwickler kamen ja von Tesla und wollten ein besseres Auto bauen. Das ist gelungen.

Nur liegen dem Konzept des Lucid zwei große Fehler zugrunde: Erstens, ist Tesla schon lange nicht mehr die Benchmark. Das Model S wird weder gut verkauft, noch ist es technisch vorne. Musk baut es nur noch „aus sentimentalen Gründen“. Zweitens, sind überragende Eigenschaften in der Preisklasse nicht wichtig. Es geht viel mehr um Image, dazu passende Eigenschaften und um das Kundenerlebnis. Na klar ist der EQS 450+ dem Lucid über alles technisch unterlegen. Er macht aber viel mehr her. Keiner würde ahnen, dass der mit Zweifarblackierung und Hyperscreen nur 130k kostet. Ist leise, rollt sanft, wirkt wertig. Und fährt ein gescheites Stück deutsche Autobahnen mit einer Akkuladung. Anders herum, der Spectre kostet 400 k und bespoke 550k. Das ist noch viel teurer für nur 102 kWh netto. Reicht aber, niemand fährt damit Hamburg-München. Und die Stille passt zu Rolls Royce. Rolls Royce? Ist das nicht ein BMW i7 Chassis mit etwas anderem Bodywork? Stimmt, aber es ist ein Rolls Royce! Solche Details sind nicht wichtig.

Das ist das Unglück von Lucid, sie haben kein Image. Sie sind keine Marke, bei der man Produkte für sechsstelliges Geld kaufen würde. Da können die Araber Geld reinstecken, wie sie wollen.

Frank:

Lucid ist pleite!

Diese Ankündigungen eines tollen tollen noch nie dagewesen Autos dienen lediglich dazu einigen professionellen Investoren Zeit zu geben um noch möglichst viel Geld aus der Unternehmung zu ziehe, bevor man diese bachab schickt.

Der Dumme ist wie immer der Kleinanleger, der Zulieferer, der Mitarbeiter dessen Pensionsfond gerade verbrannt wird und einige leichtgläubige Kunden, die jetzt noch evtl. Anzahlungen leisten.
Die Führungsetage zahlt sich momentan noch fürstliche Gehälter und in 6 Monaten sitzen die dann in irgendeinem anderen Aufsichtsrat.

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