Bund fördert Entwicklung erneuerbarer Kraftstoffe mit 640 Millionen Euro

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Verbrenner-Pkw und -Lkw, Schiffe und Flugzeuge könnten mit erneuerbaren Kraftstoffen klimafreundlicher werden: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert deshalb ab sofort die Entwicklung von regenerativen Kraftstoffen mit insgesamt 640 Millionen Euro. Im Fokus der neuen Förderrichtlinie (hier als PDF im Detail einzusehen) stehen:

  • Anwendungsorientierte Projekte, um die notwendige technologische Marktreife von strombasierten Kraftstoffen bzw. den Markthochlauf von fortschrittlichen Biokraftstoffen zu erreichen;
  • Integrierte Projekte entlang des Kraftstoff-Produktionsprozesses: Dabei geht es darum, Optimierungs- und Effizienzpotenziale zu heben und so eine Kostenreduktion bei der Herstellung innovativer Kraftstoffe zu erzielen;
  • Innovationscluster und innovationsunterstützende Dienstleistungen, um die Vernetzung und Begleitung der Entwicklungstätigkeiten sowie die Zertifizierung neuartiger Verfahren zur Erzeugung alternativer Kraftstoffe zu unterstützen

Die Technologien zur Erzeugung nachhaltiger erneuerbarer Kraftstoffe werden mittel- bis langfristig ein wichtiges Marktsegment über alle Verkehrsträger hinweg abdecken. Dafür müsse die bisherige Technologieführerschaft ausgebaut und der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden, so das Bundesverkehrsministerium in einer aktuellen Mitteilung. Beantragen können die Förderung Forschungseinrichtungen, Universitäten, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Industrieakteure für eine anwendungsorientierte (Weiter-)Entwicklung notwendiger Technologielösungen.

„Strombasierte Kraftstoffe und fortschrittliche Biokraftstoffe sind unverzichtbar, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Wir brauchen sie nicht nur für Schiffe und Flugzeuge, sondern auch für Pkw und Lkw. Sie helfen uns dabei, die CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren deutlich zu reduzieren und sind ein wichtiger Baustein, um die Mobilität klimaneutral zu gestalten. Deshalb fördern wir innovative Vorhaben, um erneuerbare Kraftstoffe weiter zu entwickeln und endlich zur Marktreife zu bringen.“ – Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister

Die Förderrichtlinie ist Teil eines umfassenden Gesamtförderkonzepts zur technologieoffenen Unterstützung von strombasierten Kraftstoffen und fortschrittlichen Biokraftstoffen. So soll auch eine Entwicklungsplattform für strombasierte Flüssigkraftstoffe (Power-to-Liquid) als Forschungsinfrastruktur aufgebaut werden.

Zudem sollen weitere Förderrichtlinien zur Unterstützung des Markthochlaufs erneuerbarer Kraftstoffe erarbeitet werden. Für das gesamte Fördersystem stehen im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 sowie der Nationalen Wasserstoffstrategie für den Zeitraum 2021 bis 2024 ca. 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, wovon rund 640 Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen fließen sollen.

Quelle: BMVI – Pressemitteilung vom 11.05.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Strauss:

Fazit dieser Kommentare: Zusammenfassung von alten vielfach bereits gehörten Märchen und Vorbehalte aller möglichen Alternativen zum Ausstieg aus der Oelverbrennung. Falls wirklich künstlich hergestelle Kraftstoffe möglich wären, könnten die Verbrennerbauer noch einen Funken Hoffnung haben. Mit den verschiedenen Gasen hat man schon Erfahrung. Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit steht auf einem anderen Blatt. Genau so wie Einbaumasse und Gewicht neuer Antriebsquellen für komplett unterschiedliche Anwendungszwecke.

Daniel W.:

Hier ein Studie zum Thema.

Studie von Klimaforschern.

„E-Fuels sind ein falsches Versprechen“

Für eine ökologische Mobilitätswende empfehlen die Wissenschaftler das batterieelektrische E-Auto (BEV).

… wasserstoffbasierte Kraftstoffe und E-Fuels seit einiger Zeit gehäuft als möglicher Ersatz für fossile Brennstoffe zum Antrieb von Verbrenner-Pkw gehandelt. Die neue PIK-Studie legt jedoch nahe, dass Nutzung und Herstellung solcher Kraftstoffe ineffizient, kostspielig, und ihre Verfügbarkeit zu unsicher ist, …

Speziell mit E-Fuels betriebene Pkw würden immerhin die fünffache Strommenge im Vergleich zum BEV benötigen. … in Deutschland … fehlten auch überschüssige Strommengen für eine klimaneutrale Herstellung von Wasserstoff.

(Quelle: n-tv.de – Mai 2021)

Warum will der Bund unbedingt den „Holzweg“ nehmen, wenn der BEV-Weg so einfach ist?

BEV-Technik ist effizienter, robuster und viel günstiger als die Varianten die Verbrenner- und Wasserstoff-Lobby – leider haben die Politiker nur das Lobby-Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.

Alex S.:

Hier wird wieder Steuergeld für etwas verschwendet was wir seit 1990 schon längst wissen, aber von der Industrie verhindert wurde.
Dem deutschen Volk wird wiederholt Schaden zugefügt, weil es wichtiger war die Vorstandsboni und Dividenden zu zahlen, als sich in den 90ern den aus privaten Initiativen entwickelten Möglichkeiten anzunehmen.
Dafür soll das deutsche Volk mit seinen Steuergeldern jetzt wieder bezahlen.
Das ist unglaublich, wie diese Industrielobby die Bundesregierung steuert.
Die Bundesregierung, die eigentlich Schaden vom deutschen Volk abwenden soll.
Der Verbrennungsmotor ist tot.
Und die Förderung der dreckigsten aller Verbrenner, der Plug-in-Hybride, ist ein Skandal, eine Schande und ein Verbrechen an unseren Nachkommen und diesem Planeten. Wann hört das auf?
Wenn diese Regierung abgewählt ist, hoffe ich.
CSU/CDU Bundestagsabgeordnete gehören zu denen, die die höchsten Nebeneinkommen aller Parteien haben. 130.000€ verdient sich ein CSU-Bundestagsabgeortneter im Durchschnitt nebenbei aus der Industrie, den Energiewende- und Mobilitätswende-Verhinderern.
Das deutsche Volk soll schon wieder zahlen für die Dinge, die wir längst nicht mehr wollen.
Und ein Herr Scheuer genehmigt jetzt momentan Autobahnen und Projekte mit Geldern, die den Kohleabbaugebieten zustehen. Das ist der xte Skandal dieses Menschen und keiner hält ihn auf.
Frölich lachend fügt er jeden Tag immer mehr Schaden dem deutschen Volk zu.
Die Förderung gehört in den ÖPNV!
Diese Nebenverdienst-Weltmeister aus CSU und CDU müssen wir zur Rechenschaft ziehen.
Das sind wir der Gesundheit unserer Nachkommen und des Planeten schuldig.
Die Förderung gehört der E-Mobilität als Übergang zur Brennstoffzellen-Wasserstoff Technologie. Hier würde es in die richtige Richtung gehen, wenn man die Energiewende-Verhinderer, z.B.“Brancheninitiative Zukunft Gas“ ausblenden könnte.

Skodafahrer:

Mittelfristig wäre es sinnvoll die Anschaffung eines Verbrenners nur noch über eine Genehmigung zu erlauben. Ein Käufer müsste dann nachweisen, dass einen bestimmte Gesamtwartezeit pro Jahr an der Schnellladesäule bei seinem Nutzungsprofil überschritten wird. Oder das Auto für Wartungstechniker bestimmt ist um Maschinenstillstände in der Industrie zu beheben.
Oder das Auto muss gepanzert sein.
Durch diese Genehmigungpflicht wäre es schon deutlich vor 2030 möglich einen Verbrenneranteil von unter 10% zu erreichen.

Peter:

Ich gebe Ihnen ja inhaltlich Recht, aber vermitteln Sie mal dem westlichen Wohlstandsbürger, dass er die nächsten Jahrzehnte keine Kontinentalflüge mehr machen kann, weil es (noch) keine Flugzeuge gibt, die ölfrei mehrere tausend Kilomenter am Stück fliegen. Und dass der globale Handel (auf dem ein sehr großer Teil des mitteleuropäischen Wohlstands basiert) massiv schrumpft, weil die MegaContainerSchiffe, die den Welthandel in dem jetzigen Ausmaß überhaupt erst möglich machen, exorbitant teuer werden. Das ist gar nicht durchsetzbar, dafür wird man schlicht abgewählt und der/die Nächste wird sich die Finger nicht (auch) daran verbrennen wollen. eFuels sind deshalb für die Akzeptanz eines Fossil-Ausstiegs in einigen platz- und gewichtskritischen Bereichen notwendig. Diese Bereiche werden aber außerhalb der Stadt liegen.
Das ist so ähnlich wie mit dem Wasserstoff, der zwar im Individual-PkW nix verloren hat, aber für andere Bereiche (Industrie) dennoch essentiell sein wird.
Die zurecht angemerkten krassen Mehrkosten (die auch der Wasserstoff hat), müssen durch bessere Ausnutzung der bestehenden regenerativen Energieerzeuger zumindest teilweise gemildert werden, in dem die regenerativen Erzeuger 24/7 durchlaufen und nicht wegen Angebotsspitzen ausgebremst werden. Und es (natürlich) muss weiter ausgebaut werden.

Wolfbrecht Gösebert:

„… kann es sein, dass in Zukunft einige platz- und gewichtskritische Bereiche eFuels nutzen werden.“

Ja, aber auch die Verbrennung von eFuels verursacht weiterhin

  • Lärm
  • Giftgas
  • Feinstaubemissionen

Mir persönlich reicht eine reine CO2-Betrachtung eben nicht und im übrigen müssen die krassen Mehrkosten von eFuels bei den Anwendungen auch noch {abgebildet/am Markt} realisiert werden können!

Djebasch:

Vielleicht zur Erinnerung, wir haben noch für 50 Jahre Diesel, Benzin etc. und diese Anlagen werden auch nicht von heute auf Morgen abgebaut, daher werden wir noch Reichlich Kraftstoffe bis 2050 haben, wofür brauchen wir also JETZT Gigantische Mengen Synth Treibstoffe ???
In 30 Jahren wird es keine neuen Verbrenner mehr geben hoffentlich…
Dann wird man nur noch für Oldtimer entsprechendes benötigen und die Mengen sind Überschaubar…

Djebasch:

Hier nur mal ein Gedankengang…
Wasserstoff erfordert sehr viele Sicherheitsvorkehrungen ob im Auto oder als Speicher.
Auch das weiß man spätestens seit Wasserstofftankstellen bumm gemacht haben…
Bei Batterien sieht das schon anders aus , zum einen Stehen Batteriespeicher meist eh auf der Wiese, zum anderen sind diese Sicherheitstechnisch durch Kühlung und Löschanlagen wesentlich leichter und günstiger zu bauen, lediglich die Größenverhältnisse spielen vielleicht noch eine Rolle aber letztendlich werden die Kosten entscheiden und die Wartungskosten bei Wasserstoff Anlagen sind 10x höher…
Das einzige was jetzt noch ein Problem ist sind die mengen an Zellen die benötigt werden.
Sagen wir mal in 10 Jahren wer wird wohl ganz vorne stehen?

Peter:

Wasserstoff braucht auch Gewicht und Platz (siehe z.B. Mirai) und ist nicht so „praktisch“ in der Handhabung wie Ölverbrennung. Insofern kann es sein, dass in Zukunft einige Platz-und Gewichtskritische Bereiche eFuels nutzen werden. Und wenn wir die Option haben, die derzeitigen Windräder nicht nur 30% der Zeit, sondern 100% der Zeit voll laufen zu lassen (und die Überschussenergie zu nutzen), wird es auch mit der Energierechnung praktikabler (ich schreibe explizit nicht „besser“).

Peter W.:

Das Ganze ist reine Steuerverschwendung. Wir werden niemals sinnvoll e-fuels einsetzen können, weil dafür die 7-fache Strommenge notwendig ist. So viel Strom werden wir nicht einsetzen können oder wollen. Da ist Wasserstoff für Schiffe und Flugzeuge deutlich sinnvoller. Überall dort, wo der Akku zu schwer oder zu groß ist, kann Wasserstoff als Energieträger genutzt werden, aber e-fuels werden dafür immer zu teuer sein. Wasserstoff könnte auch in Flugzeugtriebwerken direkt verbrannt werden.

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