E-Tense Performance: DS zeigt Elektro-Studie mit 600 kW

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die französische Nobelmarke DS Automobiles hat seine neueste Studie enthüllt: den Prototyp DS E-Tense Performance. Das hochleistungsfähige Testfahrzeug wurde konzipiert, um die Entwicklung zukünftiger elektrischer DS Modelle zu beschleunigen, so die Stellantis-Marke in einer aktuellen Mitteilung. Die DS eigene Rennsportabteilung, DS Performance, entwickelte und baute das Unikat, nachdem die E-Tense-Technologie in der Formel E mehrfach Titel holte.

Der neue Prototyp basiert auf einer Karbonhülle, zwei Elektromotoren mit insgesamt 600 kW (815 PS) und Allradantrieb. Das Chassis, die Antriebseinheit und die Batterie stellen dem Hersteller zufolge innovative Lösungen dar, um die Entwicklung zukünftiger vollelektrischer E-Tense-Serienmodelle voranzutreiben. Der DS E-Tense Performance gebe außerdem einen Ausblick auf die zukünftige Designsprache von DS Automobiles, insbesondere mit seiner Front.

Seit seiner Gründung 2015 hat DS Automobiles die Elektrifizierung mehr und mehr in den Fokus der eigenen Strategie gestellt und bietet seit 2019 eine zu 100 Prozent elektrifizierte Produktpalette an. DS Automobiles war zudem der erste Premiumhersteller in der Formel E und nutzt seither die Erkenntnisse der 100 Prozent elektrischen Rennserie, um die Forschung und Entwicklung im Bereich nachhaltigerer Mobilität voranzutreiben. 2021 war DS Automobiles in Deutschland laut dem Kraftfahrt-Bundesamt die Marke mit dem zweithöchsten Anteil an verkauften elektrifizierten Modellen. Mit einer Elektrifizierung von gut 45 Prozent der Zulassungen ist fast jedes zweite DS Modell elektrisch unterwegs – Tendenz stark steigend.

100 Prozent elektrisch ab 2025

Ab 2024 soll jedes neue DS Modell, das auf den Markt kommt, 100 Prozent elektrisch sein. 2025 werden dem Hersteller zufolge alle reinen Verbrenner aus dem Motorenportfolio gestrichen.

Um eine führende Position auf dem Markt der Elektrifizierung einzunehmen, stützt sich DS Automobiles auf das Know-how von DS Performance, der eigenen Rennsportabteilung. Mit der Entwicklung des Prototyps DS E-Tense Performance können verschiedene Innovationen getestet und ein Ausblick auf die nächsten Designgenerationen der Marke gegeben werden.

„Unser Ziel ist es, die in der Formel E gesammelten Erfahrungen und das Know-how aus unseren internationalen Titeln in ein Projekt einfließen zu lassen, welches das Hochleistungs-Elektroauto von morgen zeigt. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt, in dem wir das Verhalten der Komponenten analysieren und sie im Hinblick auf die künftige Produktion entwickeln. Es geht auch darum, Lösungen zu finden, um die Kosten zu senken, die Herstellung zu erleichtern und die Umsetzung in den Serienmodellen zu erforschen. Die nächsten Generationen der E-Tense-Modelle werden von diesen Entwicklungen profitieren.“ – Thomas Chevaucher, Direktor von DS Performance

Der DS E-Tense Performance besitzt eine Karbonhülle mit einem Antriebsstrang, der von einem Formel E Einsitzer stammt. Die Aufhängungsgeometrie sei in der Lage, den bestmöglichen Grip auf der Straße, wie auf den oft holprigen städtischen Rennstrecken, und bei allen Wetterbedingungen zu garantieren.

Von 0 auf 100 km/h in zwei Sekunden

Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 600 kW (250 kW vorne und 350 kW hinten), was 815 PS und einem Drehmoment von 8000 Nm entspricht. Diese beiden Elektromotoren, die direkt aus den Entwicklungen von DS Performance für die Formel E stammen, zeichnen sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit aus und beschleunigen den Prototyp von 0 auf 100 km/h in gerade einmal zwei Sekunden. Mit einer Rekuperationsleistung von 600 kW legt der Antriebsstrang des DS E-Tense Performance auch einen Schwerpunkt auf die bestmögliche Energienutzung. Der Prototyp verfügt zwar über ein Bremssystem mit Scheiben und Bremsbelägen, dieses dient jedoch lediglich der Sicherheit. Zum Bremsen wird primär nur das Regenerationssystem verwendet.

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Die Batterie ist ein wesentlicher Bestandteil des leistungsfähigen Testfahrzeuges. Sie ist kompakt in einer von DS Performance entworfenen Hülle aus Kohlefaser-Aluminium-Verbundwerkstoff untergebracht und befindet sich mittig im Heck. Die Batterie des E-Tense Performance wurde in Zusammenarbeit mit TotalEnergies und deren Tochtergesellschaft Saft entwickelt und ist vom E-Rennsport inspiriert. Sie ist das Ergebnis langjähriger Forschungen des Partners und verfügt über eine innovative chemische Zusammensetzung und ein immersives Kühlsystem für die Zellen. Diese Batterie erlaubt Beschleunigungs- und Regenerationsphasen von bis zu 600 kW und ermöglicht es DS zufolge, neue Wege für zukünftige Generationen von Serienfahrzeugen zu gehen.

Zukünftige Designsprache von DS Automobiles

Der DS E-Tense Performance diente ebenfalls als Prototyp für das DS Design Studio Paris in Sachen Optik. Die Front zeigt eine neue Ausdrucksfläche anstelle des Kühlergrills. Diese Verarbeitungsweise wurde bereits im Konzeptfahrzeug DS Aero Sport Lounge von 2020 vorgestellt und verbindet das Logo der Marke mit einem dreidimensionalen Effekt – eine Art Schaufenster mit spezieller Begrüßungssequenz.

Schlank wie nie vereinen die neuen Tagfahrleuchten Technologie und Design und bieten dabei ein breites Lichtspektrum. Insgesamt bestehen die Leuchten aus 800 LEDs. Zwei Kameras, die anstelle der Scheinwerfer positioniert sind, vervollständigen die visuelle Identität des DS E-Tense Performance und ermöglichen gleichzeitig die Erfassung nützlicher Daten durch diesen Prototyp.

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Passend zur aerodynamischen Linie weist die Karosserie eine Interferenzfarbe mit Farbwechsel auf. Je nach äußeren Bedingungen und Blickwinkel, ändert sich die Wahrnehmung der Farbe und bildet einen auffälligen Kontrast zu den glänzenden schwarzen Flächen, die sich bis zur Motorhaube erstrecken. Die 21-Zoll-Räder weisen ein aerodynamisches Profil mit besonderen Einsätzen auf.

Das Cockpit ist für das Sammeln von Daten ausgelegt. Schalensitze und ein Formel E Lenkrad schaffen eine Arbeitsatmosphäre, die dem Hochleistungssport gewidmet ist. Spezielle Einsätze in schwarzem Leder sollen Komfort und die Liebe zum Detail unterstreichen.

Quelle: DS – Pressemitteilung vom 07.02.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Dietrich Schneider:

Einige technische Details über die Batterie wäre nicht schlecht gewesen

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