Jahresstatistik beziffert Rückgang des E-Auto-Absatzes 2024

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Ende 2023 hatte die Bundesregierung die Förderung von Elektroautos kurzfristig abgebrochen. Dies gilt als eine der Hauptursachen dafür, dass in Deutschland – anders als in vielen anderen Märkten in Europa und auf der Welt – im vergangenen Jahr der Absatz von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr abrutschte. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) kann diesen Rückgang nun mit seiner Jahresstatistik exakt beziffern: Mit 380.609 neu zugelassenen E-Autos sank dieser Wert um 27,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch insgesamt gingen die Neuzulassungen in Deutschland zurück, über alle Antriebsarten hinweg jedoch nur um ein Prozent. Etwa 2,8 Millionen Autos wurden insgesamt bundesweit zugelassen, etwas mehr als zwei von drei Zulassungen entfielen dabei auf gewerbliche Zwecke. Der Absatz von Benzinern legte um 1,4 Prozent zu, Plug-in-Hybride um 9,2 Prozent, Voll- und Mildhybride um 12,7 Prozent zu. Autos mit Dieselantrieben wurden indes mit einem Minus von 0,7 Prozent etwas weniger neu zugelassen als noch 2023. Gasantriebe spielen kaum noch eine Rolle, CNG-Autos wurden sogar nur 137 neu zugelassen.

Die Dekarbonisierung im Verkehr kommt mit diesen Entwicklungen in Deutschland nicht voran. Dies belegt der Wert der durchschnittlichen CO2-Emission pro Fahrzeug, die entgegen des eigentlichen Ziels von 114,9 auf 119,8 Gramm CO2 pro Kilometer anstieg.

Porsche und VW legen bei Absatz zu

Bei den deutschen bzw. in Deutschland ansässigen Marken legte Porsche um 9,9 Prozent im Jahresvergleich über alle Antriebsarten hinweg zu, auch Volkswagen wurden um 3,4 Prozent mehr zugelassen als 2023. Auch Opel hat ein kleines Plus von 2 Prozent zu verzeichnen. Rückgänge müssen indes unter anderem Audi (-18,1 Prozent), Ford (-14,6 Prozent), Mercedes (-7 Prozent) und minimal auch BMW (-0,1 Prozent) verkraften. VW war mit einem Anteil von 19,1 Prozent wie im Vorjahr die zulassungsstärkste Marke.

Bei den Importmarken gelang Peugeot ein sattes Plus von 44 Prozent, gefolgt von Volvo (+39,3 Prozent), Citroën (+32,9 Prozent), Toyota (+27 Prozent), Skoda (+22 Prozent), Seat (+14,9 Prozent) und Dacia (+4,1 Prozent). Rückgänge zeigten sich indes bei Fiat (-24,8 Prozent), Renault (-20,4 Prozent), Hyundai (-9,4  Prozent), Kia (-8 Prozent) und Mazda (-2,5 Prozent). Massive Rückgänge müssen die beiden Elektroautohersteller Tesla (-41 Prozent) und Polestar (-49,4 Prozent) verkraften. Die anteilsstärkste Importmarke war erneut Skoda (7,3 Prozent).

Drei von zehn neuen Autos auf deutschen Straßen waren dem KBA zufolge SUV. Der Anteil der Kompaktklasse betrug 18,7 Prozent, drittgrößte Gruppe war die der Kleinwagen mit 12 Prozent. Den stärksten Zuwachs mit einem Plus von 30,5 Prozent gab es 2024 in der Oberklasse, was auch zum insgesamt pro Auto gestiegenen ausgestoßenem CO2 passt. Bei den Nutzfahrzeugen nähert sich der Anteil der batterieelektrischen Marken langsam der 5-Prozent-Marke. Inklusive ein paar wenigen Plug-in-Hybriden lag der Anteil von Elektro- und elektrifizierten Nutzfahrzeugen bei 4,6 Prozent.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt – Pressemitteilung vom 6. Januar 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Marco:

Es gibt die VW Group und die einzelnen Marken.
Stellantis wird ja auch mit seinen einzelnen Marken ausgewiesen.

Skodafahrer:

Falsch!
Die KBA – Statistik zeigt nicht den Absatz, sondern die Neuzulassungen.
Wegen der CO2 – Flottengrenzwerte des Jahres 2025 bemühte sich die Industrie möglichst viele Neuzulassungen nach 2025 zu verschieben.
In vier Wochen wissen wir mehr, dann gibt es die ersten KBA Daten des Jahres 2025.

Sabine T.:

VW, Audi, Skoda, Porsche sind getrennte Auto MARKEN.

Christian:

Skoda ist doch auch VW, warum wird das getrennt? VW ist genauso Audi und Porsche.

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