Ikea plant mehr als 1000 Schnelllader an deutschen Filialen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Möbelhauskette Ikea will an allen seinen 54 Filialen in Deutschland insgesamt mehr als 1000 Schnellladepunkte aufbauen, wie die Bild aus Unternehmenskreisen erfahren haben will. Im Schnitt also gut 20 Ladepunkte pro Standort. Der Aufbau, gemeinsam mit dem norwegischen Anbieter Mer, soll demnach noch in diesem Jahr starten, beginnend mit den Filialen in Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst (bei Düsseldorf) und Mannheim, die Inbetriebnahme sei für Anfang 2025 vorgesehen.

Gegenüber Bild habe Ikea die Pläne bestätigt: „Wir wollen helfen, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker in Deutschland durchsetzt“, zitiert das Blatt eine Sprecherin. Mit der Lade-Offensive einher gehe auch ein Paradigmenwechsel – das Laden bei Ikea soll demnach künftig nicht mehr kostenlos sein: „Mit dem Ausbau der Lademöglichkeiten wird es nicht mehr möglich sein, kostenloses Laden anzubieten. Das Angebot richtet aber jetzt nicht mehr nur an unsere Kunden, sondern an alle E-Autofahrer.“ Die neue Preispolitik liege auch darin begründet, dass nun auch verstärkt auf besonders schnelles Laden gesetzt werde.

Denn bei den mehr als 1000 neuen Lademöglichkeiten soll es sich vorrangig um Schnell- und HPC-Lader mit 50 bis 400 kW handeln, an denen Elektroautos und Elektro-Transporter auch außerhalb der Öffnungszeiten aufgeladen werden können. Die Preise sollen möglichst „erschwinglich“ bleiben. Der norwegische Anbieter Mer, der auch bei Tank & Rast auf Autobahnraststätten, bei McDonald’s (Österreich) und Burger King (Norwegen) Ladeinfrastruktur aufgebaut hat, verlangt in seinem Netz fürs DC-Laden aktuell ab 57 Cent je Kilowattstunde, fürs HPC-Laden ab 69 Cent. Langsames AC-Laden ist ab 49 Cent möglich. Ob diese Tarife auch bei Ikea greifen, ist allerdings nicht gesagt, die Preise können standortabhängig abweichen.

Auch Ikea Deutschland-Chef Walter Kadnar hat sich demnach gegenüber Bild geäußert: „Bei Ikea möchten wir den Alltag der vielen Menschen verbessern. Dazu gehört, dass wir Wege finden, ihnen nachhaltigere Entscheidungen so leicht wie möglich zu machen.“

Quelle: Bild – Krasse Ikea-Offensive in ganz Deutschland

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Tom 1:

Im Ikea Wetzlar funktioniert von Anfang an nix wirklich, vor ein paar Wochen waren die Ladesäulen komplett abgedeckt mit planen.

mobab:

Hoffentlich funktionieren die auch. Beim IKEA Erfurt startet der Ladevorgang zwar, aber scheinbar warten die Säulen ab, bis man den IKEA betritt und stellen den Ladevorgang ein.
Ist mir schon dreimal passiert. Na ja, zumindest waren die 2 -5 kW kostenlos, aber das Laden auch fast umsonst.

Robert:

laut den Kritikern haben wir das ganze Jahr über Dunkelflaute (Smiley)

MMM:

Wie Philipp schon richtig sagt: das sind ja keine Kunden, sondern Schnorrer, die sich in Foren und Messengergruppen absprechen, wann der Ladeplatz frei wird, damit der nächste den gleich besetzen kann. Da stehen über Stunden die gleichen Autos, und das sehen auch die Kunden. Die haben davon nichts.
Verstörend wirkt da vor allem auf Menschen, die sich ein neues, teures Auto gar nicht leisten können und deswegen einen alten Verbrenner fahren: die schauen denen, die das Geld für ein neues Auto haben, dann dabei zu, wie sie sich kostenlos Strom ziehen, während sie für 1,80 den Liter zu Aral fahren.
Dass das die Akzeptanz von BEV nicht nicht überall steigert, muss man auch verstehen.

Ein BEV ist auch mit 39 ct / kWh günstiger im Unterhalt:
20 kWh kosten dann 7,80 €.
6,5 Liter Benzin kosten eher 11,70 €.
Das machtin diesem Rechenbeispiel bei 15.000 km im Jahr 585,- € Ersparnis.
Das kann man BEV-Fahrern also schon zumuten.

Übrigens sind PV-Anlagen zwar durchaus wirtschaftlich, wenn man dadurch weniger Strom zukaufen muss oder sogar einspeisen kann. Aber umsonst sind die nicht. Deswegen gibt es da nichts zu verschenken, schon gar nicht unter den gerade erklärten Umständen.
Und HPCs mit den nötigen Anschlüssen kosten sogar richtig Geld.

Philipp:

Kostenlos zieht Heerscharen von Schnorrern an. Wie bei meinem Discounter vor Ort. Ständig voll, mit wartenden eAutos mit Abstimmung wer als nächstes darf und anpöbeln, wenn man bei 99% immer noch lädt.

Seit 39c/kWh verlangt wird (also sicher nicht teuer für geteilte 150kW DC), meist leer und wenn nur einer der beiden Ladestellen genutzt.

Der Kundenservice ist jetzt vorhanden: Man kann, wenn man Laden will, laden. Davor war es einfach nur ärgerlich.

Philipp:

Das waren alles 20kW-Schnarchlader.
Wenn man wirklich Nachladen wollte (weil Batterie fast leer), waren die viel zu langsam. Wer will nochmal mehr als 1h im Ikea verbringen (was eine Horrovorstellung – imho)?

Wenn man fast voll war, hat man nach 20min bereits den Ladepunkt blockiert.

Ich trauer den 20kW-Ladern nicht nach.

Und diejenigen die zum Laden gefahren sind, sich einen Hotdog für 1€ gegönnt haben, sind eh nur Schnorrer. Keine Träne.

MMM:

„Denn bei den mehr als 1000 neuen Lademöglichkeiten soll es sich vorrangig um Schnell- und HPC-Lader mit 50 bis 400 kW handeln“

Ich bin mal gespannt, wie die das aufteilen. Ich kenne 2 Ikea, einer in Autobahnnähe, in 2 Minuten von der BAB aus erreichbar. Da könnten HPC wirklich funktionieren.
Ein anderer liegt mitten in einer größeren Stadt, dort braucht man je nach Tageszeit sicher schon mal 10 Minuten und mehr von der Abfahrt bis zum Parkplatz. Da gibt es in der Region besser erreichbare Ladeplätze. Das wäre eher was für Ikea-Besucher, die aber selten nach 20 Minuten schon wieder weg sind – das schafft man ja gar nicht. Also eher 50 kW, und in einer Stunde ist das Auto geladen. Dafür halt eher mehr Ladestellen.

Wenn der Preis stimmt, warum nicht. Ikea hat auch riesige Dächer, das nächstgelegende hat zusammen mit den anderen Geschäften über 13.000 m² Dachfläche. Da passt jede Menge PV drauf.

(Bevor der Einwand kommt: ja, nachts und im tiefsten Winter bringt das nicht so viel. Zum Glück ist ja nicht immer Nacht und tiefster Winter)

Michael Neißendorfer:

Das ist korrekt berichtet und stände sogar im Text inkl. der Preise, die der Partner in der Regel aufruft. ; ) Schöne Grüße, Michael

Durango:

Nein, immer mehr Einkaufszentren bzw. Gewerbebetrieb nutzen die gesamte Dachfläche für PV. Sie könnten den Überschuss am Tag den Kunden kostenlos wie bisher zur Verfügung stellen für BEVs.

Nennt sich Kundenservice

MMM:

Ist doch auch richtig so.
Strom kostet halt was. Oder gibt es irgendwo Tankstellen, die kostenlos Benzin abgeben? Die Adresse hätte ich dann gerne.
Wichtig ist, dass das vernünftig eingepreist wird, also nicht nach Ionity-Standard, sondern etwas oberhalb dessen, was es Ikea kostet (Amortisation der Ladesäule natürlich inbegriffen).

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