Audi, Hyundai, Magna, PSA und VW fahren Produktion langsam wieder hoch

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Michael Neißendorfer
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Erste Hoffnungsschimmer nach Corona: Mehrere Autohersteller haben in den vergangenen Tagen angekündigt, nach den teils mehrwöchigen Corona-Pausen seit Ende März in den Werken die Produktion langsam wieder hochzufahren. Als erste Autofabrik in Tschechien hat das Hyundai-Werk im Nosovice nach mehr als drei Wochen Stillstand am Dienstagmorgen den Betrieb wieder aufgenommen, wie ein Firmensprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Zu Beginn seien allerdings nur zwei der üblichen drei Schichten besetzt, zudem gelten verschärfte Hygienevorschriften und mehrmals täglich werde das Betriebsgelände desinfiziert. VW-Tochter Skoda nannte zuletzt den 27. April als Zieldatum für die Produktionsaufnahme in ihren tschechischen Werken.

Audi fährt die gestoppte Produktion ebenfalls langsam wieder hoch und beginnt damit im ungarischen Werk Györ. Dort sei ebenfalls seit Dienstag eine erste Linie zur Motorenmontage mit rund 100 Mitarbeitern geöffnet, wie das Unternehmen Business Insider zufolge mitteilte – allerdings nur in einer anstatt der üblichen drei Schichten. Die Produktion liege deshalb anstatt der üblichen 8000 Einheiten bei nur einigen Hundert Motoren. Ende der Woche soll in Györ eine weitere Motoren-Linie anlaufen, die Fahrzeugfertigung „nach aktuellen Planungen“ Ende kommender Woche. In seinen weiteren Werken will Audi in Neckarsulm und Brüssel ab dem 20. April und in Ingolstadt ab dem 27. April nach und nach die Produktion wieder hochfahren.

Der österreichische Auftragsfertiger Magna nahm bereits am 6. April seine Produktfertigung in Graz wieder auf, zunächst nur mit einer kleinen Mannschaft im Prototypenbau, die Serienfertigung von Fahrzeugen startete wie geplant nach Ostern wieder: Wie der Automobilhersteller mitteilte, wird jetzt die Mercedes-Benz G-Klasse unter verstärkten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wieder produziert. Man beobachte die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und die möglichen Auswirkungen weiterhin sehr genau und richte seine Geschäftstätigkeit danach aus. Ab 20. April will Magna auch wieder Fahrzeug für BMW und Jaguar Land Rover produzieren. Zu den Schutzmaßnahmen für die Magna-Mitarbeiter zählen unter anderem das Tragen von Schutzmasken, Schutzwände in Pausenräumen und eine erhöhte Bereitstellung von Desinfektionsspendern.

Sowohl Volkswagen als auch die französische PSA-Gruppe planen, die Produktion in Spanien wieder aufzunehmen. Volkswagen will die Produktion am Standort Pamplona mit erhöhten Schutzmaßnahmen ab dem 20. April schrittweise wieder hochfahren. Einem Unternehmenssprecher zufolge sei geplant, innerhalb der ersten Woche an vier Wochentagen eine statt drei Schichten zu fahren. Abhängig von der Stabilität der eigenen Lieferkette soll eine Woche später eine weitere Schicht ergänzt werden. PSA plant bei der Wiederaufnahme der Autoproduktion in Spanien während der ersten 55 Tage einen Ein-Schicht-Betrieb, danach seien 35 Tage mit zwei Schichten geplant. Anschließend soll auch die Nachtschicht die Arbeit wieder aufnehmen.

Quelle: Automobil Produktion — Hyundai fährt Produktion in Tschechien hoch // Business Insider — Audi fährt Produktion in Ungarn langsam wieder hoch – Deutschland soll in Kürze folgen // Automobil Produktion — Magna fährt die Fahrzeugproduktion in Graz sukzessive hoch // Automobilwoche — Magna Steyr-Werk in Graz: Produktion der Mercedes G-Klasse wieder angelaufen // Automobil Produktion — VW und PSA planen Produktion in Spanien wiederaufzunehmen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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ML:

Ich arbeite im Werk Graz. Abteilung G-Klasse. Zum Thema strenge Hygien: Leider interessiert sich ein relevanter Anteil der Belegschaft nicht für das Thema Corona und was es für sich und andere Mitmenschen bedeutet. Kurz gesagt: Masken werden von fast allen getragen, das war es aber auch schon. In der Produktionshalle gibt es aus meiner Position nur ein Desinfektionsmittel, 150 Meter entfernt. Eine Flasche ca. 0,5 Liter für einige hundert Mitarbeiter. Aber jetzt kommt es: Diese Flasche dient auch der Desinfektion der Gabelstapler und anderen Fahrzeugen. Man soll einen Lappen nehmen und mit dem Mittel das Fahrzeug abwischen…. mit dem Handdesinfektionsmittel…. weiters ist es scheinbar unmöglich bei so vielen Menschen den Sicherheitsabstand einzuhalten. Ich aber auch noch nie gesehen das sich jemand um die Türklinken oder Zugangsbeschränkungen kümmert. Trauriger Alltag.

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