Automarkt China 2024: Geballte Heimstärke

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Patrick Solberg
Patrick Solberg
  —  Lesedauer 3 min

Der chinesische Automarkt entwickelt sich immer mehr zu einem Areal für die heimischen Marken. Gerade die Hersteller aus Europa und speziell Deutschland taten sich entgegen aller Trends auch 2024 schwer.
Gleichzeitig kann sich der volumenstärkste China-Hersteller BYD über ein prächtiges Jahr 2024 freuen. Knapp mehr als vier Millionen verkaufte Einheiten bedeuten auf dem stark umkämpften Heimatmarkt einen Zuwachs von imposanten 40,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Gleichzeitig ging es für den einstigen und langjährigen Marktführer Volkswagen, mit den verschiedenen Joint-Venture-Partnern zusammen nur noch Nummer zwei in der chinesischen Zulassungsstatistik, um mehr als neun Prozent weiter bergab. Kaum mehr als zwei Millionen verkaufte Autos waren das schlechteste Ergebnis seit vielen Jahren. Und da Chery mit 1,7 Millionen Fahrzeugen einen Zuwachs von mehr als 33 Prozent verzeichnen konnte, wird es nun auch auf dem zweiten Platz der Zulassungsstatistik für die Wolfsburger eng. Der chinesische Gesamtmarkt stieg im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf mittlerweile mehr als 31 Millionen Autos, blieb damit jedoch deutlich hinter dem 2023er-Zuwachs um mehr als zwölf Prozentpunkte zurück. Knapp 41 Prozent der Neufahrzeuge waren dabei 2024 elektrifizierte Fahrzeuge, also Elektroautos oder Plug-in-Hybride.

Deutlich bergab ging es auch die den größten Autobauer der Welt. Toyota verlor auf Platz vier liegend 13 Prozent an Zulassungen und gerät mit kaum mehr als 1,5 Millionen Fahrzeugen langsam unter Druck von Geely, die 2024 insgesamt 1,36 Millionen Modelle in der Heimatregion absetzen konnten. Changan verlor als Heimspieler mit 13 Prozent ebenfalls deutlich auf 1,22 Millionen Verkäufe; konnte sich jedoch noch deutlich vor Tesla behaupten, die 3,3 Prozent verloren und mit knapp 917.000 Verkäufen unter der Ein-Millionen-Auto-Marke blieben.

BMW, Audi und Mercedes dürften nicht zufrieden sein

Mächtig bergab ging es für den zweiten japanischem Autobauer Honda, der 2024 mehr als 27 Prozent im Vergleich zu 2023 verlor und nur noch 892.000 Auto absetzen konnte. Mit ein Grund für die tiefe Krise des Herstellers. Nach Naval und Wuling platziert sich das deutsche Premium-Trio in der Reihenfolge BMW knapp vor Audi und Mercedes, die allesamt rund 600.000 Autos auf dem weltweit mächtigsten Automarkt verkauften, mit den Plätzen 11, 12 und 13 in der Zulassungsstatistik jedoch kaum zufrieden sein dürften.

Den größten Sprung auf dem chinesischen Markt machten die beiden in Europa eher unbekannten Marken Jetour (+ 80,3 Prozent, 558.000 Autos) und Aito (+276 Prozent, 389.000 Fahrzeuge). Nach wie vor auf den hinten Plätzen 17 und 19 der 2024er-Statistik die chinesischen Luxusmarken Li Auto (497.000 Fahrzeuge) sowie Red Flag / Rote Fahne (412.000 Fahrzeuge).

Die ersten fünf Marken der Zulassungsstatistik vereinen knapp 43 Prozent aller Verkäufe; die besten fünf chinesischen Marken – je nach entsprechendem Joint-Venture-Partner – vereinen 40 Prozent unter sich. Während die europäischen Autohersteller sich in auf dem Markt in China 2024 schwerer denn je taten, sieht es für die Heimspieler auch bei ihren Exporten deutlich besser aus. Im vergangenen Jahr exportierte China 6,4 Millionen Autos in die ganze Welt – knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr, als man erstmals zur größten Exportnation wurde.

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Frank2:

Der Artikel fasst es schön zusammen – China ist eine aufstrebende Industrienation, die nicht mehr auf Autoimporte angewiesen ist.

Alle Importmarken haben verloren – eine völlig natürliche Entwicklung, die eigentlich überhaupt nicht überraschend sein dürfte?
In Amerika, dominieren auch die lokalen Marken – da überrascht es niemanden dass VW nicht der Markführer ist.

Die Masse der Chinesen wird in Zukunft BYD und Co fahren – ob uns das gefällt oder nicht.
Das Ziel der Importmarken muss zukünftig sein einen kleinen Teil des Marktes mit exotische Fahrzeugen zu bedienen – Kleinvieh macht auch Mist.

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