Lamborghini zögert bei elektrischen Supercars

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Lamborghini ist bekannt für seine leistungsstarken und lauten Supersportwagen mit Verbrennungsmotoren. Doch die Zukunft der Mobilität geht immer mehr in Richtung Elektrifizierung. Viele andere Hersteller haben bereits elektrische Modelle auf den Markt gebracht oder angekündigt, auch im Sportwagensegment. Warum also zögert Lamborghini noch, den Schritt zu einem rein elektrischen Supersportwagen zu wagen? Immerhin hat man zuletzt ein erstes elektrisches Modell ab 2028 angekündigt.

Die Antwort liegt zum Teil in der Philosophie des Unternehmens. Für Lamborghini sind nicht nur die Leistung und das Design seiner Autos wichtig, sondern auch der Sound, der die Emotion erzeugen soll. Ein Elektroauto würde diese Aspekte verändern oder gar verlieren. Der CTO von Lamborghini, Rouven Mohr, sagte kürzlich in einem Interview mit Motor1.com: “Wir glauben nicht, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt ist für einen elektrischen Supersportwagen von Lamborghini.

Der erste elektrische Lamborghini soll ab 2028 nun aber keines der bisherigen Lamborghini Modelle Huracan oder Aventador ersetzen. Es soll sich um ein viertüriges Crossover handeln. Hier hat Lamborghini mit dem Urus bereits ein schnelles Luxus-SUV auf dem Markt, aber dennoch verspricht Mohr eine eigenständige vierte Modelllinie. Die E-Auto-Technologie sei noch nicht bereit für ein „ultra-high-performance“ Fahrzeug.

Gründe für die Zurückhaltung von Lamborghini sind also vor allem die technische Herausforderungen, ein Elektroauto zu bauen, das den hohen Ansprüchen des Unternehmens gerecht wird. Ein Elektroauto muss nicht nur schnell und agil sein, sondern auch eine ausreichende Reichweite und Ladezeit haben. Zudem muss es leicht genug sein, um das Handling und die Dynamik nicht zu beeinträchtigen. Diese Anforderungen seien schwer zu erfüllen mit der aktuellen Batterietechnologie und der vorhandenen Ladeinfrastruktur.

Man geht es also langsam an bei Lamborghini. Dabei hat man mit Konzernmutter Audi eigentlich alle Trümpfe auf der Hand. Audi hat mit dem e-tron GT, der gemeinsam mit Porsche entwickelt wurde, eines der sportlichsten E-Autos auf dem Markt. Audi hat bereits angekündigt, dass man ab 2026 alle neuen Modelle nur noch elektrisch entwickeln wird. Das bedeutet auch, dass der Nachfolger des Audi R8 mutmaßlich ein elektrisches Supercar sein wird. Ich gehe davon aus, dass auch Lamborghini von dieser Entwicklung profitieren wird und die Strategie im Hause lautet, sich bis dahin im Sinne seiner Fans und Kunden zurückhaltend bis bedeckt zu geben.

Quelle: Motor1.com – Lamborghini: „Nicht der richtige Zeitpunkt“ für Elektro-Supercar

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Läubli:

Warum denn? Meinst du etwa echt, dass Lamborghini aussterben könnte?

Also nein – bleiben wir doch realistisch. Der erste Hybride gibt es ja bereits… aber das ist nicht Lambo-like. Die bauen jetzt noch Verbrenner und verkaufen diese auch gut – dann aber plötzlich aus heiterem Himmel wird ein Elektrobolzen alles wegfegen, dieser wird dann ein enorme Aufmerksamkeit genießen und jeder will so ein neues Teil kaufen. Das geht dann aber kaum, denn man wird diesen zuerst limitieren – ich warte gespannt auf den ersten rein elektrischen Lambo.

Danach folgen weitere und wohl nur noch elektrische Lambos. Dann hat man es geschafft. Lambo hätte jetzt zu viel zu verlieren, genau wie Porsche mit dem 911. Mit solcher Klientel muss man wohlüberlegt umgehen, Schnellschüsse töten hier ungemein schnell.

Kliko:

viel zu spät

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