Duell in der „Auto Bild“: Hyundai Ioniq 6 gegen BMW i4

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BMW

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

In der aktuellen Ausgabe der „Auto Bild“ vom 27. April lassen die Kollegen die beiden Elektrolimousinen Hyundai Ioniq 6 und BMW i4 gegeneinander antreten. Das Ergebnis Südkorea vs. Deutschland fällt knapper aus, als es viele vielleicht erwartet hätten.

Der Blick auf einige Daten sprechen zunächst einmal für den Ioniq 6. 325 PS (239 kW) und 519 Kilometer WLTP-Reichweite stehen 286 PS (210 kW) und 467 Kilometer beim BMW i4 gegenüber. Außerdem kann der Hyundai dank 800-Volt-Technologie schneller laden: 240 kW schafft er an der DC-Ladesäule, während der BMW immer noch zwar ordentliche 180 kW aber eben auch deutlich schwächere ziehen kann. Der BMW hat dafür die etwas niedrigeren Verbrauchswerte – allerdings nur offiziell. Im Test ermittelte „Auto Bild“ einen Verbrauch von 24,6 kWh beim Hyundai und 26,6 kWh beim BMW, der damit kräftige 62 Prozent über den WLTP-Angaben lag.

Der neue Hyundai Ioniq 6 ist ein Hingucker, hat sehr originelle Seiten, sogar Kameraspiegel ab Werk„, stellen die Tester im Fazit fest. In den Kategorien „Antrieb“ und „Kosten“ hängt er in den Detailwertungen den Kontrahenten aus München ab. Bei „Karosserie“ und „Umwelt“ liegen beide Fahrzeuge im Test quasi gleichauf. Die Kategorien „Fahrdynamik“, „Komfort“ und „Connected Car“ schneidet für die Kollegen der „Auto Bild“ der BMW i4 aber mitunter deutlich besser ab – und wird so mit 601 zu 585 Punkten von 800 möglichen der knappe Testsieger.

Schlechte Sicht aus dem Ioniq

Unter anderem störten sich die Tester an der geringen Kopffreiheit im Ioniq 6, was den Komfort deutlich schmälere. Personen ab 1,85 Metern Körpergröße könnten demnach kaum aufrecht sitzen. Die Rückenlehnen seien wenig konturiert, die Bedienung mitunter umständlich, das Platzangebot zwar an sich ordentlich, jedoch ungeschickt verteilt. Zudem beklagten sie die schlechte Sicht aus dem Fahrzeug und stellten fest: „Den Ioniq fährt man einige Nummern vorsichtiger als den BMW.“ Dem BMW hingegen geben sie das „Prädikat Spaßgerät“. Vielleicht erklärt das auch die hohen Testverbräuche…

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Hyundai

Hyundai habe zwar das schlüssigere Elektro-Konzept; das bessere, weil komfortablere und universellere Auto sei aber der BMW. Und weil die getestete Ausführung mit 64.000 Euro auch 1000 Euro günstiger als der Hyundai ist, gewinnt der i4 ebenfalls die Preis-Leistungs-Wertung in diesem Duell.

Quelle: Auto Bild (27.04.2023, S. 30-35) – „Einer hat den Bogen raus“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Markus Neumann:

8 Jahre Garantie beim Hyundai, das wäre für mich ausschlaggebend

MMM:

Danke für die Info.
Dass der Ioniq eine bessere Aerodynamik hat, sieht man den Auto ja auch an – das muss man jetzt nicht als Kompliment verstehen, aber wer damit klar kommt, hat einen Vorteil.
Was man nicht gleich sieht, ist die deutlich größere Batterie, die der Ioniq 6 hat. Das hätte man angleichen können, indem man vom e35 auf den e40 geht – der hat auch mit 368 km keinerlei Probleme – selbst mit verbautem M-Paket, das gut aussieht, aber halt nicht so windschlüpfrig ist.
Dann hätte der Ioniq die Preiswertung gewonnen – aber mal im Ernst: wann war jemals ein Hyundai nicht billiger als ein BMW?
Ich wüsste da kein einziges Beispiel.

Und „gleich gefahren“ – da können wir lange spekulieren. Ich halte mich an den Testartikel, der da sagt: „Den Ioniq fährt man einige Nummern vorsichtiger als den BMW.“ 
Und das spart Strom, das wissen alle.

Heggi:

Puh. Man vergleicht also den 35er in mittlerer Ausstattung und Heckantrieb mit dem Allrad in Vollausstattung und lässt ihn dann die Kategorie Preis gewinnen…? Da waren die Punkte wohl anders nicht wieder herein zu holen… Besser vergleichbar wäre wohl der 2WD gewesen, der allein dadurch schon günstiger als der BMW geworden wäre. Auch in Uniq, also fast Vollausstattung. Aber gut, die Redaktionen bekommen eben, was sie bekommen. Das dennoch als Kategoriesieg für BMW zu werten ist traurig.

Dass die Sitze für kleine Menschen gemacht sind, kann ich als 1,87-Sitzriese nachvollziehen. Da waren die Sitze vieler deutscher Fabrikate doch besser in der Passform. Aber es geht. Auch die hintere Reihe ist völlig in Ordnung. Bis etwa 1,80 Körpergröße ist alles paletti, inkl riesigem (!) Fußraum. Und wer mit mehr als zwei großen Erwachsenen regelmäßig Langstrecke fährt, sucht sich ohnehin ein anderes Auto.

Und wie die Tester (auch anderer Zeitschriften) regelmäßig auf solche Verbrauchswerte kommen, entzieht sich komplett meines Verständnisses. Bei Reisegeschwindigkeit 140-150 bekomme ich unseren Ioniq 6 2WD nur bei Regen über 18 kWh/100 km. Normalerweise eher 16-17. Innerstädtisch oder auf der Landstraße regelmäßig unter 14, teilweise unter 12.

brainDotExe:

Nein, sind üblich.
Jeder namenhafte Hersteller plant weiterhin in 7-Jahre-Zyklen.
Nur weil ein paar neue aus der Reihe tanzen, setzen sie damit keinen Branchenstandard.

Der jetzige 4er BMW (inklusive i4) wird in 2028 vom Nachfolger abgelöst, die Planung dazu ist schon vor Produktionsstart gemacht worden.

Smartino:

7-Jahre-Zyklen waren branchenüblich.

Harald Schonn:

Alles richtig – nur „Schriebers Stromkasten“ hieß jene Kolumne, die in Autobild seit 2008/09 lief und anfangs in der Tat dort das einzige elektrische Lebenszeichen darstellte;)

Andreas Mann:

Find’ ich gut, dass Ihr auch mal auf einen Autobild-Artikel Bezug nehmt.
Ich etwa lese Euren zweitäglichen Newsletter und ich lese auch Autobild und bin damit sicher nicht allein auf Feld und Flur:)

Klaus Laveu:

Bin seit vielen Jahren AutoBild-Leser.
Lange Zeit kamen Elektrische dort nur sehr am Rande vor (Kolumne „Hauke Schriebers Elektrokasten“ – nur wenige Zeilen pro Heft). Das hat sich aber mittlerweile sukzessive und deutlich geändert, Hut ab. Ich lese die Produktvorstellungen und Testberichte über BEV dort stets mit Interesse. Mit dem Thema sind nun neben Hauke Schrieber auch viele weitere Redakteure befasst.

Theo Lautern:

Elektrische Modelle mit quasi garantierter Lieferzeit unter oder bis zu 6 Monaten gibt es aber aktuell nur sehr wenige:(

brainDotExe:

Ja, Tippfehler meinerseits, es waren 16 Monate.
Aber in der Zeit kam kein besseres Modell.

7 Jahre Zyklen sind branchenüblich.

Facelift nach 3-3,5 Jahren, das steht in 2024 an.

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