Lotus steigt auf Langstrecken-Hybride um

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Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 2 min

Die britische Marke Lotus plant künftig einen Umstieg auf Elektroautos mit Reichweitenverlängerung, die also mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor ausgestattet sind und damit zu der Kategorie der Hybridautos zählt. Der Hersteller, der inzwischen zu dem chinesischen Konzern Geely gehört, wendet sich damit von seinen ursprünglichen Plänen ab, bis 2028 eine reine Marke für Elektroautos zu werden.

Hybrid statt vollelektrisch

Noch im Jahr 2023 haben die Geschäftszahlen von Lotus gezeigt, dass das Unternehmen mit seinem reinen Fokus auf Elektromotoren durchaus erfolgreich wirtschaften kann. Im Rahmen der Vision80-Strategie hat es sich das Unternehmen ursprünglich vorgenommen, bis zu seinem Jubiläum von 80 Jahren im Jahr 2028 ein vollelektrisches Portfolio zu haben.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres verkaufte Lotus über 7500 Fahrzeuge, was einer Steigerung von 134 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Trotzdem hat das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte Verluste von umgerechnet über 400 Millionen Euro gemacht.

Nun gab der Autohersteller bekannt, dass es die Zukunft in Autos mit Reichweitenverlängerer (engl. Range Extender) sieht und Lotus entsprechend seine Pläne der Vision80-Strategie zugunsten der Hybridautos aufgibt. Die Modelle mit Range Extender können bei Lotus nach Angaben des Unternehmens künftig mehr als 1100 Kilometer Reichweite erreichen. Außerdem sollen die sogenannten Super-Hybride der Marke mit einer elektrischen 900-Volt-Architektur, einem Turbomotor und einem großen Batteriepaket ausstattet sein.

Dass die reinen Elektroautos im Bereich der Luxusautos eher langsam Fuß fassen, liege daran, dass die Motoren von Luxusautos bereits sehr leistungsstark seien, das Fahrerlebnis recht ähnlich sei und Acht- sowie 12-Zylinder-Motoren gut funktionieren, so der Lotus-CEO Feng Qingfeng gegenüber dem Wall Street Journal. Gegenüber den bestehenden Motoren sei die Leistungssteigerung eines Elektroautos nicht interessant genug, um eine wohlhabende Kundschaft anzusprechen, so Qingfeng.

Quelle: carsales – Lotus plots switch to range-extender hybrid

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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MMM:

Ich frage mich, warum man ausgerechnet in dem Land, in dem die besten Batterien gebaut werden, nun auf eine Technik setzt, die in Europa schon seit mindestens einem Jahrzehnt heiß diskutiert wird, als letzten Endes überflüssig.
Und nein, die durch die Batteriegröße gegebene Verschiebung der Antriebspriorität ändert nichts wesentliches – es sind noch immer zwei unterschiedliche Antriebskonzepte an Bord, und eine davon ist überflüssig.
Wir reden ja nicht von Autos für Lieschen Müller, die im Dachgeschoss wohnt und ihren Fiat vor der Tür nicht laden kann. Wir reden von Kunden, die 6-stellige Kaufpreise achselzuckend hinnehmen, und die können (fast immer) zu Hause oder an einem anderen festen Ort laden.

Ein Lotus mit Stromaggregat im Kofferraum, um eine 400 kg schwere Batterie zu laden. Zum Glück hat Chapman das nicht erlebt.

Matze:

Das sich in die eigene Tasche lügen und klimapolitisch rückschrittige Gequatsche Greift weiter um sich. Lotus braucht auch keiner mehr…

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