Geplante EU-7-Norm könnte Aus für Verbrenner bedeuten

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die zuständige EU-Kommission erarbeitet momentan neue Abgasgrenzwerte für Pkw, welche wohl gegen 2025 als Euro 7 scharfgestellt werden soll. Die deutsche Autoindustrie befürchtet mit der kommenden Norm schon jetzt ein Aus für Verbrennerfahrzeuge, sollten die neuen CO2-Grenzwerte wie erwartet deutlich strenger ausfallen als die bisherigen, die bei 95 Gramm CO2 je Kilometer für den Flottendurchschnitt liegen. „Mit der Einführung der geplanten EU-7-Norm wird die EU-Kommission Autos mit Verbrennungsmotor ab 2025 de facto verbieten“, sagte die Chefin des Branchenverbandes VDA, Hildegard Müller, der Deutschen Presse-Agentur.

Die EU-Kommission wolle vorschreiben, „dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr“, sagt Müller im Bezug auf eine Studie der EU-Kommission, welche die Basis für die Grenzwerte der neuen Euro-7-Abgasnorm festlegen soll. Das sei „technisch unmöglich und das wissen auch alle“, kritisiert Müller. Die geplanten Verschärfungen kämen einem Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren gleich, so die VDA-Chefin. Statt eines Verbotes fordert sie, wie bereits mehrmals zuvor, „Innovationen und Investitionen in E-Fuels und die Brennstoffzelle“. Nicht der Verbrenner sei das Problem, „sondern der Kraftstoff.“

Die EU hingegen setze ihren Schwerpunkt auf Elektromobilität, was Müller zufolge eine unausgereifte Idee sei, da es „in ganz Europa an einer ausreichenden Ladeinfrastruktur für E-Autos“ fehle, bemängelt die VDA-Chefin. Aber auch die Bundesregierung setzt aktuell einen klaren Fokus auf Batterie-Autos. Schon bei den Automobil-Förderungen, die im Rahmen der Corona-Hilfen verabschiedet wurden, gingen Verbrenner leer aus. Für reine E-Autos hingegen erhöhte die Regierung den Umweltbonus unter dem neuen Schlagwort „Innovationsprämie“ von bis zu 6000 auf bis zu 9000 Euro, zunächst befristet bis Ende 2021.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) setzt sich allerdings bereits jetzt dafür ein, dass der Zeithorizont für die Innovationsprämie verlängert wird: Geht es nach ihm, soll das attraktive Förderinstrument bis 2025 beibehalten werden. „Ich möchte, dass die Hunderttausenden Beschäftigten in der Autoindustrie auch in 10 oder 15 Jahren noch gute Arbeitsplätze haben. Dazu leistet die Innovationsprämie einen wichtigen Beitrag“, begründet Altmaier sein Engagement in der Bild am Sonntag.

Quelle: Die Zeit – Autoindustrie: Strenge EU-Abgasnorm wäre Aus von Verbrenner

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Daniel W.:

„Vom Regen in die Traufe“ – ich fürchte die Briten werden im neuen Jahr einen fürchterlichen Kater bekommen, wenn sie nach der Silvester-Brexit-Feier aufwachen. Von Trump kann Boris Johnson keine Hilfe mehr erwarten, er und die Briten werden dumm aus der Wäsche schauen, wenn die Seifenblase platzt.

rabo:

Verbrenner-Neuzulassungsverbot für Privatfahrzeuge…je früher desto besser! Das Begasen von Mitmenschen reicht nicht (auch nicht als heilige Handlung). Es gibt schlicht viel zu viele Menschen und definitiv viel zu viele, die sich ein Auto leisten wollen und dies auch können.
Der 1:1 Ersatz der aussterbenden Verbrenner durch künftige BEVs und FCEVs ist daher eigentlich keine Endlösung und sollte für Privatleute möglichst teuer sein (wie der Mirai). Die Alternative (gleichzeitig für viele andere globale Probleme) wäre sonst ein Asteroidenabsturz wie vor 65 mio Jahren.

Wolfgang M.:

dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr“, sagt Müller im Bezug auf eine Studie der EU-Kommission, welche die Basis für die Grenzwerte der neuen Euro-7-Abgasnorm festlegen soll. Das sei „technisch unmöglich und das wissen auch alle“, kritisiert Müller.

Da liegt Frau Müller aber falsch – das ist technisch sehr gut möglich, wie die vielen heute schon verfügbaren BEV jederzeit belegen können. Man müsste nur für Neuerungen aufgeschlossen sein!!

TITANMANFRED:

Immer diese JAMMERLAPPEN ,,, hat nicht schon der Katalysator das Ende besiegeln sollen? ABer in der Tat wird wohl für 99% das einfach gebaute E-Auto ausreichend sein! Die Presie werden noch durch die Batterien und die Hersteller hoch gehalten.

Daniel W.:

Die Freiheiten des Einzelnen enden da, wo er die Mehrheit schädigt. Und das ist bei der Raserei auf Autobahnen und beim Verbrennerlärm so. Raserei und Lärm bedeuten für den Körper Stress, nicht nur für die Aussenstehenden, sondern auch für den Verursacher selbst. Dann wird noch mit Alkohol und Drogen aufgeputscht, weil Raserei und Lärm alleine wohl noch zu langweilig ist.

Während viele Autos fast lautlos mit 30 km/h durch den Ort fahren, meinen einige Wenige sie müssten den Auspuff knallen, den Motor hochdrehen und die Reifen quietschen lassen oder die Lautsprecher voll aufdrehen, so dass die Musik sogar bei geschlossenen Fenstern zu hören ist.

Übrigens: In allen EU-Ländern ist die Geschwindigkeit auf Autobahnen begrenzt. Nur in Deutschland hat die Auto-Lobby mit Hilfe der (vor der nächsten Wahlen zitternden) Politikern ein Tempolimit verhindern können. Deutschland ist bei Autos in der EU ein Bremser in Sachen Umweltschutz.

Tobi:

Und sie jammern weiter. Elektrifizierung ist die Zukunft… die Investitionen werden vervielfacht… Die PR Sprüche der Deutschen Autolobby wie immer masslos und verlogen. Mit allen Mitteln sollen die Dreckschleudern noch gemolken werden. Hybride werden als Innovation verkauft und der Anschluss an die Gegenwart wird schon bald zu einem Bekenntnis für eine Aufgabe.
Die EU macht konsequent weiter und das ist gut so. Veraltete Technologien gilt es nicht mehr zu verhätscheln. Schade, dass die Deutschen Autoproduzenten mit allen Mitteln weiter auf Innovationsverhinderung setzen. Der Verkehrsminister stützt dabei das Reich der Ewiggestrigen. Er gehört ja auch dazu.

M. STEIN:

Ach so Malon! Solche Leute wie Dich, brauchen wir für den Umweltschutz nicht. Das geht anscheinend nur über Preise und Verbote!

Dieter Schel:

Wie ich die Briten beneide dass die diesen widerwärten von der Leyen Laden verlassen haben

Malon:

Du nervst mit deinen Argumenten und gehörst nicht in den Straßenverkehr. Zieh bitte ins Ausland da hast du alles was dich stört.

Robert:

Hallo das Problem ist eben das die Gebrauchten E-Fahzeuge größtenteils ins Ausland verkauft wird weil eben in Ländern die keine oder deutlich weniger Förderung haben diese Fahrzeuge dann deutlich teuerer verkauft werden können als in Deutschland ergo wir gehen wir dann weider leer aus weil es dadurch deutlich länger dauert bis es viele Gebrauchte am Markt sind.
Ausserdem werden die E-Autos im Ausland deutlich billiger verkauft als in Deutschland sie YT Video Dirk Himmelmann ID4 in USA 9.500 Euro billiger als in deutschland

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