IONITY: Reichweite & Ladezeiten als Schlüssel zur Akzeptanz der E-Mobilität

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IONITY

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Auch bei uns auf der Plattform wird noch immer viel darüber spekuliert und diskutiert, was Kunden im Jahr 2021 eigentlich über Elektromobilität wissen und welche Mythen sie schnell vergessen sollten. Eine erste Aufklärung, wenn es um die Mythen der E-Mobilität geht, sollte dir unser e-Book liefern. IONITY wollte sich bewusst damit auseinandersetzen und hat eine europaweite Umfrage in 9 Ländern unter 6.020 Personen in Auftrag gegeben.

Im Mittelpunkt stand hierbei die Frage, wie es bei Fahren von Verbrennern (ICE) und Elektroautos (EVs) um das Wissen über E-Mobilität steht. Dabei hat sich gezeigt: Zwischen den Ländern (Deutschland, Frankreich, Norwegen, UK, Tschechien, Italien, Spanien, Portugal und den Niederlanden) gibt es erhebliche Unterschiede, noch größere Gemeinsamkeiten und fast überall großen Aufklärungsbedarf. Geht es nach der Mehrheit der befragten Person, darf man davon ausgehen, dass wir in zehn Jahren überwiegend mit E-Autos fahren werden.

30 Prozent der Befragten ziehen den Wechsel, für sich, zum “Stromer” sogar schon in den kommenden 12 Monaten in Betracht. Das entscheidende Argument für die Befragten, die bereits elektrisch unterwegs sind, ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes (39 %) – allein in Italien sind es größtenteils die von der Regierung gewährten Subventionen die für den Wechsel zum Elektroauto (57 %) ausschlaggebend sind.

Warum nicht zum E-Auto gewechselt wird verwundert an sich auch nicht. So herrscht Einigkeit über alle Grenzen hinweg: für 37 Prozent der Befragten ist “eine größere Reichweite” der Schlüssel bei der Entscheidung für ein Elektroauto. Dabei sollte der Auf- und Ausbau eines europäischen High Power Charging Netzwerks, wie das von IONITY, solche Bedenken zukünftig unbegründet lassen, wie das Unternehmen in seiner Mitteilung verlauten lässt. Spannend ist die Tatsache, dass Reichweite und Ladezeiten noch immer Hauptargumente gegen den Umstieg auf Elektroautos sind. Dies zeigen auch die Assoziationen, die die Befragten mit dem Fahren von Elektroautos in Verbindung bringen.

Auch die unterschiedlich stark entwickelte Ladeinfrastruktur der einzelnen Länder beeinflusst die Ergebnisse. In den Niederlanden, einem Land mit gut ausgebauter Ladeinfrastruktur, haben die Fahrer von Elektroautos aufgrund der gemachten Erfahrungen tatsächlich weniger Bedenken bezüglich Ladezeiten (37 %) oder Ladestationen (35 %). Gleichwohl herrscht ebenfalls Diskrepanz zwischen Vermutungen und den tatsächlichen Erfahrungswerten – so denken Verbrenner-Fahrer in den Niederlanden beim Thema E-Mobilität sofort an die Suche nach Ladestationen (49 %) oder die Dauer des Ladevorgangs (43 %).

In Spanien sieht dies ganz anders aus. Trifft man dort auf eine vergleichsweise unterentwickelter Ladeinfrastruktur. Hier haben E-Mobilisten, die größeren Bedenken hinsichtlich des Ladenetzwerks: Sie verbinden das Fahren eines Elektrofahrzeugs am häufigsten mit der Suche nach Ladestationen (65 %). Die Ergebnisse der Umfrage bekräftigen, wie wichtig der kontinuierliche Ausbau und die Weiterentwicklung der europäischen Ladeinfrastruktur ist. Die bestehenden Hürden, die Verbraucher vom Wechsel zur Elektromobilität abhalten, sollten mit dem europaweiten Ausbau von Ladeinfrastruktur, den Modelloffensiven der Fahrzeughersteller sowie den erhöhten Reichweiten neuer Fahrzeuge bald der Vergangenheit angehören; so IONITY abschließend.

Quelle: IONITY – Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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bergfex:

@Quaster: Ja, der Staat hat ein Interesse an billigen Anbieterpreisen. Denn die Stromsteuer ist auf kWh bezogen und nicht auf den Endpreis, den Ionity verlangt. Je weniger der Strom kostet, umso mehr wird er gekauft und umso mehr verdient der Staat. Selber Naivling.

bergfex:

@Quaster: Woher weißt Du, dass alle nachziehen und es mit der Herrlichkeit bald vorbei ist? Bist Du ein Prophet? Bei mir zu Hause machen weder der Sromanbieter noch der Staat den Preis. Die Sonne liefert kostenlos. Und das tut sie auch im Winter, aber natürlich nicht so üppig. Selber Naivling.

adson:

Dem kann ich nur voll und ganz beipflichten. Mein eGolf (seit 14 Monaten) war, auf Grund der realen Reichweite von nur ca. 240km, eigentlich als Übergangslösung gedacht. Zumal ich mind. alle 2 Wochen eine Fahrt von 230km habe. Inzwischen habe ich mich jedoch recht gut mit dem Auto angefreundet. Meine Reichweiten liegen unter ungünstigsten Bedingungen (Schneeregen und heftiger Gegenwind) immer noch bei 193km und unter günstigsten Bedingungen (ohne LKW-Surfen) bei 286km. Jedoch stets mit vorausschauender Fahrweise, die ich auch bereits mit meinem Benziner hatte. Die CCS-Lademöglichkeit, mit real 38 bis 42kW, reicht mir ebenfalls völlig aus, da ich ja nicht von 5% auf 100% laden muss, sondern häufig nur 16 kWh in etwa 25 min. nachlade.
Obwohl ich meistens ohne Zwischenladung durchfahren könnte, lege ich meine Mittagspause vorwiegend so, dass ich an einem Typ2-Lader nachladen kann. der geringe Zugewinn an Reichweite bringt mir weitere Sicherheit, ohne zus. Zeitverlust. Zwischenzeitlich besteht auch bei uns im ländlichen Raum, sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung, die Möglichkeit der CCS-Ladung. Und in Ost-West-Richtung verläuft ja die Autobahn. Damit ist das Reichweitenproblem für mich endgültig völlig vom Tisch. Leider sind meine Urlaubsfahrten Pandemiebedingt ausgefallen, aber an den Autobahnen war die CCS-Versorgung ja überall schon länger kein Thema mehr. Ich würde auch gern 2x im Jahr, mit zwei Fahrrädern auf der Anhängekupplung, an die Nordsee fahren, doch leider lässt VW die Montage einer AZV nicht zu (hier wird mit Garantieverlust gedroht). Wenn man den künftigen E-Mobilisten Mut machen will, sollte man die Frage zum Ersatz der Fahrbatterie, zu machbaren Preisen, viel stärker kommunizieren. Hier höre ich immer das Argument, „wenn die Garantie vorbei ist, ist die Batterie nur noch auf 70% SoH“ und damit das Fahrzeug, bei Batteriekosten um 17.000€, ein wirtschaftlicher Totalschaden – reale Werte gibt es kaum. Das die Batterie locker 200.000km hält (bei guter Pflege) traut sich so keiner auszuprobieren. Wenn der Hersteller dann wirklich mal einige Batterien zu einem günstigen Preis ersetzen muss, ist dass doch kein Vergleich zu der Sicherheit die man den Kunden vermittelt hat.

Marc Stumpe:

Oder gleich einen Tesla fahren.

Marc Stumpe:

Die von Ionity hätten mal lieber fragen sollen, wie die BEV-Fahrer ihre Preis-Politik finden.
Um Reichweite und Ladegeschwindigkeit kümmern sich schon die BEV-Hersteller, und das auch mit zunehmendem Erfolg.

Farnsworth:

Reichweite ist das wohl am meisten überschätzte Feature für Verbrennerfahrer. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem größerem Akku oder einer schnelleren DC Lademöglichkeit hätte, würde ich immer das Letztere bevorzugen. Einen großen Akku benötige ich so selten, dass die Ressourcen dafür zu schade sind. Mein E-Up kommt lediglich 260km weit laut WLTP. Trotzdem musste ich in nun 10 Monaten nur auf einer Fahrt auf dem Hin und Rückweg zwischenladen. Und einen wirklichen Schnelllader besitzt der E-Up nicht. Würde ich den Akku in 15-20 Minuten wieder auf 80% bekommen wäre ich vollkommen zufrieden. Mehr bräuchte ich nicht.

Natürlich würde ich mit dem Auto aber auch nicht in den Urlaub nach Italien fahren wollen. Letztes Jahr haben wir mit unserem Hybriden die letzte Urlaubsfahrt gemacht. Eine Rundreise durch Tschechien. Hätte ich die Reise mit dem E-Up gemacht hätte ich auch nur zweimal auf dem Hin und Rückweg einen Zwischenladestop einlegen müssen. Ansonsten hätte ich das Auto auch in den angefahrenen Städten wieder an AC aufladen können. Der Vorteil am E-Auto: Auto steht, Auto lädt.

Farnsworth

Farnsworth:

Naja, wie oft muss Otto Normal denn überhaupt unterwegs an den Schnelllader? Und: es gibt ja nicht nur Ionity. ENBW baut sich gerade 300kW Lader überall auf (z.B. zwei Säulen vor unserem nahegelegenem Baumarkt) Der Preis des Schnelladers am Supermarkt wird für die meisten Laternenparker doch viel ausschlaggebender sein. Oder eine in die nächste Straßenlaterne integrierte AC Lademöglichkeit.

Farnsworth

Quaster:

Hat denn der Staat ein Interesse an billigen Anbieterpreisen? Wenn Verbrenner wegfallen, wo soll er da seine Einnahmen regenerieren? Ich bin entsetzt über so viel Naivität!

Quaster:

Warte mal ab. Irgendwann ziehen alle nach. Bald ist’s vorbei mit der billigen Herrlichkeit. Oder hat jemand von den Naivlingen ein Bsp., woLaden billiger wird. Am meisten geladen wird an der heimischen Wallbox. Und da machen die Anbieter und der Staat die Preise.

bergfex:

Deshalb habe ich einen Tesla gekauft.

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