Design-Ausblick: Hyundai enthüllt Brennstoffzellen-Konzeptfahrzeug Initium

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Hyundai

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Hyundai Motor Company hat das Konzeptfahrzeug Initium mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb vorgestellt und mitgeteilt, dass es sich dabei um einen Vorboten für ein Serienfahrzeug handle, das Hyundai in der ersten Jahreshälfte 2025 zeigen werde. Der Hersteller stellt eine Leistung von 150 kW und eine Reichweite von mehr als 650 km mit einer Tankfüllung Wasserstoff in Aussicht, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt.

Initium, abgeleitet vom lateinischen Wort für „Anfang“ oder „Erster“, soll auf die Bedeutung von Hyundai als Pionier im Bereich Brennstoffzellentechnologie hinweisen und stehe für das Ziel, eine Gesellschaft zu schaffen, die auch auf Wasserstoff als Energiequelle setzt. In die Studie flossen 27 Jahre Erfahrung der Hyundai Motor Company bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie ein.

Mit dem Konzeptfahrzeug führt Hyundai gleichzeitig die neue Designsprache Art of Steel ein, die den Kern von HTWO, dem Geschäftsbereich der Hyundai Motor Group für die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstofftechnologie, widerspiegle. „Wir haben bereits beim Entwicklungsprozess die Grenzen der Formbarkeit von Stahl ausgelotet, um eine Kunstform zu schaffen. Mit dem Initium haben wir ein SUV-Design entwickelt, das sowohl robust als auch sicher ist und sich durch seinen kundenzentrierten Ansatz auszeichnet“, sagt SangYup Lee, Executive Vice President und Head of Hyundai und Genesis Global Design.

Das Design des Initium greift das HTWO-Symbol auf, das die Vision einer wasserstoffbetriebenen Zukunft verkörpert. Das +-Zeichen in der Lichtsignatur fügt sich prominent in die Frontpartie ein und schafft eine markante Optik. Aerodynamisch optimierte Räder verringern den Luft- und Rollwiderstand.

Hyundai-Wasserstoffauto-Initium-Konzept
Hyundai

Die Entwicklung des Initium konzentrierte sich auf drei Aspekte: eine hohe Reichweite und ein verbessertes Fahrverhalten – die wichtigsten Stärken von Wasserstoffautos –, einen geräumigen Innen- und Kofferraum, der ideal für Familien ist, sowie eine breite Palette Komfort- und Sicherheitssysteme.

Der Innenraum soll geräumig ausfallen und viel Komfort bieten, insbesondere in der zweiten Sitzreihe, bei der die Rücklehnen einen bequemen Neigungswinkel zulassen. Die große Öffnung der hinteren Türen erleichtere zudem den Ein- und Ausstieg für Passagiere auf der hinteren Sitzreihe.

Initium habe eine speziell für Wasserstofffahrzeuge entwickelten Routenplaner integriert, der eine der größten Herausforderungen für Kunden aufgreift: die noch sehr lückenhafte Tank-Infrastruktur. Diese Funktion ermögliche es Nutzern, eine optimale Route zu planen und Wasserstofftankstellen ohne zusätzliche App zu finden. Sie können die Verfügbarkeit und den Zustand einer Tankstelle sowie die Wartezeiten in Echtzeit überprüfen.

Eine Energiequelle auf vier Rädern

Die Brennstoffzelle des Initium erzeugt emissionsfrei Strom, der dank der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) auch für das Aufladen verschiedener elektronischer Geräte genutzt werden kann. Dadurch kann das Auto auch als potenzielle Energiequelle verwendet werden.

Entsprechend des Anspruchs von Hyundai auf hohe Sicherheit wurde Initium entwickelt, um laut Hersteller „höchste Standards“ in Sachen Unfall- und Fahrzeugsicherheit zu erfüllen. Um den Schutz der Passagiere im Falle eines Aufpralls zu maximieren, wurde das Auto mit einer mehrschichtigen Karosseriestruktur an der Front sowie verstärkten Seitenteilen und neun Airbags ausgestattet.

Hyundai-Wasserstoffauto-Initium-Brennstoffzelle
Hyundai

Hyundai präsentiert das Konzeptfahrzeug Initium im November auf der Los Angeles Auto Show und der Auto Guangzhou, um seine Position als führender Anbieter von Wasserstoffmobilität auf dem Weltmarkt zu unterstreichen. Ein Serienfahrzeug, das auf dem Initium Konzept beruht, will Hyundai in der ersten Jahreshälfte nächsten Jahres präsentieren.

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 31.10.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Martin Weiß:

Tanken wie immer und 500-700 km fahren. Kein Traum. Bin seit fast 2 Jahren begeistert von der ausgereiften Technik und dem guten Konzept des Nexo.
Freue mich auf den Nachfolger!
Wo sind die europäischen Autos, um endlich auch in diese Zukunftstechnik einzusteigen?
Statt dessen Stellenabbau. Warum setzen wir unsere Erfindungen nicht selbst um? Nur „Wetten-Dass“ – Auftritte reichen nicht für unsere automobile Zukunft mit verschiedenen Antriebs-Varianten.
Sichere Reichweite mit einem Elektroantrieb das ganze Jahr ohne Kabelziehen hat was.

Pedro G.:

Aus STROM > Wasserstoff herstellen und dann mit einer Brennstoffzelle wieder STROM herstellen ist das Nachhaltig ?
Mann könnte das aus Überschussstrom machen aber Wer vorfinaziert die Anlagen und die Vertriebstruktur !
Wenn das alles steht, wer sind die Käufer und um welchen Preis?
Das Gewicht der FCEV-Autos zum Vergleich der BEV-Autos wäre wie ?
Da die Akkus immer besser werden Wo ist der Vorteil von FCEV ?

rabo:

fast vermisse ich die Meinungs-Kommentare unserer „Tote Pferde Mission“, die ja das recherchierte Wissen der großen Konzerne immer bei weitem übertreffen. Die Massentauglichkeit von FCEVs wird sicher noch etwas länger dauern. Sie hängt natürlich von der Tank-Infrastruktur, der Elektrolyse-Technologie und damit den Mengen an künftig verfügbarem grünen Wasserstoff ab. Schneller könnte es gehen, wenn die ökologisch bedenkliche Ausbeutung von z.T. armen Entwicklungsländern für den Export von Lithium & Co stärker thematisiert wird. Wasserstoff gibt es unbegrenzt und H2 kann überall – zwar zu unterschiedlichen Kosten – aber ohne Lieferabhängigkeiten hergestellt werden –

Jakob Sperling:

Hyundai und Konzernschwester Kia verkaufen sehr erfolgreich eine ganze Palette von batterieelektrischen Fahrzeugen.
Damit wissen sie auch, wo die Grenzen der jeweiligen Technologien liegen.
Gegen eine Tonne Spezialchemie für über 20’000 Euro, nur damit man die Langstrecke bewältigen kann, ist auf jeden Fall keine ideale Lösung.

Johannes:

Ich halte das für Verbrenner-Marketing. Die verkauft Hyundai ja auch noch und irgendeine Möhre muss man uninformierten Kunden vor die Nase halten, damit sie noch einen letzten Benziner kaufen bis H2 massentauglich wird

Philipp:

Die 650km sind dabei nur die kombinierte Reichweite.

Während man bei den von dir genannten BEV dann mit einmal Laden wieder über 650km nachladen kann, muss man dann beim FCEV Strom und H2 wieder nachladen, um auf die gleiche Reichweite zu kommen. Nur wer fährt schon immer 50km Umweg, um dann eine defekte H2-Tankstelle zu vorzufinden?

Daniel W.:

Der große Traum von einem Auto mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb und großer Reichweite.

—–
… eine Reichweite von mehr als 650 km …
—–

Mit der Reichweite können heutzutage auch reine E-Autos mithalten oder diese sogar überbieten.

—–
… Lucid Air mit 839 km nach WLTP-Norm.
… Mercedes EQS … inzwischen werden 821 km angegeben.
… Tesla Model S Dual Motor … für das Tesla einen Wert von 723 km angibt.
… VW ID.7 in der Variante Pro S mit 86-kWh-Batterie, … 709 km Reichweite
… Mercedes EQE …, was die Reichweite auf 693 km hebt.
… Tesla Model 3 … unverändert 678 km schafft.
… Porsche Taycan bietet exakt die gleiche Reichweite …
… Polestar 2 (659 km) …
(Quelle: insideevs.de)
—–

Es bleibt die große Frage: Will Hyundai wirklich Verluste mit dem Verkauf von FCEV-Autos machen?

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